Osteoporose ist eine häufig auftretende Erkrankung, von der weltweit nahezu 200 Millionen Menschen betroffen sein sollen. In Europa und in den USA leiden angeblich 30 % der Frauen nach der Menopause daran. Es handelt sich um eine systemische Skeletterkrankung, die durch eine Abnahme der Knochendichte und eine Beeinträchtigung der Mikroarchitektur der Knochen gekennzeichnet ist. Diese Veränderungen machen die Knochen anfälliger für Frakturen (Oberschenkelhalsbruch, Handgelenksbruch, Wirbelbruch…).
Osteoporose ist eine still verlaufende Krankheit, die häufig erst spät durch einen Knochenbruch infolge eines geringfügigen Unfalls (z. B. Sturz aus Standhöhe) erkannt wird.
Die Knochen sind ein lebendes Gewebe, das sich ständig erneuert, um seine Festigkeit aufrechtzuerhalten. Bei der Knochenremodellierung kommen 2 Arten von Zellen zum Einsatz:
- die Osteoklasten, die für den Knochenabbau zuständig sind
- die Osteoblastendie für den Knochenaufbau zuständig sind
Mit etwa 30 Jahren erreicht der Mensch die maximale Knochenmasse (Peak bone mass). Ungefähr bis zum 45. Lebensjahr sind die Knochenabbau- und Knochenaufbaumechanismen ausgeglichen, was die kontinuierliche Erneuerung der Knochenstruktur gewährleistet.
Danach kommt es aufgrund eines Missverhältnisses zwischen Knochenaufbau und Knochenabbau zu einer natürlichen Abnahme der Knochenmasse.
Zahlreiche Faktoren, wie z. B. Sexualhormone (Östrogene und Androgene), das Parathormon und Vitamin D, verstärken dieses Missverhältnis zugunsten des Knochenabbaus.
Diese pathologische Beschleunigung des Knochenabbaus, die nicht durch einen ausreichenden Knochenaufbau ausgeglichen wird, bewirkt einen übermäßigen Verlust an Knochenmasse sowie einen Rückgang ihrer Widerstandsfähigkeit, was schließlich zu Osteoporose führt.
Man unterscheidet 2 Arten von Osteoporose, die primäre Osteoporose (95 %) und die sekundäre Osteoporose (5 %).
Von der primären Osteoporose sind Frauen häufiger betroffen als Männer (bis zu doppelt so viele Frauen im Alter von 70 Jahren).
Die sekundäre Osteoporose ist eine Folgeerscheinung bestimmter Krankheiten oder eine Nebenwirkung bestimmter Arzneimittel. Frauen und Männer sind davon gleichermaßen betroffen.