Die verschiedenen Behandlungen
Dank der neuen Behandlungsmöglichkeiten der rheumatoiden Arthritis, die das klinische Bild der Patienten verändert haben, ist bei den Indikationen eines chirurgischen Eingriffs ein drastischer Rückgang zu verzeichnen.
Nur noch die Patienten, die auf eine medikamentöse Behandlung nicht ansprechen oder bei denen die Behandlung wegen Unverträglichkeit oder infektiöser Komplikationen abgebrochen werden muss, weisen dieselbe Klinik auf wie die Polyarthritis-Patienten des vergangenen Jahrhunderts und werden denselben Therapieschemata unterzogen.
Wenn die medikamentöse Behandlung wirksam ist, wird der Verlauf zum Stillstand gebracht oder verlangsamt. Deshalb ist der Chirurg mit Krankheitsbildern konfrontiert, bei denen der mechanische Anteil gegenüber dem entzündlichen Anteil überwiegt. Diese Krankheitsbilder verlaufen wie Arthrosen und werden auf dieselbe Weise behandelt.
Reine Synovektomien werden immer seltener.
Die prothetische Arthroplastik kommt vor allem an proximalen Gelenken wie Hüfte, Knie, Schulter, Ellbogen, Fingergrundgelenk (MCP) zum Einsatz und tritt in Konkurrenz zu der Arthrodese (operative Gelenkversteifung) an den distalen Gelenken (Knöchel, Handgelenk, Fingermittelgelenk / PIP).
Gibt es irgendwelche Risiken?
Der chirurgische Eingriff birgt für RA-Patienten ein Infektionsrisiko, das durch Immunsuppressiva / Immunmodulatoren erhöht wird. Deshalb muss er gemeinsam mit dem Chirurgen sorgfältig geplant werden. Bestimmte Arzneimittel sollten einige Zeit vor der Operation abgesetzt und erst nach der vollständigen Heilung wieder eingenommen werden. Eine gute Kommunikation zwischen Rheumatologe und Chirurg ist eine grundlegende Voraussetzung.
Seit dem Aufkommen der Biopharmaka-Behandlung verzeichnen die Indikationen eines chirurgischen Eingriffs einen Rückgang um 90 %.