Vue rapprochée d’une femme en pull rouge et jean bleu tenant un cercle blanc marqué d’un visage triste rouge devant son bas-ventre

Vulvodynie oder Vaginalschmerz ist eine häufig auftretende Frauenkrankheit. (8 bis 12 % der Frauen sind davon betroffen.) Sie äußert sich durch mitunter sehr heftige Schmerzen im weiblichen Genitalbereich und hat erhebliche Auswirkungen auf das körperliche, psychische und sexuelle Wohlbefinden der Betroffenen.

Was versteht man unter Vulvodynie?

Dabei handelt es sich um ein (länger als 3 Monate) anhaltendes Gefühl des Unbehagens in der Vulva, das meist als Brennen beschrieben wird und ohne sichtbare Schädigung der Vulva oder spezifische neurologische Störung auftritt. Manche Frauen klagen außerdem über Juckreiz, Kribbeln, Spannungsgefühle, Trockenheit, erschwertes Urinieren oder Verstopfung.

Man unterscheidet zwei Arten von Vulvodynie:

Die lokalisierte Vulvodynie

Bei einer lokalisierten Vulvodynie verspüren die meisten Frauen nur an einer Stelle der Vulva Schmerzen. Man spricht in diesem Fall auch von Vestibulodynie.
Die davon betroffenen Frauen weisen eine provozierte Vestibulodynie (PVD) auf, d. h., dass der Schmerz während oder nach einer Druckausübung auf den Scheidenvorhof auftritt.

Stilisierte schematische Darstellung einer Vulva von vorne in schwarzen Linien mit fünf roten Punkten, die Akupressurpunkte am Kitzler, an den kleinen Schamlippen, am Scheideneingang und am Damm markieren.

Situationen der Druckausübung:

  • Geschlechtsverkehr
  • Einführen eines Tampons
  • zu enge Hose und/oder Unterwäsche
  • Radfahren
  • langes Sitzen
  • gynäkologische Untersuchung

In selteneren Fällen kann dieser Schmerz auch im Bereich der Klitoris auftreten (Klitorodynie).

Die generalisierte Vulvodynie

Bei dieser Form tritt der Schmerz von selbst auf und bleibt relativ konstant.

Schwarz-weiße schematische Darstellung einer Vulva mit großen und kleinen Schamlippen sowie Klitoris, fünf rote Punkte markieren Druck- oder Stimulationspunkte um die vaginale Öffnung.

Was sind die Ursachen der Vulvodynie?

Es scheint sich um eine multifaktorielle Erkrankung zu handeln.
Dennoch wurden bestimmte Risikofaktoren als Erklärung für das Auftreten dieser Schmerzen ermittelt:

  • traumatische Entbindung in der Vorgeschichte: schmerzhafter/tiefer Dammriss oder Dammschnitt
  • Krebserkrankung
  • Antibabypille
  • Kolopathie
  • operativer Eingriff im Genitalbereich
  • sexuelle Gewalt / Vergewaltigung

Außerdem können bestimmte Lebensereignisse das Auftreten dieser Erkrankung begünstigen:

  • Menopause: Östrogenmangel und verändertes Körperbild der Frau
  • Burnout, Depression
  • Essstörungen: Anorexie, Bulimie
  • Toxische Beziehungen / Trennung
  • Familiäre Probleme
  • Tod eines Angehörigen

Welches Diagnoseverfahren kommt zum Einsatz?

Nach dem Ausschluss in Frage kommender organischer Ursachen (Pilzerkrankungen, Harnwegsinfekte, Herpes genitalis, sexuell übertragbare Krankheiten, durch die Menopause bedingte Scheidentrockenheit usw.) erfolgt die Diagnose einer Vulvodynie durch den Wattestäbchentest. Der durch das Wattestäbchen ausgeübte Druck löst den Schmerz aus.

Schwarz-weiße Illustration einer Hand mit Wattestäbchen, die einen gynäkologischen Abstrich an der Vulva durchführt, sichtbar sind große und kleine Schamlippen um die Vaginaöffnung.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Therapie ist sehr aufwändig, da sie einen multidisziplinären Ansatz erfordert. Unter Umständen benötigen Sie eine Behandlung durch verschiedene Gesundheitsfachkräfte (Frauenarzt, Hautarzt, Neurologe, Physiotherapeut, Sexologe, Psychologe, Schmerztherapeut usw.).

Meist umfasst die Therapie lokale Anwendungen, die Einnahme von Schmerzmitteln, Beckenbodentraining, eine psychosexologische Begleitung oder im Extremfall sogar einen chirurgischen Eingriff.

Es gibt auch einige Präventionsmaßnahmen. Um mehr darüber zu erfahren, lesen Sie unseren Artikel zum Thema.

Vulvodynie, Brennen, Juckreiz, Rauheit, Schmerzen in den Genitalien, schmerzhafter Geschlechtsverkehr, Palpation der Genitalien, leicht entzündete Vulva, Beckenuntersuchung, Abstrich, Unterhosen aus Baumwolle bevorzugen, keine Seife verwenden, Nervenblockade durch Injektion, orale Arzneimittel, lokale Arzneimittel, Vestibulektomie.

Glossar

  • Kolopathie oder Reizdarmsyndrom: Funktionsstörung des Darms, die heftige Beschwerden verursacht (Blähungen, Durchfall, Verstopfung usw.)