Schlaganfall: Welche Behandlungsmethoden stehen zur Verfügung?

Bei der überwiegenden Mehrheit der Schlaganfälle handelt es sich um ischämische Schlaganfälle, die auch als Hirninfarkt bezeichnet werden, und infolge einer verstopften Arterie auftreten. Andere Arten von Schlaganfällen entstehen durch Blutungen infolge von Rissen: Gefäßrupturen im Gehirn oder Risse an Arterienfehlbildungen (Aneurysma) in den Meningen. Unabhängig von seiner Ursache erfordert ein Schlaganfall eine Notfallbehandlung.

Der Hirninfarkt

Das Ziel der Notfallbehandlung besteht darin, Komplikationen und eine Verschlimmerung der Läsionen zu vermeiden. Dazu dienen Thrombolytika*, aber vor allem Aspirin* und Gerinnungshemmer* (Heparin*). Wenn die akute Phase überstanden ist, müssen die neurologischen Defizite durch geeignete Rehabilitationsmaßnahmen behandelt werden (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie usw.). Außerdem muss eine Behandlung zur Rückfallprävention eingeleitet werden.

Die Rehabilitation

Sie muss möglichst frühzeitig einsetzen. Sie fördert die Genesung, lehrt den Patienten die Nutzung des verbleibenden Potenzials und beugt Komplikationen vor, insbesondere in Bezug auf die Gelenke. Die sehr allmähliche Genesung vollzieht sich stufenweise über mehrere Monate. Das Rückfallrisiko hängt von der Ursache des ersten Hirninfarkts ab. Der Umstand, dass keine Ursache gefunden werden konnte, stellt keinen Nachteil dar, denn in diesem Fall ist das Rückfallrisiko sehr gering.

Die Behandlungen:

Zur Hirninfarktprävention gehört Folgendes:

  • Die Ausschaltung der Risikofaktoren
  • Der Einsatz von Arzneimitteln zur Verringerung des Risikos einer Thrombusbildung (Anti-Thrombose-Behandlung), die von der Ursache des ersten Hirninfarkts abhängt, und mitunter die chirurgische Behandlung (Endarteriektomie) einer schweren atherosklerotischen Läsion, welche die Arteria carotis communis verengt. Die Endarteriektomie besteht in der chirurgischen Beseitigung der atherosklerotischen Plaque, die für die Verengung verantwortlich ist.

Die Risikofaktoren des Schlaganfalls

  • Arterielle Hypertonie
  • Abdominale Adipositas
  • Rauchen
  • Diabetes
  • Fehlen einer körperlichen Betätigung von mindestens 4 Stunden pro Woche
  • Psychosoziale Probleme
  • Kardiale Embolien
  • Einseitige Ernährung
  • Hypercholesterinämie

Schlaganfallprävention

Dieses Ziel steht im Mittelpunkt sämtlicher Empfehlungen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach einem Hirninfarkt besteht nämlich ein hohes Rückfallrisiko, aber auch ein erhebliches Herzinfarktrisiko und das Risiko eines kardiovaskulär bedingten Todes.

Die Minderung der Risikofaktoren der arteriellen Hypertonie, wozu in erster Linie Rauchen und Übergewicht gehören, bildet einen zentralen Aspekt sämtlicher Empfehlungen zur Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, denn nach einem Hirninfarkt besteht ein hohes Rückfallrisiko, aber auch ein erhebliches Herzinfarktrisiko und das Risiko eines kardiovaskulär bedingten Todes.

Glossar:

  • Thrombolytika: Arzneimittel, welche die Eigenschaft besitzen, durch Zersetzung des Fibrinnetzes Thromben aufzulösen.
  • Aspirin: Arzneimittel mit entzündungshemmender und analgetischer (schmerzlindernder) Wirkung und thrombozytenhemmenden Eigenschaften (siehe Thrombozytenaggregationshemmer). Sein wissenschaftlicher Name lautet Acetylsalicylsäure.
  • Gerinnungshemmer: Arzneimittelgruppe, die einer anormalen Gerinnung entgegenwirkt, indem sie bestimmte Gerinnungsfaktoren beeinflusst (Heparine, Vitamin-K-Antagonisten, eine Gruppe von Gerinnungshemmern zur Unterbindung der Wirkung von Vitamin K, das bei der Gerinnselbildung eine Rolle spielt).
  • Heparin: Aus der Leber gewonnene, natürliche Substanz mit gerinnungshemmender Wirkung.
  • Gerinnungshemmer: Arzneimittelgruppe, die einer anormalen Gerinnung entgegenwirkt, indem sie bestimmte Gerinnungsfaktoren beeinflusst (Heparine, Vitamin-K-Antagonisten, eine Gruppe von Gerinnungshemmern zur Unterbindung der Wirkung von Vitamin K, das bei der Gerinnselbildung eine Rolle spielt).
  • Embolie: Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Gerinnsel. Die häufigste Form ist die Lungenembolie, bei der ein venöser Embolus bis zum Herzen wandert und sich in der Lungenarterie oder in einem ihrer Äste festsetzt.
  • Arterielle Hypertonie: Anormaler Anstieg der Blutdruckwerte: Über 140 mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) während der Systole und 90 mmHg während der Diastole.

Quelle: www.fedecardio.org