Ein internationales Forscherteam aus Japan und Luxemburg zeigt erstmals, dass sich krankhafte Formen des Proteins α-Synuclein im Blut von Patienten zur Diagnose der Parkinson-Krankheit nutzen lassen. Außerdem können sie auf diese Weise verschiedene neurodegenerative Bewegungsstörungen voneinander unterscheiden. Diese bahnbrechenden Ergebnisse, die kürzlich in der Fachzeitschrift Nature Medicine veröffentlicht wurden, sind ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer verbesserten Diagnostik anhand einfacher Blutproben.

Die Parkinson-Krankheit, die Lewy-Körperchen-Demenz und die Multisystematrophie bilden eine Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, die als Synucleinopathien bezeichnet werden. Sie werden durch die abnormale Aggregation eines Proteins namens α‑Synuclein verursacht. Diese Aggregate bilden sich nach und nach im Gehirn der Patienten und führen zum Absterben von Nervenzellen. Je nach betroffener Hirnregion führt dies zu unterschiedlichen neurologischen Symptomen, die von Zittern bis hin zur Demenz reichen.

Die Wissenschaftler haben eine neue Methode entwickelt, um sehr geringe Mengen von α-Synuclein im Blutserum nachzuweisen. Anschließend haben sie ein groß angelegtes Screening bei Patienten mit verschiedenen Synucleinopathien durchgeführt. Die als IP/RT-QuIC bezeichnete Methode basiert auf Immunpräzipitation (IP), um die fehlgefalteten Proteine im Serum der Patienten zu konzentrieren, und auf Real-time-quaking-induced-conversion (RT-QuIC), um diese α‑Synuclein‑Aggregate zu vervielfachen. Mit der IP/RT-QuIC-Methode konnten bei 95% der Patienten mit Synucleinopathien α‑Synuclein‑Aggregate im Serum nachgewiesen werden. Die Methode zeigte auch, dass sich die Struktur dieser Fibrillen von Krankheit zu Krankheit unterscheidet.

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