Was versteht man unter Strahlentherapie?
Die Strahlentherapie ist ein medizinisches Verfahren, bei dem energiereiche Strahlung eingesetzt wird, deren Ziel darin besteht Krebszellen zu zerstören, wobei das benachbarte gesunde Gewebe und Organe so weit wie möglich verschont bleiben. Die Strahlen wirken auf die DNA der Krebszellen, um deren Vermehrung zu verhindern.
Die 4 Arten der Strahlentherapie
- die externe Strahlentherapie
- die perioperative Strahlentherapie
- die Brachytherapie
- die metabolische oder vektorielle Strahlentherapie (Radionuklidmedizin).
Die externe Strahlentherapie ist eine der Therapieformen, die im Rahmen der Brustkrebsbehandlung angeboten werden.
Meistens wird sie nach der Chemotherapie empfohlen (man spricht von adjuvanter oder postoperativer Radiotherapie), um eventuelle Tumorreste zu zerstören und damit das Risiko eines lokalen Rezidivs zu verringern.
Die Indikationen der externen Strahlentherapie variieren je nach Stadium der Krebserkrankung.
Die Strahlenklinik des Centre François Baclesse in Esch-sur-Alzette ist das Nationale Zentrum für Strahlentherapie des Großherzogtums Luxemburg.
Die externe Strahlentherapie
Die externe Strahlentherapie ist die Technik, die im Rahmen einer Brustkrebsbehandlung am häufigsten eingesetzt wird.
Sie wird anhand einer externen Strahlenquelle durchgeführt, die mit einem Gerät, dem sogenannten Teilchenbeschleuniger, erzeugt wird. Diese liefert hohe Strahlendosen um die Krebszellen zu zerstören. Die Gesamtstrahlendosis wird über die Dauer der Behandlung in kleine Teildosen aufgeteilt.
Es handelt sich um eine lokale Behandlung, denn die externe Strahlentherapie zielt auf eine genau definierte Stelle des Körpers.
Mit der externen Strahlentherapie können verschiedene Bereiche behandelt werden:
- die Brustdrüse (nach einem brusterhaltenden chirurgischen Eingriff)
- das Tumorbett, d.h. der Bereich der Brust, in dem sich der Tumor vor dem chirurgischen Eingriff befand (nach einem brusterhaltenden chirurgischen Eingriff)
- die Thoraxwand (nach einer Mastektomie) bei großen Tumoren, mehreren Tumorherden bzw. Tumoren, die die Thoraxwand infiltriert hatten.
- die Lymphknoten der brustinternen Lymphbahnen und die Lymphknoten oberhalb des Schlüsselbeins. Die Indikation ist unabhängig von der Art des chirurgischen Eingriffs, hängt aber vom Vorliegen und von der Lage infiltrierter Lymphknoten ab.
Die verschiedenen Behandlungsschritte
Die externe Strahlentherapie umfasst eine bestimmte Anzahl von Behandlungsschritten:
- Im Rahmen des ersten Beratungsgesprächsin einem Zentrum für Strahlentherapie stellt sich die Patientin beim zuständigen Facharzt für Onkologie und Strahlentherapie des Zentrums vor. Das Ziel dieser Untersuchung besteht darin, den Therapieplan für die Patientin zu erstellen, die Zielsetzungen und Vorbereitung der Behandlung zu besprechen, die Behandlung selbst zu erläutern (Gesamtdauer und Häufigkeit der Sitzungen), aber auch auf mögliche Nebenwirkungen hinzuweisen.
- Die Simulationund das Markieren der Bestrahlungsfelder: die Simulation ist eine wichtige Etappe vor dem eigentlichen Beginn der Behandlung. Das Ziel liegt darin, die Bereiche für die Behandlung mit großer Präzision zu definieren. Hierzu werden Röntgen- und Scan-Aufnahmen gemacht. Anschließend werden Markierungen direkt auf der Haut mit Spezialfarbe angezeichnet, um die Stellen, die bestrahlt werden sollen, präzise zu kennzeichnen. Dies ist für die Durchführung der Bestrahlungssitzungen von großer Bedeutung und es ist sehr wichtig, dass die Markierungen nicht entfernt werden (Duschen ist aber weiterhin erlaubt). Bei der Simulation wird auch die Position festgelegt, in der die Patientin während der einzelnen Bestrahlungssitzungen gelagert wird.
- Die Festlegung der Strahlendosis (Dosimetrie): abhängig von den bei der Simulation gewonnenen Daten besteht diese Etappe darin festzulegen, wie die Strahlendosis, die auf den Zielbereich einwirken soll, zu verteilen ist. Diese Analyse braucht etwas Zeit, die Anwesenheit der Patientin ist dabei aber nicht erforderlich.
- Die Behandlung: wenn alle Etappen zur Vorbereitung abgeschlossen sind, kann die Behandlung beginnen. Sie erfolgt ambulant. Jede Sitzung zur Strahlentherapie dauert ungefähr 15 Minuten und findet jeweils einmal pro Tag an 5 aufeinander folgenden Tagen statt. Die Gesamtdauer der Behandlung kann zwischen 1 und 7,5 Wochen betragen, je nach den gegebenen medizinisch-technischen Parametern.
Der Ablauf einer Strahlenbehandlungseinheit
Für die Strahlenbehandlung müssen die Patienten nicht nüchtern sein und es ist keine besondere Vorbereitung erforderlich.
Die Position, in der die betreffende Patientin auf der Behandlungsliege gelagert wird, wurde bereits bei der Simulation festgelegt.
Der Teil des Körpers, der behandelt wird, wird wie für eine Röntgenaufnahme frei gemacht.
Die eigentliche Bestrahlung ist schmerzfrei. Es ist sehr wichtig, dass sich die Patientin während der gesamten Bestrahlungseinheit nicht bewegt.
Während der Bestrahlung befindet sich das medizinische Personal außerhalb des Behandlungsraums. Die Kommunikation erfolgt über eine Gegensprechanlage.
Nach der Sitzung ist der Kontakt mit anderen Personen sofort möglich, die Patientin sendet keine radioaktive Strahlung aus.
Die medizinische Kontrolle während der Behandlung
Einmal pro Woche stellt sich die Patientin im Rahmen einer Kontrolluntersuchung beim zuständigen Facharzt für Radioonkologie / Strahlentherapie vor.
Wenn die Patientin den behandelnden Radioonkologen jedoch zwischen zwei wöchentlichen Kontrollen sehen möchte, kann sie dies jederzeit bei den Pflegekräften bzw. technischen Mitarbeitern melden.
Eventuelle Nebenwirkungen?
Informieren Sie sich über mögliche Nebenwirkungen, die im Rahmen einer Strahlentherapie auftreten können, indem Sie auf den nachfolgenden Link klicken:
Die letzte Sitzung der Strahlentherapie
Im Rahmen dieser letzten Sitzung der Strahlentherapie bespricht der Facharzt für Radioonkologie / Strahlentherapie mit der Patientin die Ergebnisse der durchgeführten Behandlung.
Die anschließende Betreuung zur Nachsorge erfolgt gemeinsam durch den Strahlentherapeuten, den Onkologen und den Hausarzt.
Weitere Informationen
- Weitere Details zur Behandlung in der Klinik „Centre François Baclesse“