„Manchmal als „Hirnattacke“ bezeichnet, entspricht der Schlaganfall (AVC) entweder einer Verstopfung oder einem Riss eines Blutgefäßes im Gehirn. Er kann im Erwachsenenalter in jedem Alter auftreten. Aufgrund des Risikos irreversibler Hirnschäden handelt es sich um einen medizinischen Notfall, der sofortige Hilfe über die europäische Notrufnummer 112 erfordert.“ – Quelle : INSERM
Man unterscheidet zwei Arten von Schlaganfällen : zerebrale Infarkte und zerebrale Blutungen
Zerebrale Infarkte (etwa 80 % der AVC) entstehen meist durch die Verstopfung einer Arterie, seltener einer Vene, im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Man spricht auch von Thrombose oder zerebraler Embolie bzw. von ischämischen AVC.
Zerebrale Blutungen machen etwa 10–15 % der AVC aus. Sie entstehen durch den Riss einer Hirnarterie im Bereich des Kortex oder der umgebenden Hirnhäute. In diesem Fall ist die Hauptursache meist posttraumatisch.
Wenn sich eine Verstopfung einer Hirnarterie von selbst auflöst, spricht man von einem transitorischen ischämischen Anfall (AIT). Die Symptome sind dieselben wie bei einem AVC, halten jedoch nur wenige Minuten an. Ein AIT kann daher unbemerkt bleiben oder mit einem leichten Unwohlsein verwechselt werden. Er stellt jedoch ein Warnsignal für einen zerebralen Infarkt dar : Das Risiko eines AVC ist besonders hoch in den Stunden und Tagen nach einem AIT (5 % Risiko in den ersten 48 Stunden, etwa 10 % innerhalb eines Monats).
Ein AIT erfordert unbedingt eine sofortige ärztliche Konsultation.
Die Wiederholungsrate von AVC nach 5 Jahren liegt in Frankreich bei etwa 13 %.
Krankheiten des Herz-Kreislauf-Systems sind in Luxemburg wie in allen EULändern die zweithäufigste Todesursache. Laut den Zahlen von 2022 waren zerebrovaskuläre Erkrankungen für 223 Todesfälle verantwortlich (55 % Frauen) und machten 5,4 % aller Todesfälle aus. Sie sind die Hauptursache für erworbene Behinderungen in Luxemburg (santé.lu).
Jeden Tag erleiden in Luxemburg vier Personen einen AVC. Jede verstrichene Minute führt beim Patienten zum Verlust von 1,9 Millionen Neuronen, was Sprache, Gedächtnis, Motorik und andere wichtige Gehirnfunktionen beeinträchtigen kann.