Wie im Kapitel „Wozu dient die Prostata ? erläutert, spielt die Prostata eine wichtige Rolle für die Fortpflanzungs- und Sexualfunktion des Mannes. Sie ist für die Produktion eines Teils der Samenflüssigkeit zuständig und an der Ejakulation beteiligt.

Nach dem Entfernen der Prostata findet keine Ejakulation mehr statt. Man spricht auch von einem „trockenen Orgasmus“. Die natürliche Fortpflanzungsfähigkeit geht ebenfalls verloren.

Welche Folgen ergeben sich für die Sexualität?

Eine Abnahme der Penislänge oder des Penisumfangs ist möglich.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Erektionsfähigkeit. Diese kann durch eine Operation dauerhaft verloren gehen, da die für die Erektion erforderlichen Nervenstränge direkt neben der Prostata liegen. Bei einem robotergestützten Eingriff können diese Nervenstränge eventuell erhalten werden. Doch in bestimmten Fällen, vor allem, wenn der Tumor die Prostatagrenzen überschritten hat, ist das Risiko, dass Krebszellen im Körper zurückbleiben, zu hoch, sodass eine Erhaltung der Erektionsnerven zu gefährlich wäre.

Welche Lösungen gibt es?

Nach der Operation kann die Erektionsfunktion durch verschiedene Methoden unterstützt werden.

Es gibt medikamentöse Behandlungen zur Verstärkung der Erektion in Form von Tabletten (z. B. Viagra®, Cialis®) oder auch in Form von Injektionen in die Penisschwellkörper (z. B. Caverject ®).

Eine weitere Methode ist die Vakuumpumpe, die auch als Erektionspumpe bezeichnet wird. Dabei handelt es sich um einen Zylinder, der um den Penis gestülpt wird. Mithilfe einer Pumpe wird die Luft im Inneren des Zylinders abgelassen, was die Durchblutung der Schwellkörper erhöht.

Bei vollständigem Verlust der Erektionsfähigkeit kann eine Penisprothese implantiert werden.

Im Allgemeinen sollte man sich nach einer Prostatektomie darauf einstellen, sich mit einer Beeinträchtigung der Erektionsfähigkeit abfinden zu müssen.