Video: Das erste Anlegen an die Brust (barrierefreie Version)
Unter Berücksichtigung des Zustands von Mutter und Kind wird nach der Geburt so bald wie möglich der Hautkontakt hergestellt. Diese Nähe wird gefördert und bis zum ersten Stillvorgang aufrechterhalten. Alle Hygienemaßnahmen sowie das Wiegen und Messen oder das erste Bad werden auf später verschoben, sofern Ihr Kind keine spezielle Versorgung benötigt. Mit dieser Strategie sorgen wir für ein stressfreies Erleben der ersten Augenblicke seines Lebens, die für einen reibungslosen Stillbeginn entscheidend sind. Außerdem begünstigt diese Nähe die Stimulierung des Suchreflexes, der das Baby befähigt, die Brust und die Brustwarze zu finden, in den Mund zu nehmen und zu saugen und eine Grundvoraussetzung für ein effizientes Saugen darstellt. Abgesehen von der Gewährleistung eines optimalen Stillbeginns unterstützt diese Nähe die Anpassung des Kindes an das Leben außerhalb des Mutterleibs durch die Stabilisierung seiner Körpertemperatur, seines Blutzuckerwertes und seiner Stoffwechselvorgänge im Allgemeinen. Sehr bald beginnt Ihr Baby, zu saugen und in geringen Mengen Vormilch zu trinken. Diese Erstmilch erleichtert das Einsetzen seiner Verdauungsfunktionen und folglich die Ausscheidung seines ersten Stuhls, der als Mekonium (Kindspech) bezeichnet wird. Der erste Stillvorgang bewirkt abgesehen von der Milchzufuhr, die Ihr Baby benötigt, eine Oxytocinsekretion in Ihrem Körper. Dieses Hormon ist für die Kontraktionsfähigkeit der glatten Muskulatur verantwortlich und löst deshalb Gebärmutterkontraktionen aus. Ebenso beeinflusst es die kleinen Muskeln der Milchdrüse und trägt auf diese Weise zur Milchejektion bei. Der unmittelbare Hautkontakt und das frühzeitige Stillen erleichtern den Stillbeginn, was die wunschgemäße Fortsetzung des Stillens gewährleistet. Vor allem begünstigen diese Vorgänge den Aufbau der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Kind.