Video: Erfahrungsbericht eines Patienten: Kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse (barrierefreie Version)
Guten Tag, mein Name ist Carlo Weydert, ich bin 67 und seit 2016 Dialysepatient.
Weshalb haben Sie sich für die Kontinuierliche zyklische Peritonealdialyse entschieden?
Nachdem ich Gelegenheit hatte, die verschiedenen Systeme zu vergleichen, war für mich klar, dass ich mit diesem Verfahren freier und unabhängiger sein würde, weil ich es auf eigene Verantwortung zuhause durchführen kann.
Ist die Anwendung der Methode schwierig?
Nein. Das Verfahren war leicht zu erlernen, sodass kurze Aufenthalte im Hôpital Kirchberg genügten. Man muss den Vorgang regelmäßig durchführen und dabei sorgfältig arbeiten, das ist die Hauptsache. Ansonsten ist es kein Hexenwerk.
Haben Sie den Eindruck, dass Sie von den Teams der Peritonealdialyse gut unterstützt und betreut werden?
Absolut. Schon bei der Schulung, die sehr umfassend war. Diese Leute sind jederzeit erreichbar, wenn man ein Problem oder eine Frage hat. Ich fühle mich sehr gut betreut.
Hatten Sie irgendwelche Ängste oder Bedenken?
Nein, ich bin nicht der Typ, der im Leben Angst hat. Ich war sehr zuversichtlich, ich bin ein unverbesserlicher Optimist.
Wie läuft die Behandlung ab?
Der Cycler braucht 8 Stunden, um seine Arbeit zu erledigen, also schließe ich mich vor dem Schlafengehen an. Wenn ich um 7 Uhr morgens aufstehe, hat der Cycler seine Arbeit beendet, ich kopple mich ab, und der Vorgang ist abgeschlossen. Man versorgt den Cycler mit 3 Beuteln Dialysat, das er auf 6 Durchgänge verteilt. Zuletzt, bevor er seine Arbeit abschließt, gibt er noch 2 Liter in die Bauchhöhle ab, die den ganzen Tag über dort verweilen. Und am folgenden Abend beginnt er damit, diese 2 Liter zu entleeren. Man kann sagen, dass rund um die Uhr eine Dialyse stattfindet, doch man ist nur 8 Stunden lang an das Gerät angeschlossen. Während der übrigen Zeit ist man frei.
Worin bestehen die Vorteile?
Meiner Ansicht nach gibt es eine Menge! Zuallererst die Freiheit, die wir bei allen unseren Unternehmungen haben. Wir sind von 7 Uhr morgens bis 11 Uhr abends frei und müssen keinen Gedanken an die Dialyse verschwenden. Wie schon erwähnt, findet die Dialyse rund um die Uhr statt. Ich erziele jetzt bessere Untersuchungsergebnisse als mit der Hämodialyse, der ich mich früher unterzogen habe. Ich kann die Behandlung zuhause durchführen und muss nirgendwo hingehen. Und ich bin unabhängig vom Hämodialyse-Personal. Ich bin zufriedener.
Worin bestehen die Nachteile?
Direkte Nachteile kann ich nicht erkennen. Man muss wissen, dass der Bauch ein bisschen an Volumen zunimmt, weil die Bauchhöhle dauerhaft mit Dialysat gefüllt ist. Es sind zwei Liter drin, also bläht er sich ein wenig auf. Man muss neue Hosen kaufen, das ist alles. Ein weiterer Nachteil ist vielleicht der Müll. Die Dialysatbeutel sind in Plastik verpackt. Dann gibt es die Katheter, die Packungen, da kommt viel Müll zusammen.
Wie hat sich Ihr Alltag verändert?
Ich führe wieder ein normales Leben. Ich kann alles machen, wozu ich Lust habe, ich kann arbeiten, ich bin frei. Man muss sich nur einen regelmäßigeren Schlafrhythmus angewöhnen und jeden Tag mehr oder weniger zur selben Zeit schlafen gehen. Abweichungen um eine oder zwei Stunden sind möglich. Man muss 8 Stunden lang angeschlossen sein. Wenn man um 2 Uhr morgens schlafen geht, ist man bis um 10 Uhr angeschlossen. Da muss man Prioritäten setzen. Alles andere ist kein Problem.
Was gilt es auf Reisen und im Urlaub zu beachten?
Ich wende den Cycler erst seit 6 Wochen an, und seither war ich noch nicht im Urlaub. Wenn ich verreisen will, muss ich die Firma, die das Material liefert, 2 bis 3 Monate vorher benachrichtigen. Dann liefert sie mir das Zubehör an den gewählten Urlaubsort. Ich selbst muss nur den Cycler mitnehmen.
Welche Bilanz ziehen Sie rückblickend in Bezug auf Ihre Behandlung?
Die Bilanz ist positiv: Ich erziele bessere Ergebnisse, ich habe ein gute Lebensqualität!