Schwangerschaft und Entbindung: Die körperlichen Folgen und wie sie zu bewältigen sind

Schwangerschaft und Entbindung bleiben für Ihren Körper nicht folgenlos. Ihre verschiedenen Bauch- und Dammmuskeln werden einer gewaltigen Belastungsprobe ausgesetzt. Auch ihre Wirbelsäule und Ihr Becken machen ein paar Veränderungen durch.

Doch sie sind reversibel. Entweder die Rückbildung des Körpers vollzieht sich von selbst, oder ein Beckenboden- und Bauchtraining hilft ihm, sich zu erholen.

Die ersten Beschwerden betreffen den Beckenboden und treten mit Beginn der Schwangerschaft ein.

Ihre Ursache ist eine Gewichtszunahme der Organe, die zu einem allmählichen Anstieg des intraabdominellen Drucks führt.

Inkontinenz am Ende der Schwangerschaft und nach der Entbindung können eine direkte Folge dieser Erhöhung des intraabdominellen Drucks sein. Das ist keineswegs dramatisch, sondern ein vollkommen natürlicher Vorgang.

Die Folgen der Schwangerschaft und der Entbindung in der Wochenbettphase fallen unterschiedlich aus.

Sie betreffen drei Ebenen:

Den Beckenboden

Im Beckenboden sind drei Auswirkungen zu beobachten:

  1. Dammschmerzen: Sie äußern sich als dumpfes Unbehagen und Gefühl von Schwere im Damm- und im Analbereich, die sich in sitzender Position verschlimmern. Diese Symptome sind die Folge einer erheblichen Überdehnung des Damms beim Austritt des Babys, und wenn ein Dammriss oder Dammschnitt stattgefunden hat, fallen sie entsprechend intensiver aus. In der Regel verschwinden sie nach ein paar Wochen von selbst. Sie fallen von einer Frau zur anderen unterschiedlich aus.
  2. Schwäche der Dammmuskulatur: Sie setzt während der Schwangerschaft ein und ist die Folge einer allmählichen Gewichtszunahme der verschiedenen Organe und des Fötus. Diese führt zu einer Beeinträchtigung der Beckenbodenmuskeln und der Befestigungsbänder der Organe. Das kann auch die Nerven betreffen, was eine Verringerung der Kontraktionsfähigkeit des Damms bewirkt.
  3. Inkontinenzprobleme, insbesondere Harninkontinenz: Sie treten nach der Entbindung hauptsächlich bei Frauen auf, die schon vor oder am Anfang der Schwangerschaft von Inkontinenz betroffen waren. Inkontinenz hängt nicht allein mit der Druckbelastung des Damms zusammen, sondern auch mit einer Bauchwandschwäche.

Die Bauchwand

Zwei Folgen sind in diesem Bereich zu beobachten:

  1. Schmerzen an der Bauchnarbe: Bei einem Kaiserschnitt ist Bewegung wichtig, um die Elastizität der Narbe zu gewährleisten.
  2. Morphologische Veränderungen der Bauchmuskulatur: Dabei handelt es sich hauptsächlich um die Diastase der geraden Bauchmuskeln und um die Überdehnung des querverlaufenden Bauchmuskels.
Die weiße Linie der Bauchwand ist bei einer Diastase normaler

Die Wirbelsäule

Verformung der Wirbelsäule: Sie äußert sich in einer Hyperlordose im Lendenbereich (Hohlkreuz) und einer Hyperkyphose (Rundrücken) im Brustbereich, die in den ersten Monaten nach der Entbindung bestehen bleiben. Das bewirkt Rücken- und Nackenschmerzen, die bei über einem Drittel der Frauen monatelang anhalten.

Weitere mögliche Folgen sind:

  1. Krampfadern und Besenreiser
  2. Hämorrhoiden
  3. Sexualstörungen: Dyspareunie. Zu den Ursachen gehört der Dammschmerz, der bei 28 % der Frauen nach der Entbindung 2 Monate lang anhält. Die Art der Entbindung oder das Stillen beeinflussen weder den Zeitpunkt der Wiederaufnahme des Geschlechtsverkehrs noch dessen Qualität.
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