Was ist ein Hormonimplantat und wie wirkt es?

Das Hormonimplantat ist ein zylinderförmiges, weiches Stäbchen mit einer Länge von 4 cm und einem Durchmesser von 2 mm (Größe eines Streichholzes). Es ist ein Speicher, der dieselbe Art von Hormonen enthält wie die Gestagenpille.
Das Hormonimplantat setzt dauerhaft ein Gestagen frei, dessen Wirkung in der Hemmung des Eisprungs und in der Verdickung des Zervixschleims besteht.

 

Einsetzen des Implantats

Nach der Lokalanästhesie führt der Arzt das Hormonimplantat auf der Innenseite des Arms unter die Haut ein.
Idealerweise sollte der Einsatz am Zyklusbeginn stattfinden.
Durch Ertasten des unter der Haut befindlichen Hormonimplantats kann seine korrekte Position überprüft werden.
Im Zweifel kann sie durch Ultraschall oder eine Röntgenaufnahme kontrolliert werden.
Zur Entfernung wird ebenfalls unter Lokalanästhesie ein kleiner Schnitt durchgeführt.
An derselben Stelle kann ein neues Hormonimplantat eingeführt werden.

 

Wirksamkeit

Die empfängnisverhütende Wirkung besteht 24 Stunden nach dem Einsatz.
Ihre Wirksamkeit liegt bei 99,9 %.

 

Vorteile

Das Hormonimplantat bietet zahlreiche Vorteile:

  • sehr wirksames Verhütungsmittel
  • problemloses Einsetzen
  • Wirkungsdauer 3 Jahre, 2 Jahre bei Frauen mit Übergewicht (Bei einem Körpergewicht von über 90 kg kann sich die Wirkungsdauer verkürzen.)
  • unauffällig
  • kann jederzeit entfernt werden
  • kein Risiko des Vergessens wie bei der Pille
  • Wiedererlangung der Fruchtbarkeit unmittelbar nach dem Entfernen

 

Hauptnebenwirkungen

Einige Nebenwirkungen müssen jedoch berücksichtigt werden (nicht erschöpfende Liste):

  • Empfindlichkeit und Schmerzen an den Brüsten
  • Zyklusveränderung:
    • häufigere Blutungen während der ersten 6 Monate nach dem Einsatz
    • mehr oder weniger starke Blutungen in großen Abständen
    • manchmal vollständiges Ausbleiben der Regelblutung (wird von manchen Frauen als Vorteil empfunden)
    • kleine Hautnarbe nach dem Entfernen
    • Gewichtszunahme (sehr häufig), insbesondere bei Frauen mit Übergewicht oder Frauen, die nach einer Schwangerschaft mehr als 15 kg zugenommen haben.

 

Kontraindikationen

Das Hormonimplantat darf in folgenden Situationen nicht verwendet werden:

  • Phlebitis
  • ungeklärte Vaginalblutungen
  • hormonabhängiger Tumor
  • schwere Lebererkrankung

 

In der Wochenbettphase

Das Hormonimplantat kann normalerweise 3 Wochen (21 Tage) nach der Entbindung eingesetzt werden, auch wenn gestillt wird, und ohne die Rückkehr des Zyklus abzuwarten.

Diese Verhütungsmethode schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STD).
Das Hormonimplantat ist verschreibungspflichtig. Für den Einsatz und das Entfernen ist ein Arztbesuch erforderlich.
Das Hormonimplantat wird von der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) nicht erstattet.
Die angewandte Verhütungsmethode darf nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt geändert werden.

 

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