HopitalKirchberg_MaladiesRenales_Anemie

Niereninsuffizienz-Patienten sind häufig von Anämie* betroffen. Das kann mehrere Ursachen haben:

  • Unzureichende Neubildung von Erythrozyten aus folgenden Gründen:
    • Mangel an den für die Erythrozyten-Bildung unverzichtbaren Bestandteilen: Eisenmangel oder Vitaminmangel (Vitamin B12, Folsäure…)
    • Erythropoetin-Mangel (EPO): EPO ist ein Hormon, das von den Nieren abgesondert wird und die Erythrozyten-Bildung anregt.
  • vermehrter Erythrozyten-Abbau: Dafür gibt es mehrere Ursachen (Niereninsuffizienz, bestimmte rheumatologische Erkrankungen, Blutkrankheiten…).
  • Bei Dialysepatienten kann auch der im Dialysesystem verbleibende Blutrückstand zu einem Blutverlust führen.

*Unter Anämie versteht man eine unzureichende Menge an Erythrozyten. Da die Erythrozyten für den Transport von Sauerstoff, dem Kraftstoff des Organismus, zuständig sind, führt eine Anämie zu Schwäche und Müdigkeit.

Darbepoetin (Aranesp®)

Indikation: Anämie infolge von EPO-Mangel
Verabreichung:
Subkutane oder intravenöse Injektion (Der Turnus kann zwischen einmal pro Woche bis zu einmal pro Monat variieren.)
Nebenwirkungen: 
Bluthochdruck, Kopfschmerzen.

Epoetin beta (NeoRecormon®), Epoetin alfa (Exprex®)

Indikation: Anämie infolge von EPO-Mangel
Verabreichung:
Subkutane oder intravenöse Injektion (Der Turnus kann zwischen einmal täglich, dreimal pro Woche und alle zwei Wochen variieren.)
Nebenwirkungen: 
Bluthochdruck, Kopfschmerzen

Eisen (Ferro sanol® duodenal, Lösferron®)

Indikation: Anämie infolge von Eisenmangel
Verabreichung: 
Täglich eine Tablette auf nüchternen Magen. Der Abstand zur Einnahme folgender Arzneimittel sollte mindestens 2 bis 4 Stunden betragen: bestimmte Antibiotika (Chinolone), Arzneimittel gegen Parkinson (Levodopa), Bisphosphonate, Schilddrüsenmedikamente (Levothyroxin), Natriumhydrogencarbonat oder Phosphatbinder usw.
Nebenwirkungen:
In der Regel kommt es zu einer Schwarzfärbung des Stuhls ohne nennenswerte Folgen. Magen-Darmbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Verstopfung oder Durchfall können auftreten.

Eisensaccharose (Venofer®), Eisencarboxymaltose (Injectafer®)

Indikation: Anämie infolge von Eisenmangel
Verabreichung: 
Intravenös, einmal pro Woche bis einmal pro Monat.
Nebenwirkungen: 
Metallischer Geschmack, Magen-Darmbeschwerden, Blutdruckabfall, allergische Reaktion. Bei der ersten Verabreichung wird eine Probedosis empfohlen, um die Verträglichkeit zu testen. Wenn keine Nebenwirkungen auftreten, kann die Restdosis verabreicht werden. Bei Dialysepatienten ist die Eisenaufnahme durch den Darm eingeschränkt, und aus diesem Grund ist eine intravenöse Verabreichung häufig erforderlich, um angemessene und ausreichende Eisenvorräte zum Ausgleich der Anämie zu gewährleisten.