Krebs kann unterschiedliche Ursachen haben. Es handelt sich um eine multifaktoriell bedingte Krankheit. Das bedeutet, dass das Risiko seines Auftretens von mehreren Faktoren beeinflusst wird.

Einige brustkrebsbegünstigende Risikofaktoren sind wissenschaftlich nachgewiesen, doch die Forschungen auf diesem Gebiet sind noch nicht abgeschlossen.

Es ist wichtig zu wissen, dass manche Frauen, nie Brustkrebs bekommen, obwohl sie diese Risikofaktoren aufweisen, während andere von der Erkrankung betroffen sind, obwohl keiner davon auf sie zutrifft.

Um welche Risikofaktoren handelt es sich?

Die vier bekannten Hauptrisikofaktoren sind:

  • Alter und weibliches Geschlecht: Das Auftreten von Brustkrebs wird durch das fortschreitende Alter begünstigt, und in 99 % der Fälle ist eine Frau betroffen.
  • Brustkrebserkrankungen in der eigenen Vorgeschichte: Frauen, die bereits Brustkrebs hatten, weisen ein höheres Risiko auf, ein zweites Mal daran zu erkranken, entweder in einem anderen Teil derselben Brust oder in der anderen Brust.
  • Brustkrebserkrankungen in der familiären Vorgeschichte: Das Brustkrebsrisiko ist höher, wenn eine oder mehrere Personen aus derselben Familie von Brustkrebs oder Eierstockkrebs betroffen waren oder wenn die Erkrankung in der Verwandtschaft ersten Grades vor dem 50. Lebensjahr aufgetreten ist (Mutter, Schwester, Tochter, Vater, Bruder).
  • Genmutationen: Nur 5 bis 10 % der Brustkrebserkrankungen sind erblich bedingt. Die beiden Gene, die bei den erblichen Formen von Brustkrebs eine maßgebliche Rolle spielen, heißen BRCA1 und BRCA2. Die Mutation dieser Gene erhöht das Risiko, früher an Brustkrebs, zu erkranken, insbesondere vor der Menopause. Ebenso erhöht sie das Risiko eines beidseitigen Mammakarzinoms sowie das Eierstockkrebsrisiko. Bitte beachten Sie, dass das Vorliegen einer dieser Mutationen nicht zwangsläufig gleichbedeutend mit dem Ausbruch der Krankheit ist: Man geht davon aus, dass 72 % der Patientinnen, bei denen eine Mutation des BRCA-Gens stattgefunden hat, vor dem 80. Lebensjahr an Brustkrebs erkranken.

Darüber hinaus wurden weitere Risikofaktoren ermittelt:

  • Hormone: Brustzellen reagieren auf weibliche Hormone, d. h. auf Östrogene und Gestagene.Ein erhöhtes Brustkrebsrisiko besteht bei:
    • Frauen, deren Menstruationszyklus vor dem 12. Lebensjahr eingesetzt hat
    • Frauen, deren Menopause nach dem 55. Lebensjahr eingetreten ist
    • Frauen, die keine Kinder bekommen haben oder bei der Geburt ihres ersten Kindes älter als 35 waren
    • Frauen, die ihre Kinder nicht gestillt haben
  • Strahlenexposition: Eine wiederholte Bestrahlung des Brustkorbs vor dem 30. Lebensjahr kann das Brustkrebsrisiko erhöhen, insbesondere eine Strahlentherapie zur Behandlung bestimmter Arten von Lymphomen. Eine punktuelle Bestrahlung der Brust erhöht das Brustkrebsrisiko nicht.
  • Orale Empfängnisverhütung: Die hochdosierte Kombipille bewirkt eine leichte Erhöhung des Brustkrebsrisikos, insbesondere wenn die Anwendung 10 Jahre überschreitet.
  • Hormonersatztherapie nach der Menopause: Eine Behandlung auf Östrogen- und/oder Progesteronbasis kann das Brustkrebsrisiko erhöhen.
  • Die Brustdichte: Das Risiko, an Brustkrebs zu erkranken, ist bei Frauen, die in der Mammographie eine hohe Brustdichte aufweisen, vier- bis sechsmal so hoch.
  • Alkohol: Der Konsum alkoholischer Getränke erhöht das Brustkrebsrisiko. Diese Erhöhung ist ab einem Glas pro Tag relevant, unabhängig davon, ob der Konsum täglich stattfindet oder sich auf bestimmte Wochentage konzentriert.
  • Übergewicht (BMI zwischen 25 und 29,9) /Adipositas (BMI von 30 und mehr): Dieser Faktor erhöht das Brustkrebsrisiko vor allem bei Frauen in den Wechseljahren. Umgekehrt bewirkt die Ausübung einer sportlichen Aktivität eine Verringerung des Brustkrebsrisikos nach der Menopause.
  • Rauchen: Im Vergleich zu Frauen ohne Nikotinaussetzung bewirkt Rauchen eine Erhöhung des Brustkrebsrisikos, die bei aktivem Rauchen deutlicher ausfällt als bei passivem Rauchen.
  • Zahlreiche chemische Substanzen, insbesondere solche, die eine Östrogenwirkung ausüben (z. B. Pestizide und endokrine Modulatoren), sowie Aluminiumsalze (bestimmte Deos) stehen im Verdacht, das Brustkrebsrisiko zu erhöhen. Weiterführende Studien zur Bewertung dieses Risikos mit größerer Gewissheit sind in Arbeit.
  • Nachtarbeit
  • Bestimmte nicht-krebsartige Brusterkrankungen (insbesondere Hyperplasie)

Wenn Sie Ihr Brustkrebsrisiko so weit wie möglich verringern wollen, wenden Sie folgende Vorbeugungsmaßnahmen an:

VORBEUGUNGSMASSNAHMEN 

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung (viel Obst und Gemüse usw.). Obst und Gemüse können nicht durch Nahrungsergänzungsmittel ersetzt werden.
  • Vermeidung von Übergewicht (BMI < 25)
  • Regelmäßige Ausübung einer sportlichen Aktivität
  • Verzicht auf Tabak und Alkohol
  • Maximale Vermeidung des Kontakts mit chemischen Substanzen

Jede Hormonbehandlung erfordert eine sorgfältige Risiko-Nutzen-Abwägung durch Ihren Arzt.

Vorurteile

In der Bevölkerung verbreitete, wissenschaftlich nicht fundierte Informationen besagen, dass folgende Elemente Risikofaktoren für Brustkrebs darstellen:

  • Brustimplantate
  • Bügel-BHs
  • voluminöse Brüste
  • ein Schlag auf die Brust (blauer Fleck)