Was versteht man unter einer konservativen Brustoperation oder partiellen Mastektomie?
Die konservative Brustoperation, die auch als partielle Mastektomie (Tumorektomie, Quadrantektomie) bezeichnet wird, ist dazu bestimmt, die Unversehrtheit der Brust zu erhalten.
Sie besteht in der Entfernung des Tumors einschließlich eines „Sicherheitsrandes“, d. h. eines gesunden Gewebebezirks aus der unmittelbaren Umgebung der bösartigen Läsion.
Bei invasiven Krebsarten wird sie mit einer Untersuchung der Lymphknoten mithilfe der Sentinel-Lymphknotenbiopsie kombiniert.
Brustwarze und Warzenhof bleiben erhalten, sofern sich der Tumor nicht unmittelbar darunter befindet.
Wenn eine konservative Brustoperation möglich ist, wird sie grundsätzlich angeboten. Um eine optimale Erhaltung der Brust zu gewährleisten, wird sie systematisch mit Methoden der Brustrekonstruktion (Onkoplastik) verknüpft.
Bei nicht tastbaren Tumoren geht ihr eine sonographie– oder mammographiegesteuerte Ortung und Kennzeichnung voraus.
Durch eine radiologische Aufnahme des betroffenen Bereichs während des Eingriffs wird die vollständige Ablation des Tumors gewährleistet.
Um dieselben onkologischen Ergebnisse wie bei einer totalen Mastektomie zu erzielen, wird die partielle Mastektomie grundsätzlich durch eine Strahlentherapie ergänzt.
Nach dem Eingriff erfolgt eine vollständige pathologische Untersuchung des Tumors und der entnommenen Gewebeteile.
Wenn dabei das Vorhandensein von Krebszellen im Bereich des Resektionsrandes festgestellt wird, besteht das Risiko, dass der Tumor nicht vollständig entfernt wurde. In diesem Fall muss der Chirurg einen weiteren Eingriff vornehmen.
Für die Indikationen* dieses Eingriffs sind folgende Faktoren ausschlaggebend:
- Eigenschaften des Tumors selbst, insbesondere seine Größe
- Brustvolumen
- Einwilligung der Patientin
Kontraindikationen*:
- Multizentrische Tumoren
- Unmöglichkeit oder Ablehnung einer adjuvanten Strahlentherapie
- inflammatorische Mammakarzinome, die zunächst durch Chemotherapie behandelt werden
- Krebserkrankungen, die nicht auf eine neoadjuvante Chemotherapie mit dem Ziel der Brusterhaltung ansprechen
(*Leitfaden Brustkrebs: Assistance publique des Hôpitaux de Paris – März 2016)
Die Dauer des Klinikaufenthalts fällt unterschiedlich aus, in der Regel beträgt sie 3 Tage.