Heute lege ich Ihnen unseren Geburtsplan vor, um mit Ihnen über den Ablauf
meiner Entbindung und die Ankunft unseres Babys ins Gespräch zu kommen.

Dominique, mein Partner, und ich haben an den 3 Geburtsvorbereitungskursen,
die von der Klinik angeboten wurden, teilgenommen, und sind deshalb auf die verschiedenen Phasen der Entbindung vorbereitet. Übrigens freuen wir uns darüber, dass bestimmte Vorgehensweisen in der Klinik Bohler gängige Praxis sind oder unterstützt werden, wie z. B. der Hautkontakt, die Förderung einer engen Beziehung zum Baby oder das Stillen.
Delphine, unserer Hebamme, hat uns empfohlen, diesen Geburtsplan zu verfassen, um unsere Anliegen und Wünsche für diesen so besonderen Tag festzuhalten und das medizinische Fachkräfteteam im Voraus über unsere Überlegungen zu informieren.

Diese Vorstellungen, Wünsche oder Erwartungen stellen unser Vertrauen
gegenüber dem medizinischen Fachkräfteteam keineswegs in Frage. Es wird weiterhin aufschlussreich und wichtig sein, mit Ihnen darüber zu sprechen und
von Ihrer Erfahrung zu profitieren. Dieser Plan drückt ganz einfach den Wunsch aus, dieses Ereignis aktiv zu erleben und auf der Grundlage einer aufmerksamen Kommunikation gemeinsam mit dem Pflegeteam zu meistern.

Wir wünschen uns eine möglichst wenig „assistierte“ Entbindung, bei der die
natürlichen Vorgänge so weit wie möglich erhalten bleiben. Sofern keine Gefährdung des Babys oder der Mutter durch verzögerte Wehen besteht,
möchten wir auf alle beschleunigenden Maßnahmen verzichten.

  • Wir möchten, dass die Geburt so „sanft“ wie möglich verläuft: Ob es sich um die Untersuchungen der Mutter handelt (ich wünsche mir, dass die Vaginaluntersuchungen auf ein Minimum beschränkt werden von so wenigen Personen wie möglich durchgeführt werden), oder um die
    allgemeine Atmosphäre: Sanftes Licht, selbst während der Wehen, und Rahmenbedingungen, die Geborgenheit vermitteln und die größtmögliche Intimität zulassen.
  • Wir wünschen uns, dass die medizinischen Entscheidungen, die die Mutter und das Baby betreffen, in Absprache mit den Eltern und dem Ärzteteam getroffen werden und dass uns die unterschiedlichen Wehenphasen und das Fortschreiten der Wehentätigkeit
    erklärt werden, damit wir daran teilhaben und mitwirken können.

 

Bei unserer Ankunft und während der ersten Wehenphase:

Ich möchte – so weit wie möglich – während der gesamten Entbindung von Dominique begleitet werden.

Wir möchten in einem Entbindungsraum mit Entspannungsbad untergebracht werden und würden gern Hintergrundmusik abspielen, damit wir uns möglichst „wie zuhause fühlen“.

  • Dominique möchte ebenfalls aktiv mitwirken, durch Massagen oder Unterstützung bei der Mobilisation. Er wird für jede Empfehlung, die meiner Entlastung und Begleitung dient, offen sein.
  • Ich möchte unter Periduralanästhesie ohne Bewegungshemmung entbinden, um so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu haben. Eines meiner wichtigsten Anliegen ist eine zügige Schmerzbehandlung, um eine zu große Qual, die zu Stress und lähmender Angst führen könnte (und kontraproduktiv für die Wehentätigkeit und schädlich für das Baby wäre), auszuschließen.

 

In der zweiten Wehenphase:

  • Ich möchte, dass man mir erklärt, wie weit die Wehen fortgeschritten sind, damit ich eine aktive Rolle übernehmen und dem Baby helfen kann, seinen Weg zu finden.
  • Ich möchte die Position, in der ich mich am wohlsten fühle, wählen können, vorzugsweise die Seitenlage.
  • Solange kein Notfall vorliegt, möchte ich, dass das Pressen so natürlich wie möglich erfolgt, ohne zwangsläufig den Atem anhalten zu müssen.
  • Ich möchte, dass das Licht gedämmt wird und dass die Atmosphäre so ruhig wie möglich ist.
  • Der Dammschnitt ist ein Eingriff, der mir Angst macht. Es wäre mir lieber, wenn darauf verzichtet wird, selbst auf die Gefahr hin, dass es zu einem kleinen Dammriss kommt.
  • Ich möchte nicht, dass mein Bauch gedrückt wird, um die Austreibung des Babys zu unterstützen, da ich diese Handlung als Gewaltakt empfinde.
  • Wenn ein Kaiserschnitt in Betracht gezogen werden muss, informieren Sie Dominique bitte über jeden Schritt und lassen Sie ihn nicht im Ungewissen über das, was mit der Mutter oder dem Baby geschieht. Sofern es möglich ist, möchten wir nicht getrennt werden.

 

Die Ankunft des Babys:

  • Wir möchten den Hautkontakt mit dem Baby so lange wie möglich aufrechterhalten.
  • Falls es Probleme gibt und ich nicht verfügbar bin, möchte ich, dass Dominique so lange wie möglich beim Baby bleiben kann, bei den Pflegemaßnahmen anwesend sein kann und darüber informiert wird.

Es ist unser erstes Kind, und wir müssen alles noch lernen. Dieser Plan stellt eine Hilfe für uns dar, denn uns ist bewusst, dass wir am Tag X nicht alles im Griff haben werden, und wir verlassen uns auf Ihre Erfahrung und Einschätzung. Voller Vertrauen danken wir Ihnen im Voraus für Ihre Unterstützung bei diesem wichtigen Ereignis, dass hoffentlich wundervoll sein wird, und für die Möglichkeit, unser Kind unter den Bedingungen, die wir für richtig halten, zur Welt zu bringen.

 

Laura & Dominique