Mittlerweile ist ein halbes Jahr vergangen.
Grobmotorik
Ab dem Alter von sieben (manchmal sechs) Monaten kann Ihr Kind mithilfe einer Stütze sitzen. Es wird geschickter und kann sich bücken, um einen Gegenstand aufzuheben. Wenn es aufrecht hingestellt wird, kann das Baby hüpfen und in die Hocke gehen und sich dabei als sehr lebhaft erweisen. Es ist in der Lage, sich von der Bauchlage willentlich in die Rückenlage zu rollen und umgekehrt.
Wenn Sie es auf den Bauch legen, kann es eine Hand vom Boden heben, um nach einem Gegenstand zu greifen.
Ab dem Alter von acht Monaten (manchmal früher) kann Ihr Kind dank einer guten Spannkraft seiner Rückenmuskulatur ein paar Augenblicke lang allein sitzen. Aus der Rückenlage kann es sich selbst in die Sitzposition aufrichten. Es kann auch seinen Körper anheben, indem es sich auf den Händen abstützt.
Ab dem Alter von neun Monaten versucht Ihr Baby, sich an den Möbeln hochzuziehen, doch es steht noch sehr instabil. Es kann aber das Gewicht seines Körpers halten, indem es sich z. B. an den Gitterstäben seines Laufstalls festklammert. Durch Abstützen auf seinen Unterarmen kann es außerdem robben.
Feinmotorik
Mit sieben Monaten legt Ihr Kind Gegenstände von einer Hand in die andere, schlägt sie gegeneinander und wirft sie auf den Boden. Es übt den „Faustgriff“ (palmares Greifen) aus, d. h. der Gegenstand wird zwischen dem Daumen und dem kleinen Finger festgehalten
Ab dem Alter von acht Monaten (manchmal früher) wird der Zeigefinger gezielter eingesetzt und die Hände koordinieren sich. Wenn Ihr Kind zwei Gegenstände in der Hand hat und Sie ihm einen dritten reichen, lässt es einen der Gegenstände los, um den neuen zu greifen. Es lässt Spielsachen bewusst fallen.
Mit neun Monaten wird der Scherengriff erlernt. Es kann von nun an kleine Gegenstände zwischen Daumenansatz und Zeigefinger fassen. Außerdem lernt es, Ihnen ein Spielzeug zu reichen. Bisher hat es die Gegenstände von einer Hand in die andere gelegt, von nun an kann es mit mehreren gleichzeitig umgehen. Die in der Hand befindlichen Gegenstände werden häufig zum Mund geführt, wo sie erkundet werden.
Sprachentwicklung
Im Alter von sieben Monaten ist das Baby in der Lage, Schreie auszustoßen und Silben auszusprechen, wie z. B. „ba, ka, pa, ma“. Mit acht Monaten kann es plappern, d. h. es wiederholt identische Silben, wie z. B. „ba-ba, da-da, fa-fa“. Ab dem Alter von neun Monaten kann es seine ersten Wörter sprechen. Das geschieht häufig durch Dopplung der Silben, wie „Mama, Papa“.
Nach und nach versteht Ihr Baby die Bedeutung der vertrauten Wörter (z. B. „schlafen“) und versucht, sie zu wiederholen.
Der Spracherwerb ist direkt mit dem Hören verbunden. Das Baby versteht das Wort „nein“ und es winkt, wenn jemand Guten Tag oder Auf Wiedersehen sagt.
Kognitive Entwicklung
Ab dem Alter von sieben Monaten spielt das Baby gern mit Gegenständen, die sich durch Farbe, Motiv, Beschaffenheit, Form und Größe unterscheiden. Es nimmt sie in die Hand, beobachtet sie, stapelt sie, versteckt sie usw. Es entdeckt die Welt, die es umgibt, indem es Gegenstände betrachtet und anfasst, aber vor allem, indem es sie zum Mund führt. Das liegt daran, dass es den Sitz der angenehmen Gefühle in der Mundregion verortet. Nach und nach werden seine Handgriffe koordinierter, und seine Bewegungen passen sich den Eigenschaften des Gegenstandes, den es sieht oder in der linken oder rechten Hand trägt, an. Die Händigkeit zeigt sich noch nicht eindeutig, und es hängt von der Position des Gegenstandes im Raum ab, mit welcher Hand er gegriffen wird. (Gegenstände auf der linken Seite werden mit der linken Hand gegriffen und Gegenstände auf der rechten Seite mit der rechten Hand.)
Mithilfe dieser „Experimente“ sowie der Erkundung durch Anfassen, Fühlen und Beobachten lernt das Baby die Grenzen seines Körpers kennen, sodass es die Objektpermanenz erwerben kann. Es beginnt, Zusammenhänge zwischen seinen Handlungen und den Ergebnissen herzustellen.
In dieser Phase erkennt es die vertrauten Gegenstände und Gesichter wieder und kann gegenüber einer unbekannten Person Unmut / Abneigung äußern.
Allmählich ist eine Absicht im Verhalten Ihres Kindes erkennbar, d. h. es tut etwas gezielt, um zu erreichen, was es will.
Sozial-emotionale Entwicklung
Es ist bekannt, dass die Beziehung zwischen einem Kind und seinen Eltern sehr wichtig ist und sich entscheidend auf seine Persönlichkeit und sein Verhalten auswirkt. Je besser die Beziehung ist, desto mehr Selbstvertrauen und Selbstsicherheit entwickelt das Kind.
Mit sieben Monaten erkennt Ihr Kind die vertrauten Gegenstände und Gesichter wieder. Es baut eine Beziehung zu ihnen auf und bemüht sich um den Kontakt zu ihnen. Um die Aufmerksamkeit des anderen anzuziehen, setzt es seinen Blick, sein Lächeln, seine Gesten und seine Bewegungen ein, sowie Schreien und Plappern.
Das Kind kann bestimmte Gefühle des anderen wahrnehmen und darauf reagieren. In der Tat reagiert das Kind auf eine fröhliche Person anders als auf eine wütende Person, und sein Gesichtsausdruck ändert sich entsprechend. Darüber hinaus beginnt das Kind häufig zu weinen, wenn es ein anderes Kind weinen hört.
In diesem Alter bemüht sich das Kind um die Nähe zu seinen Eltern, weil ihm die Trennung von ihnen Angst macht. Folglich entsteht eine einzigartige Bindungsbeziehung zwischen dem Kind und den Personen, die sich am häufigsten um es kümmern. Es mag nichts Unbekanntes und zeigt sich zurückhaltend gegenüber Fremden (Weinen, ablehnende Körperhaltung, Rückzug, Aggressivität usw.). Sein Lächeln und sein Lachen bleiben hauptsächlich den vertrauten Personen vorbehalten.
In dieser Phase weiß es genau, was es machen will oder nicht machen willen.
Aus sozialer Perspektive genießt es das Spiel mit anderen Kindern. Es zeigt ihnen gegenüber Zuneigung (streicheln…) oder Aggression (an den Haaren ziehen…).