Das HPV oder humane Papillomavirus ist das am weitesten verbreitete, sexuell übertragbare Virus. Es tritt so häufig auf, dass beinahe jeder sexuell aktive Mensch Gefahr läuft, irgendwann in seinem Leben damit in Berührung zu kommen.

Was ist das humane Papillomavirus oder das HPV?

Oftmals haben die durch das HPV ausgelösten Infektionen keine Auswirkung auf die Gesundheit und verschwinden von selbst. Doch das Virus ist auch dann übertragbar, wenn der Träger keine klinischen Symptome aufweist. Aus diesem Grund ist die Bestimmung des genauen Zeitpunkts der Ansteckung praktisch unmöglich. Manche Arten des HPV sind für bestimmte Krebserkrankungen verantwortlich. Dazu gehören z. B. der Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom), sowie das Vulva-, Vaginal-, Penis- oder Analkarzinom. In selteneren Fällen lösen sie Kehlkopfkrebs (Larnyxkarzinom), Zungenkrebs (Zungenkarzinom) oder Mandelkrebs (Tonsillenkarzinom) aus. Die Entwicklung einer solchen Krebserkrankung kann nach der Infektion mit dem HPV mehrere Jahre dauern, doch es ist unmöglich, Risikopersonen im Voraus zu bestimmen.

Die Statistiken

Gebärmutterhalskrebs ist weltweit die vierthäufigste Krebserkrankung der Frau (WHO).

Den Zahlen des luxemburgischen Gesundheitsministeriums zufolge erkranken in Luxemburg ungefähr zwanzig Frauen jährlich an Gebärmutterhalskrebs, während jedes Jahr zahlreiche Frauen aufgrund von Präkanzerosen behandelt werden.

Welche Präventionsmethoden gibt es?

Zur Prävention einer HPV-Infektion bieten sich folgende Möglichkeiten:

  • Schutzmaßnahmen beim Geschlechtsverkehr (Verwendung von Präservativen)
  • Der beste Schutz ist die Impfung vor dem ersten sexuellen Kontakt.

Um der Entwicklung eines invasiven Gebärmutterhalskrebses effizient vorzubeugen, ist eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Gynäkologen erforderlich.
Für eventuell entdeckte Präkanzerosen gibt es wirksame Behandlungsmethoden.

Die HPV-Impfung

Die Impfung soll Mädchen (und Jungen) vor einer Infektion mit den beiden gefährlichsten und am meisten verbreiteten Arten des HPV (16 und 18) schützen. Diese gelten als Ursache von 70 % aller Gebärmutterhalskrebs-Erkrankungen.

Die Impfung schützt nicht vor allen Krebsarten.

Gynäkologische Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen sind deshalb auch nach der Impfung ratsam. Bisher kann der Impfstoff nicht als Behandlung im Anfangsstadium der Gebärmutterhalskrebs-Erkrankung eingesetzt werden.

An welche Zielgruppe richtet sich die Impfung?

Das Gesundheitsministerium (L) empfiehlt Jugendlichen zwischen 9 und 13 Jahren (Mädchen und Jungen) eine Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV) (zwei Verabreichungen).

Der neue Impfstoff, der gegen 9 Virusstämme wirkt, wird kostenfrei durch das staatliche Impfprogramm zur Verfügung gestellt.

In folgenden Fällen wird von der Impfung abgeraten:

  • bei Vorliegen einer Krankheit oder Immunschwäche
  • bei Vorliegen einer Schwangerschaft

Stillen ist keine Kontraindikation der Impfung.

Die häufigsten Nebenwirkungen:

Die Impfung ist eine intramuskuläre Injektion, die in manchen Fällen eine Rötung oder Schwellung an der Einstichstelle sowie Muskelschmerzen oder auch Müdigkeit auslösen kann. Wenn die Nebenwirkungen anhalten oder von Ihnen als belastend empfunden werden, verständigen Sie Ihren Arzt.