Die Kolposkopie ist eine ergänzende gynäkologische Untersuchung, die durchgeführt wird, wenn der Abstrich auf Auffälligkeiten des Gebärmutterhalses hinweist. Sie kann den Abstrich nicht ersetzen.

Diese Auffälligkeiten müssen nicht zwangsläufig bedenklich sein. Meistens handelt es sich dabei um zervikale Dysplasien, die von selbst verschwinden. Sie können aber auch bestehen bleiben oder sich verschlimmern, wenn sie nicht behandelt werden.

Diese Dysplasien sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar und können nur durch eine Kolposkopie sichtbar gemacht werden.

 

Was ist eine Kolposkopie?

Die Kolposkopie (aus den altgriechischen Wörtern „kolpos“ für „Höhle, Gebärmutter, Vagina“ und „skopos“ für „schauen“) ist eine Inspektion des Gebärmutterhalses auf vaginalem Weg mithilfe eines Kolposkops (Binokular) zum Zweck einer gründlichen Analyse.

Eine Kolposkopie kann zu jedem Zeitpunkt des Zyklus durchgeführt werden, jedoch vorzugsweise außerhalb jeglicher Blutung.

Diese Untersuchung wird von einem Gynäkologen durchgeführt, entweder in der Arztpraxis oder in der Ambulanz einer Poliklinik. Es handelt sich um eine schmerzfreie Untersuchung, die zwischen 5 und 10 Minuten dauert. Dennoch wird sie von manchen Frauen als unangenehm empfunden.

Die Kolposkopie ist insbesondere in folgenden Fällen angezeigt:

  • Auffälliger Abstrich (der häufigste Anlass)
  • Nachsorge nach einer Behandlung des Gebärmutterhalses
  • Infektion

 

Wie läuft eine Kolposkopie ab?

Die Patientin nimmt die Steinschnittlage (SSL) ein.

Der Gynäkologe platziert das Spekulum, wie bei einem Vaginalabstrich.

Er flößt zwei reaktive Lösungen in den Gebärmutterhals ein, um eventuell vorhandene Läsionen richtig erkennen zu können. Anschließend untersucht der Gynäkologe mithilfe des Kolposkops die Oberfläche des Gebärmutterhalses und der Vagina.

Wenn er auffällige Bereiche entdeckt, führt er eine oder mehrere Biopsien durch.

Wichtiger Hinweis: „Wer Biopsie sagt, muss nicht Krebs sagen!“

Dabei werden mithilfe einer kleinen Zange aus dem auffälligen Teil des Gebärmutterhalses ein paar Gewebefragmente entnommen und anschließend direkt zur Analyse an ein Labor für Pathologie und Anatomie gesandt. Diese Gewebeentnahmen verursachen normalerweise nur leichte Schmerzen, können aber Blutungen auslösen.

Nach ungefähr 15 Tagen werden die Ergebnisse dem Arzt übermittelt. Dieser informiert die Patientin über die eventuelle Fortsetzung der Behandlung.

Nach der Kolposkopie:

  • Eine leichte Vaginalblutung kann 3 bis 7 Tage anhalten (falls eine Biopsie erfolgt ist).
  • Der Ausfluss kann verschiedene Farben haben (infolge der verschiedenen angewandten Lösungen).
  • Ein leichter Geruch ist wahrnehmbar (infolge der verschiedenen angewandten Lösungen).

Vorsichtsmaßnahmen nach der Kolposkopie:

  • Anwendung einer Binde oder eines Tampons nach der Untersuchung
  • Die alltäglichen Aktivitäten können direkt nach der Untersuchung wieder aufgenommen werden.
  • Geschlechtsverkehr ist 24 Stunden nach der Untersuchung möglich.

Bei starken Vaginalblutungen oder übelriechendem Ausfluss suchen Sie bitte unverzüglich Ihren Gynäkologen oder eine Klinik auf.