Schlaganfälle sind in Europa bei Frauen die zweithäufigste Todesursache nach dem Krebs und bewirken in jedem Lebensalter schwere Beeinträchtigungen. Aufgrund ihres Hormonhaushalts sind Frauen stärker gefährdet als Männer.

Wovon sprechen wir?

Unter einem Schlaganfall versteht man die Unterbrechung des Blutstroms in einer Hirnarterie. Dazu kommt es entweder, wenn eine Arterie platzt (20 bis 30 Prozent der Fälle), und man spricht in diesem Fall von einer Aneurysmaruptur, oder, in den meisten Fällen, wenn sich eine Arterie verschließt, entweder allmählich (dann spricht man von Atherosklerose) oder plötzlich (wenn ein Blutgerinnsel vom Herzen aus nach oben wandert).

Wer ist betroffen?

Männer und Frauen sind gleichermaßen betroffen, und die Ursachen sind dieselben: Bluthochdruck, Adipositas, Diabetes, erhöhter Cholesterinspiegel, Rauchen. Doch Frauen sind durch den Einfluss ihres Hormonsystems anfälliger als Männer.

Welche Präventionsmöglichkeiten gibt es?

Frauen sollten in jedem Alter den Kontakt zu ihrem Arzt pflegen. Es ist wichtig, dass jede Frau weiß, ob sie eine Prädisposition für Schlaganfall aufweist oder nicht. So kann z. B. die Kombination von Pille und Tabakgenuss vermieden werden. Die kardiovaskulären Risikofaktoren im Zusammenhang mit der hormonellen Empfängnisverhütung sind unerheblich (vier bis sechs Fälle unter 10 000 Frauen pro Jahr, selbst bei den Pillen der dritten und vierten Generation), doch in Kombination mit Tabakgenuss besteht ein 20-faches Risiko.

Die Schwangerschaft kann zu Komplikationen führen: Frauen, die einen Schwangerschaftsdiabetes oder Bluthochdruck entwickeln, können später einem höheren Schlaganfallrisiko ausgesetzt sein. Bei Anwendung bestimmter hormoneller Verhütungsmittel können heftige Migräneanfälle, die mit Sehstörungen einhergehen, auf ein erhöhtes Schlaganfallrisiko hindeuten.

Hormonersatztherapien, die nach der Menopause zum Einsatz kommen, stellen eine potenzielle Gefahr dar, wenn die Kontraindikationen nicht beachtet werden und wenn sie zu spät verabreicht werden (nach Vollendung des 60. Lebensjahres).

Doch selbst wenn Prädispositionen vorliegen, lässt sich das Schlaganfallrisiko durch eine gesunde Lebensweise (richtige Ernährung, körperliche Betätigung) in Kombination mit einer Behandlung der Risikofaktoren ausschließen oder auf ein Minimum begrenzen.

Empfehlung

Wenn Sie Folgendes bemerken:

  • Schwindelanfälle
  • Sehstörungen
  • Schmerzen im Arm

Die Behandlung der akuten Phase besteht in der Verflüssigung des Blutes bzw. Freilegung der betroffenen Arterie. Bei ausbleibender oder verspäteter Behandlung können die Folgeschäden, wie z. B. eine Halbseitenlähmung, irreversibel sein. Eine schnelle Reaktion ist entscheidend, da jede Minute zählt!

Rufen Sie sofort den Rettungsdienst unter 112!