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Videos : Polyarthritis und Physiotherapie : Erklärungen und Übungen (Barrierefreiheit)

Physiotherapie: ein wertvoller Partner

Michel Thill, Leiter der Abteilung Physiotherapie / Ergotherapie

Wann sollte man einen Physiotherapeuten hinzuziehen?

  • Funktionelle Einschränkungen:
    • Gelenksteife
    • Muskelschwund
  • Schmerzen
  • Bereitstellung und Einführung in die Benutzung von technischen Hilfsmitteln
  • Wiederaufnahme regelmäßiger körperlicher Betätigung und Erlernen entsprechender Übungen
  • Sekundäre Pathologien mit Rehabilitationsbedarf

Physiotherapeut = Partner bei der fachübergreifenden Behandlung von Polyarthritis.

Zugang zur Physiotherapie

  • Chronische Polyarthritis = schwere Erkrankung
  • Die Kosten für die Physiotherapie im Rahmen der Behandlung einer schweren Erkrankung werden zu 100% von der Krankenkasse CNS übernommen
  • Es bedarf zur Kostenübernahme unbedingt einer Verschreibung durch den behandelnden Arzt.
  • Mit dieser Verschreibung hat der Versicherte in einem Zeitraum von zwölft Monaten ab Datum der Verschreibung Anspruch auf 64 physiotherapeutische Behandlungen, deren Kosten von der CNS übernommen werden

Ablauf der physiotherapeutischen Behandlungen

Vor Beginn einer physiotherapeutischen Behandlung ist es ratsam, die Zustimmung des behandelnden Arztes einzuholen

  • Erster Termin zur Befundung
  • Festlegung therapeutischer Ziele
  • Anhand dieser Ziele und der Ergebnisse des ersten Befundes legt der Physiotherapeut die verschiedenen physiotherapeutischen Techniken fest, die anzuwenden sind
    • Mobilisation der Gelenke
    • Muskelaufbau
    • Massage und Dehnungsübungen
    • Elektrotherapie und Ultraschall
    • Thermische Anwendungen (Fango, Kryotherapie…)
  • Schulung des Patienten im Umgang mit der Krankheit spielt eine wichtige Rolle
    • Übungen für Mobilisation / Dehnungsübungen
    • Einsatz der technischen Hilfsmittel

Zwei Übungsbeispiele: Mobilisation Knie und Sprunggelenk

Hier sind als Beispiel zwei sehr einfache Übungen, die Sie zu Hause durchführen können. Die erste Übung zielt auf die Mobilisierung der Knie- und Sprunggelenke ab. Während Sie diese beiden Gelenke mobilisieren, trainieren Sie gleichzeitig Ihren Quadrizeps, der ein wichtiger Muskel für die Kontrolle des Knies beim Gehen ist.

  1. Setzen Sie sich mit geradem Rücken und den Füßen auf den Boden auf einen Stuhl und beginnen Sie damit, ein Knie zu strecken.
  2. Halten Sie das Knie gestreckt und versuchen Sie, den Fuß so weit wie möglich zu strecken.
  3. Ziehen Sie mit dem maximal gestreckten Fuß Ihre Zehen so weit wie möglich zu sich heran.
  4. Lassen Sie Ihren Fuß los und beugen Sie Ihr Knie, um in die Ausgangsposition zurückzukehren.
  5. Wiederholen Sie diese Bewegungskombination mindestens zehnmal für jedes Ihrer Beine.

Zwei Übungsbeispiele: Mobilisation Handgelenk und Finger

Diese zweite Übung dient der Mobilisierung des Handgelenks und der Fingergelenke unter Nutzung eines biomechanischen Prinzips, das wir als Tenodese-Effekt bezeichnen. Jede vollständige Streckung des Handgelenks führt automatisch zum Schließen der Finger, während eine vollständige Beugung des Handgelenks nur möglich ist, wenn die Finger gestreckt werden. Umgekehrt ist für die Entwicklung einer maximalen Schließkraft der Finger eine damit verbundene Streckung des Handgelenks unerlässlich.

  1. Setzen Sie sich neben einen Tisch. Ihr Ellenbogen ist im 90-Grad-Winkel gebeugt und stützt sich auf dem Tisch ab. Ihr Handgelenk ist entspannt und „fällt“ nach vorne. Ihre Finger sind entspannt und befinden sich in einer gestreckten Position.
  2. Führen Sie eine Streckbewegung des Handgelenks aus, indem Sie Ihre Finger beugen und zu einer Faust formen. Je nachdem, wie schwer es Ihnen fällt, können Sie diesen Schritt mit Hilfe der gegenüberliegenden Hand durchführen, wie auf den Bildern gezeigt, oder ohne sich mit der anderen Hand zu helfen.
  3. Halten Sie die Faust 3 Sekunden lang geschlossen und üben Sie dabei eine leichte Kraft zum Schließen aus.
  4. Lassen Sie los und lassen Sie das Handgelenk nach vorne fallen. Diese Bewegung führt zu einer Öffnung der Hand, sodass Ihre Finger gestreckt werden.
  5. Kehren Sie in die Ausgangsposition zurück.
  6. Wiederholen Sie diese Übung mindestens zehnmal pro Seite.

Physiotherapie: ein paar Grundsätze

  • Je nach Zustand der Gelenke, körperlicher Fähigkeit und bei hinzukommenden Zweiterkrankungen kann der Physiotherapeut seine Behandlung jederzeit anpassen
  • Bitte informieren Sie Ihren Physiotherapeuten bei empfundenen Schmerzen, damit er die Behandlung anpassen kann
  • Der Physiotherapeut hilft Ihnen bei der Wahl an ihre Bedürfnisse angepasster Übungen sowie bei der Festlegung von Frequenz und Intensität dieser Übungen
  • Sie sind Hauptakteur Ihrer Therapie! Die erlernten Übungen sollten regelmäßig durchgeführt werden, um Ihnen dabei zu helfen Ihre körperlichen Fähigkeiten zu erhalten / zu verbessern und die Entstehung steifer Gelenke zu verlangsamen.

Physiotherapeut und körperliche Betätigung

  • Eine regelmäßige körperliche Betätigung kann den Verlauf der Krankheit verlangsamen und die körperlichen Fähigkeiten verbessern
  • Der Physiotherapeut kann Ihnen auch bei der Wiederaufnahme einer, an ihre Bedürfnisse angepassten, körperlichen Betätigung helfen
  • Ein paar Regeln für jede sportliche Aktivität:
    • Wir empfehlen Ihnen, vor Aufnahme einer körperliche Betätigung, dies mit Ihrem behandelnden Arzt zu besprechen
    • Während eines Schubes ist körperliche Betätigung zu vermeiden
    • Respektieren Sie den Schmerz:
      • Bei Schmerzen die Bewegung beenden
      • Sollten die Schmerzen zwei Stunden nach den Übungen noch nicht abgeklungen sein, ist dies Zeichen für einer zu hohen Trainingsintensität
    • Häufigkeit, Intensität und Dauer der körperlichen Betätigung / Übungen sollte an den Verlauf der Arthritis und an Ihre körperlichen Fähigkeiten angepasst werden.
    • Pausen sind wichtig
    • Wenn Sie Zweifel bezüglich einer Übung haben oder Schmerzen / ungewohnte Empfindungen feststellen, dann sollten Sie das Ihrem Physiotherapeuten und / oder Ihrem behandelnden Arzt mitteilen

Abschließend noch ein paar Ratschläge

  • Hören Sie auf Ihren Körper
  • Treiben Sie regelmäßig Sport
  • Vergleichen Sie sich nicht mit anderen Personen
  • Bevorzugen Sie abwechslungsreiche Übungen, um so alle Gelenke zu trainieren. Wählen Sie vor allem an Ihrer Bedürfnisse angepasste Übungen
  • Führen Sie in akuten Phasen der Erkrankung eine sanfte Mobilisierung Ihrer Gelenke durch, um die Entwicklung steifer Gelenke zu verlangsamen
  • Denken Sie an die Benutzung angepasster technischer Hilfsmittel für Ihr tägliches Leben
  • Wenden Sie sich mit Ihren Fragen vertrauensvoll an das multidisziplinäre Team, das Sie begleitet
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