Was verstehen wir unter „Wehentätigkeit“?

Die Wehentätigkeit besteht in Gebärmutterkontraktionen. In der Tat stellen diese den Motor des Geburtsvorgangs dar: Sie ermöglichen die Öffnung des Muttermundes, den Eintritt Ihres Kindes in das Becken, die Entbindung und die Austreibung der Plazenta.

Die Wehentätigkeit wird in drei Phasen unterteilt:

  1. Eröffnungsphase (Verkürzung und Öffnung des Muttermundes): Erste Wehenphase
  2. Austreibungsphase: Zweite Wehenphase
  3. Nachgeburtsphase: Dritte Wehenphase

Eröffnungsphase (Verkürzung und Öffnung des Muttermundes)

Die Öffnung des Muttermundes wird durch die Gebärmutterkontraktionen und den Druck des Kopfes ausgelöst.

Dieser Vorgang der Verkürzung und Öffnung des Muttermundes während der Wehentätigkeit verläuft in Abhängigkeit von der Anzahl der bereits geborenen Kinder unterschiedlich.

  • Erstgebärende: Der Muttermund beginnt, sich zu verkürzen (verstreichen), bevor er sich um 1 bis 10 cm öffnet.
  • Mehrgebärende: Die Verkürzung und die Öffnung vollziehen sich gleichzeitig.
Die Erweiterung und Verödung des Gebärmutterhalses erfolgt entweder bei Erstgebärenden oder bei Mehrgebärenden

Man kann sehen, dass der Öffnungsvorgang nicht gleichmäßig verläuft. Am Anfang der Wehentätigkeit vollzieht er sich langsamer als am Ende.

Die Eröffnungsphase umfasst drei Unterphasen:

  1. Eine sogenannte Latenzphase: Vom Beginn der Wehentätigkeit bis zu einer Öffnung um 5 cm und dem Tiefertreten des Babykopfes in das knöcherne Becken.
  2. Eine sogenannte Aktivphase: Von einer Öffnung um 5 cm bis zur vollständigen Öffnung. Diese Phase ist in der Regel kürzer.
Im Laufe der Zeit dehnt sich der Gebärmutterhals immer weiter aus

Entsprechend der Anzahl der bereits geborenen Kinder bzw. in Abhängigkeit davon, ob ein Blasensprung stattgefunden hat oder nicht, kann diese Entwicklung unterschiedlich verlaufen.
Die Dauer dieser ersten Phase beträgt ungefähr 7 bis 10 Stunden bei einer Erstgebärenden und 3 bis 6 Stunden bei einer Mehrgebärenden, wobei ausschließlich die physiologische Wehentätigkeit berücksichtigt wird.

Die Latenzphase beginnt häufig schon zuhause. Ab Ihrer Ankunft in der Klinik erfolgt eine regelmäßige Überwachung im Kreißsaal oder in Ihrem Zimmer.
Die Aktivphase findet hauptsächlich im Kreißsaal statt, unter Aufsicht der Hebamme, die eng mit dem Arzt zusammen arbeitet.

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