Schlanganfall: Definition und Anzeichen

Der Schlaganfall, der auch als Hirnschlag bezeichnet wird, ist in Luxemburg die dritthäufigste Todesursache, die zweithäufigste Ursache für Demenz und die häufigste Ursache für Langzeitbehinderungen.

Was ist ein Schlaganfall?

Wenn eine Arterie verstopft ist oder reißt, kommt es zu einem Schlaganfall. Im ersten Fall spricht man von einem Hirninfarkt, im zweiten Fall von einer Hirnblutung*.

In beiden Fällen besteht die Gefahr, dass ein Teil des Gehirns zerstört wird.

Je nach der betroffenen Hirnregion können die Folgen verheerend sein:

  • Mehr oder weniger vollständige Lähmung einer oder mehrerer Extremitäten
  • Sensibilitätsminderung oder -verlust im Gesicht oder an den Extremitäten
  • Schwierigkeiten bei der Spracherzeugung und beim Sprachverständnis
  • Gedächtnisstörungen, Gleichgewichtsstörungen
Er bezeichnet das Absterben der Nervenzellen des Gehirns, die nicht mehr mit Blut versorgt werden, sodass ihnen Sauerstoff fehlt. Dafür verantwortlich ist die Verstopfung einer Arterie, die aufgrund einer atherosklerotischen Plaque* bereits mehr oder weniger verengt war.

Der Hirninfarkt

Er bezeichnet das Absterben der Nervenzellen des Gehirns, die nicht mehr mit Blut versorgt werden, sodass ihnen Sauerstoff fehlt. Dafür verantwortlich ist die Verstopfung einer Arterie, die aufgrund einer atherosklerotischen Plaque* bereits mehr oder weniger verengt war.

Auch ein wanderndes Blutgerinnsel aus den großkalibrigen Arterien*, welche das Gehirn versorgen, wie z. B. die Arteria carotis interna (innere Halsschlagader) oder die Arteria vertebralis (Wirbelsäulenarterie) oder auch die Aorta*, kann den Verschluss einer Hirnarterie verursachen: In diesem Fall spricht man von einer Hirnembolie*. Bei Herzrhythmusstörungen*, wie z. B. Vorhofflimmern*, kann der Embolus auch aus den Herzhöhlen stammen

Die Verstopfung kann direkt in den kleinsten Arterien entstehen, was häufig bei Bluthochdruck-Patienten und Diabetikern vorkommt. Daraufhin bilden sich am Unterlauf der Arteriolen kleine Löcher im Hirngewebe, die man als Lakunen bezeichnet.

Die Hirnblutung

Die Gefäßruptur im Inneren des Gehirns löst eine sogenannte intrazerebrale Blutung aus, und die betroffene Region wird als Hämatom bezeichnet. Durch das eindringende Blut wird das Hirngewebe gestaucht und beschädigt, sodass es zu einer Belastung oder sogar zur Zerstörung der Nervenzellen kommt.

Die Hauptursache einer Hirnblutung ist die arterielle Hypertonie. Sie bewirkt fortschreitende Läsionen an kleinen Blutgefäßen, bis diese schließlich reißen.

Auch Gefäßfehlbildungen oder bestimmte Blutgerinnungsstörungen* können diese Blutungen auslösen, und deshalb wird bei einer gerinnungshemmenden Behandlung eine strenge Einhaltung der Dosis empfohlen.

Je nach Verortung und Umfang des Hämatoms sind die Symptome unauffällig oder äußern sich im Gegensatz dazu durch eine starke Lähmung der (linken oder rechten) Körperhälfte, die von Sprachstörungen begleitet wird. Im Extremfall fällt der Betroffene in ein Koma oder verstirbt innerhalb weniger Stunden.

Die Anzeichen des Schlaganfalls

Ein Schlaganfall ist kein unabwendbares Schicksal. Es gibt Frühzeichen, deren rasches Erkennen das Auftreten eines Schlaganfalles vermeiden oder seine Folgen abmildern kann.

In manchen Fällen ist die Unterbrechung des Blutflusses in einem Teil des Gehirns vorübergehend und führt nicht zur Zerstörung von Zellen. In diesem Fall spricht man von einer Transitorischen ischämischen Attacke* (TIA). Sie äußert sich in unvermittelt auftretenden Anzeichen, die nach wenigen Minuten wieder verschwinden.

Dazu gehören:

  • Schwache oder starke Lähmung eines Armes, Beines, des Gesichts oder einer ganzen Körperhälfte (Halbseitenlähmung*)
  • Sprachstörungen machen sich durch Wortfindungsstörungen oder eine unverständliche Ausdrucksweise bemerkbar.
  • Sehstörungen: Ein Auge verliert plötzlich die Sehkraft oder die Hälfte des Gesichtsfeldes fällt aus.

Selbst wenn diese Anzeichen von kurzer Dauer waren und sich vollständig zurückgebildet haben, sollten sie ernst genommen werden. Es handelt sich um ein Warnsignal. Ohne eine zeitnahe und angemessene Behandlung kann sich ein neues Blutgerinnsel bilden und eine weitere TIA oder sogar einen Schlaganfall auslösen.

Bei einem Schlaganfall ist unverzügliches Handeln geboten

SOBALD DER SCHLAGANFALL ERKANNT WURDE, MUSS DER RETTUNGSDIENST GERUFEN WERDEN.

Ein Schlaganfall ist eine schwerwiegende Störung und muss unverzüglich behandelt werden. Deshalb muss ohne Zögern der Notruf 112 gewählt werden, denn eine Thrombolyse kann in bestimmten Fällen eine Halbseitenlähmung* oder eine gravierende Sprachstörung beheben, wenn sie innerhalb der nächsten drei Stunden stattfindet.

Wenn Sie Zeuge sind, notieren Sie, um welche Uhrzeit der Schlaganfall schätzungsweise eingesetzt hat, damit sie dies den Rettungskräften angeben können. Rufen Sie nach einer kurzen Beobachtung des Betroffenen den Notruf 112 an und nutzen Sie die Wartezeit, um alle sinnvollen Informationen über den Betroffenen zu sammeln: Eingenommene Arzneimittel, eventuelle gerinnungshemmende Behandlung, Vorhandensein eines Herzschrittmachers usw.

Glossar

  • Transitorische ischämische Attacke(TIA): Ein Schlaganfall, der kürzer als 24 Stunden anhält und sich von selbst zurückbildet. Kann ein Anzeichen für einen bevorstehenden Schlaganfall sein.
  • Blutung: Mehr oder weniger starker Austritt von Blut infolge einer Wunde an einer Arterie oder aufgrund der übermäßigen Wirkung einer gerinnungshemmenden Behandlung
  • Atherom: Bildung lipidhaltiger (fetthaltiger) Ablagerungen an der Innenwand einer Arterie, die sich auf den Muskelzellen der Arterie festsetzen. Diese Entwicklung behindert allmählich den Blutfluss und die Sauerstoffversorgung der Gewebe (Gehirn, Herzmuskel, Nieren, Beine usw.).
  • Arterien: Gefäße, die das sauerstoffhaltige Blut vom Herz zu den Organen befördern
  • Aorta: Von der linken Herzkammer ausgehende Hauptschlagader des Körpers, aus der alle Arterien entspringen.
  • Embolie: Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Gerinnsel. Die häufigste Form ist die Lungenembolie, bei der ein venöser Embolus bis zum Herz wandert und sich in der Lungenarterie oder in einem ihrer Äste festsetzt.
  • Arrhythmie: Oberbegriff zur Bezeichnung einer Rhythmusstörung: Auffälligkeit bei der für das autonome Schlagen des Herzens erforderlichen, elektrischen Reizbildung und Reizleitung, welche die Funktion der Herzpumpe beeinträchtigt
  • Flimmern: Rhythmusstörung, die durch eine unregelmäßige und unberechenbare Kontraktion des Herzmuskels auf der Höhe der Vorhöfe (Vorhofflimmern) oder der Kammern (Kammerflimmern) gekennzeichnet ist.
  • Gerinnung: Zusammenspiel biologischer Vorgänge, die zur Bildung eines festen Gerinnsels führen.
  • Halbseitenlähmung: Teilweise oder vollständige Lähmung einer Körperhälfte
  • Herzschrittmacher: Ein Gerät mit Mikrocomputer und Langzeit-Energiequelle (Batterie), das unter der Haut implantiert und durch zwei Elektroden mit dem Herzmuskel verbunden wird. Es übernimmt die Beaufsichtigung der elektrischen Herzaktivität sowie die Stimulation des Herzens, indem es bei Bedarf elektrische Kontraktionsimpulse abgibt, um eine normale Frequenz aufrechtzuerhalten bzw. diese bei einer Verlangsamung wiederherzustellen.

Quelle: www.fedecardio.org