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Wou deet et wéi ? Staffel 2, Folge 2 – Apotheke (Barrierefreiheit)

Wir Apotheker*innen haben zwei Hauptaufgaben. Die eine betrifft die Logistik, während die andere klinischer Art ist. Wir sind zuständig für den gesamten Lebenszyklus des Arzneimittels von seiner Ankunft in der Klinik, über seine Lagerung in der Apotheke, seine Beförderung auf die Station bis zu seiner Übergabe an den Patienten. Der klinische Aspekt unserer Tätigkeit erfordert dagegen eine viel engere Zusammenarbeit mit den Pflegefachkräften und Ärzten. Wir beraten sie über die Arzneimittel und ihre Verabreichungsart, wir überwachen die eventuellen Wechselwirkungen, die Dosisanpassungen…. Auf diese Weise übernehmen wir wirklich eine wichtige Rolle.

Hier ist eine Waage aus dem Jahr 1943, die sowohl in den Krankenhausapotheken als auch in den öffentlichen Apotheken verwendet wurde. Die Waage besteht aus zwei Waagschalen. Sie legen ein Massestück mit bekanntem Gewicht auf eine Seite und die Substanz, die Sie wiegen möchten, z. B. ein Pulver, auf die andere. Dieser Vorgang ermöglicht Ihnen anschließend die Anfertigung von Arzneimitteln.

Die meisten Arzneimittel, die wir in der Krankenhausapotheke führen, werden direkt beim Hersteller eingekauft. Doch manche Patienten, vor allem Kinder, benötigen sehr niedrige Dosierungen, die auf dem Markt nicht erhältlich sind. In diesem Fall fertigen wir die Arzneimittel in der Apotheke selbst an. Das ist z. B. der Fall bei Zäpfchen. Ein weiterer, bedeutender Tätigkeitsbereich hier in der Krankenhausapotheke ist die Chemotherapie. Täglich bereiten wir individuell abgestimmte Chemotherapie-Substanzen für Patienten zu.

Hierbei handelt sich um eine sehr traditionelle Herstellungsmethode für Zäpfchen, die bis heute praktiziert wird.

Das ist eine Zäpfchenrohmasse mit der Bezeichnung „Witepsol“, die bei Hitze schmilzt. Wir werden den für die Zäpfchenherstellung benötigten Wirkstoff beimengen. Wenn sich die geschmolzene Masse gut mit dem Hauptwirkstoff vermischt hat und schön gleichmäßig und cremig ist, gießen wir sie in die Zäpfchenform, d. h. also Zäpfchen für Zäpfchen. Sobald alle Mulden gleichmäßig gefüllt sind, wird die Zäpfchenhalterung aufgesetzt. Die Zäpfchenform legen wir einen halben Tag lang in den Kühlschrank. Danach ist die Masse einwandfrei geronnen und schön fest. Erst jetzt können wir unsere Zäpfchen aus der Form befreien.

Die früher verwendeten Waagen kommen heute in dieser Art nicht mehr zum Einsatz. Doch selbstverständlich werden in den Apotheken immer noch Waagen verwendet. Präzisionswaagen dienen der Ermittlung des Gewichtes in Gramm, und Feinwaagen sind für die Bestimmung des Gewichts in Milligramm vorgesehen. Diese Waage, die mit einem Computer verbunden ist, stellt ein Beispiel für die modernste Technologie dar. Aufgrund ihrer Verknüpfung mit der Software des Computers liefert sie uns viel bessere Daten für den Herstellungsprozess, was dessen Sicherheit für den Patienten deutlich erhöht.

Es ist sehr wichtig, dass die Patienten bei ihrer Ankunft in der Klinik eine aktuelle Arzneimittelliste mitbringen, damit wir von Anfang an genau wissen, was sie einnehmen. Auf dieser Grundlage kann der Arzt eine vollständige Arzneimittelanamnese durchführen, damit Ihre Behandlung in der Klinik risikofrei fortgesetzt oder bei Bedarf teilweise abgebrochen werden kann.

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