Begleiten bedeutet, während der gesamten Krankheitsphase für den anderen da zu sein: Es heißt, die Krankheit ernst zu nehmen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass das Leben nicht zu kurz kommt.“ (Französische Krebsliga)

Was verstehen wir unter einem „Angehörigen“?

Der Angehörige nimmt im Leben der Patientin einen besonderen Platz ein. Er betreut, unterstützt, hört zu, tröstet und übernimmt eine Vermittlerrolle gegenüber dem Arzt. Der Angehörige kann der Ehepartner oder Lebensgefährte sein, ein Familienmitglied, der Freund, die Freundin usw.

Für eine optimale Begleitung der betroffenen Person ist Folgendes von wesentlicher Bedeutung:

  • Verständnis für ihren Gesundheitszustand, Kenntnis der Behandlungsschritte
  • Einschätzung ihrer Bedürfnisse
  • Ermittlung der Unterstützungen und Hilfen, die sie benötigt, gemeinsam mit ihr
  • längere Vertrautheit mit der betroffenen Person, Kenntnis ihrer Vorlieben und Annahme ihrer individuellen Bedürfnisse
  • Präsenz in schwierigen Situationen

Welche Erwartungen hat die betroffene Person in der Regel?

Eine Patientin, die mit einer Brustkrebsdiagnose konfrontiert wird, braucht immer menschliche Wärme und Verständnis.

Jeder Mensch erlebt die Krankheit anders. Jeder Betroffene passt sich dieser neuen Situation auf seine Weise an. Die Angehörigen müssen dies berücksichtigen und sollten nicht auf ihrer eigenen Sichtweise beharren. Manche Betroffene wollen so selbstständig wie möglich bleiben, ein „normales Leben“ weiterführen und mehr oder weniger von ihren Angehörigen unterstützt werden.

Wenn die Patientin das Bedürfnis hat, zu reden, sollte man sie gewähren lassen. Es ist wichtig für sie, ihre Gefühle, Gedanken und Ängste auszudrücken und das, was sie durchmacht, mit ihren Angehörigen zu teilen. Das trägt auch zum besseren Verständnis ihrer Situation bei.

Wenn sie sich dagegen in sich selbst zurück zieht (oder „in Schweigen hüllt“), ist Geduld gefragt. Es ist wichtig, ihr Schweigen zu respektieren und ihr gleichzeitig zu zeigen, dass Sie weiterhin für sie da sind.

Welche Hilfe kann der Angehörige im Alltag bieten?

Je nach Situation können dem Betroffenen verschiedene Hilfen angeboten werden:

  • moralische Unterstützung und aufmerksames Zuhören
  • beruhigende Präsenz
  • Ablenkung durch angenehme gemeinsame Erlebnisse
  • Unterstützung im Haushalt: Putzen, Kochen, einkaufen…

Weitere praktische Beispiele :

  • Beförderung und Begleitung der Person zu ihren Terminen
  • Hilfe bei der Körperpflege
  • Hilfe bei der medizinischen Versorgung: Verwaltung der Arzneimittel, Wechseln eines Verbands usw.

Für die Angehörigen ist die Krankheit eine belastende Situation. Damit sie dem Betroffenen bestmöglich helfen können, ist es wichtig, dass es ihnen selbst gut geht.

Ein paar Empfehlungen:

  • die eigenen Sorgen mit den anderen teilen, sich nicht isolieren
  • Aufgaben delegieren
  • keine Schuldgefühle haben, wenn man sich über die Patientin ärgert oder wenn man sich nicht in der Lage fühlt, sie in allen Krankheitsphasen zu begleiten
  • sich Pausen und Erholungszeiten gönnen, angenehme Erlebnisse für sich selbst einplanen (Unternehmungen mit Freunden, Sport, Kino…)
  • in der Natur auftanken und die Schönheit in den kleinen Dingen wertschätzen, z. B.: Spazierengehen im Wald, am Ufer eines Sees, in einem Park…
  • die eigenen Grenzen beachten: mit dem Betroffenen sprechen und bei Bedarf eine Ablösung in Anspruch nehmen, auf die eigene Leistung bei der Begleitung des Angehörigen stolz sein
  • folgende Hilfsangebote nutzen: