Ein Verbündeter unserer Gesundheit

  • Kalorienarm: der Star der Frühjahrssaison ist nahezu fett- und zuckerfrei. Mit nur 13 Kalorien pro 100 g gehört der säuerlich schmeckende, grüne Rhabarber zu den Gemüsesorten mit dem niedrigsten Kaloriengehalt.
  • Blutdruckregulierend: Die im Rhabarber enthaltenen Antioxidantien können den Blutdruck senken, denn sie hemmen ein Enzym mit der Bezeichnung Angiotensin, das für die Verengung der kleinen Arterien durch eine Kontraktion ihrer Gefäßmuskulatur verantwortlich ist und durch diese Verringerung des Gefäßquerschnitts einen Blutdruckanstieg bewirkt.
  • Verdauungsfördernd: in der traditionellen chinesischen Medizin wurde und wird der Rhabarber bei Verdauungsproblemen als sanftes und natürliches Abführmittel eingesetzt. Vor allem der als Pektin bezeichnete Ballaststoff und die Apfelsäure verleihen dem Rhabarber seine verdauungsfördernde Wirkung.
  • Reich an Antioxidantien: die Anthocyane (Farbstoffe), die für die rote Färbung mancher Sorten verantwortlich sind und zahlreiche gesundheitsfördernde Eigenschaften besitzen, gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen, die außerdem unter der Bezeichnung Bioflavonoide bekannt sind, und die man auch in blauen, violettfarbenen oder roten Gemüse- und Obstsorten findet. Sie zählen zu den leistungsstärksten Antioxidantien, welche die Natur zu bieten hat, und schützen unsere Zellen vor Alterung, Degeneration und Krankheiten.
  • Reich an Mineralstoffen: Mineralstoffe: Rhabarber ist reich an Kalium, Calcium, Phosphor und Eisen.
  • Vitaminreich: auch die Vitamine B, C, E und K sind Bestandteile der Zusammensetzung dieses gesunden Frühlingsvorboten. Dank dieser Einzigartigkeit unterstützt der Rhabarber den Organismus bei der Energieproduktion, Kräftigung der Knochen und Zähne, Vorbeugung einer Anämie und Stärkung des Immunsystems.

Ein unvergleichliches, säuerliches Aroma!

Ursprünglich stammt der Rhabarber aus Tibet und aus der Mongolei. Nach Europa gelangte er erst im 18. Jahrhundert. Diese mehrjährige Pflanze mit säuerlich fruchtigem Aroma, die früher als chinesische Heilpflanze zum Einsatz kam, ist heute ein echter Klassiker der gutbürgerlichen Küche.

Der Rhabarber, der fälschlicherweise häufig als Obst eingestuft wird, gehört zur Familie der Vogelknöteriche und ist deshalb – aus botanischer Sicht – ein Gemüse. Nur seine Stiele sind genießbar, da seine Blätter Oxalsäure enthalten, eine giftige Substanz. Es gibt verschiedene Rhabarbersorten, doch auf den Marktständen ist am häufigsten die Sorte „Victoria“ anzutreffen. Die Stängel zeichnen sich aus durch ihre grüne Innenseite, die mehr oder weniger mit rot-violetten Flecken gesprenkelt ist, und ihre rote Außenseite. Der Rhabarber gedeiht zwischen April und Juni nahezu überall in den Ländern der gemäßigten Klimazone auf der nördlichen Hemisphäre.

Seine Erntezeit ist in der Regel Ende Juni abgeschlossen. Einerseits brauchen die Pflanzen Zeit, um sich von der Ernte zu erholen, andererseits nimmt der Gehalt an Oxalsäure in den Stielen zu. Zwar ist die Oxalsäure in dieser Konzentration bei mäßigem Verzehr für die Gesundheit unbedenklich, doch sie schadet dem Aroma.

Kulinarische Empfehlungen:

Wählen Sie auf dem Markt straffe und leicht zu brechende Stiele ohne Flecken und Druckstellen, deren Farbe von Rot bis Rosa variiert und grüne Nuancen aufweist. Anhand des Safts, der sich aus dem Stiel ergießt, wenn man ihn bricht, können Sie die Frische des Rhabarbers überprüfen. Meiden Sie Stiele von stattlicher Größe, da sie faseriger sein könnten. Die Rhabarberstiele können ein paar Tage lang an einem kühlen Ort aufbewahrt werden, vorzugsweise im Gemüsefach des Kühlschranks. Außerdem lässt sich Rhabarber sehr gut in rohem Zustand einfrieren. Dafür sollte er in Stücke geschnitten werden.

Mythos oder Wirklichkeit: Der Rhabarber – ein Nahrungsmittel, das in Maßen zu genießen ist?

Nahrungsmittel mit einem hohen Gehalt an Oxalsäure, wie der Rhabarber, wirken sich negativ auf den Calciumhaushalt aus. Ein Überschuss an Oxalsäure bewirkt eine Kristallisierung, d. h. die Bildung kleiner Kristalle, die sich bündeln und sich in Form von Steinen ansammeln. Das führt bei manchen Menschen zu einer Urolithiasis (Entstehung von Harnsteinen), die eine Nierenkolik begünstigt.

In der Praxis bedeutet das: In sehr hoher Dosis (Verzehr von 25 g Oxalsäure bei einem Erwachsenen von 65 kg) ist Oxalsäure hochgiftig oder sogar tödlich (durch Anurie aufgrund der Bildung von Harnsteinen, welche die Ausscheidung des Urins verhindern). Doch um die tödliche Dosis zu erreichen, bräuchte es ungefähr 5 kg Rhabarberblätter: Also kein Grund, sich ein Rhabarberkompott oder ein Spinatgericht zu verwehren!

Im Zweifelsfall die Blätter meiden und die Stiele schälen, denn diese Bestandteile enthalten am meisten Oxalsäure. Rhabarber ist bekömmlicher, wenn er zusammen mit Milchprodukten verzehrt wird. Das in der Milch enthaltene Calcium bindet einen Teil der Oxalsäure und macht sie zu einem Baustein, der vom Körper nicht aufgenommen werden kann. Gesunde Menschen, die keine Körpersteine aufweisen und nicht von chronischen Krankheiten betroffen sind, können durchaus in angemessenen Mengen oxalsäurehaltige Nahrungsmittel verzehren: Ihr Organismus ist in der Lage, diese auszuscheiden, ohne Schaden zu nehmen.

Rezept: Linsen-Erdbeer-Salat mit Rhabarber

Dieses leicht zuzubereitende Gericht eignet sich aufgrund seiner Frische ideal für die ersten sonnigen Tage. Eine Portion enthält ungefähr 400 kcal pro Person und ist genau richtig für einen gesunden Start in die Frühjahrssaison.

Zutaten für 2 Personen:

  • 100 g Linsen
  • 1 Stiel junger Rhabarber
  • 125 g Erdbeeren
  • 75 g Zuckererbsen
  • ½ EL Ahornsirup
  • ½ EL Sesamöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • Salz und Pfeffer
  • Ein paar Basilikumblätter
  • 50 g Mozzarella

Zubereitung:

  • Die Linsen nach Packungsanleitung in siedendem Wasser kochen, bis sie gar sind. Abgießen, beiseite stellen und abkühlen lassen.
  • Den Rhabarber und die Erdbeeren waschen, putzen und in Scheiben schneiden. Die Zuckererbsen waschen, putzen und halbieren.
  • Ahornsirup, Sesamöl, Zitronensaft, Salz und Pfeffer mischen. Den Basilikum waschen, trocken tupfen und grob hacken.
  • Alle Zutaten in einer großen Schüssel vermischen und zuletzt den Mozzarella hinzufügen.

Gutten Appetit!