Was ist Keuchhusten?
Keuchhusten ist eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die von einem Bakterium (Bordetella Pertussis) ausgelöst wird und sich in heftigen Hustenanfällen äußert.
In Frankreich gehört er zu den häufigsten Ursachen der durch bakterielle Infektionen bedingten Todesfälle bei Säuglingen unter 3 Monaten (Stand 01.10.2019).
Keuchhusten ist eine meldepflichtige Krankheit.
Die Übertragung von Keuchhusten von erkrankten Menschen auf andere anfällige Menschen vollzieht sich über Tröpfchen aus den oberen Atemwegen, d. h. durch Husten, Niesen oder durch das bloße Sprechen mit einem infizierten Menschen. (Aus diesem Grund ist eine Isolierung des kranken Menschen erforderlich.)
Die Inkubationszeit der Erkrankung beträgt durchschnittlich 10 Tage.
Durch welche Symptome äußert sich Keuchhusten?
Die Symptome der Krankheit gliedern sich in 3 Phasen:
- Phase 1: Einfacher Schnupfen (Nasenausfluss, Niesen, leichtes oder gar kein Fieber) über 1 bis 2 Wochen
- Phase 2: Der Schnupfen weicht einem immer stärker werdenden Husten, und es kommt bald zu häufigen, langen und ermüdenden Hustenanfällen, die meist mit dem typischen Keuchen beim Einziehen der Luft enden und von einer Zyanose (Blaufärbung der Haut) sowie von einer Verlangsamung der Herzfrequenz begleitet werden können. Auf die Hustenattacken kann Erbrechen folgen.
- Phase 3: Es scheint dem Betroffenen „besser“ zu gehen, doch die Hustenanfälle halten über mehrere Wochen an. Dabei handelt es sich um den sogenannten 100-Tage-Husten.
Der Betroffene ist während der ersten Phase und bis zu 3 Wochen nach Einsetzen der Hustenanfälle ansteckend, wenn keine Behandlung eingeleitet wird.
Welche Komplikationen sind möglich?
- Ohrenentzündungen
- anhaltendes Erbrechen
- Dehydratation
- Lungenentzündung
- Krampfanfälle
- subkonjunktivale Blutung (Unterblutung der Bindehaut)
- Hernien (Weichteilbrüche) durch Hustenanfälle
- Hirnschädigungen
- Sehr schwere Verläufe können zum Tod führen.
Kinder unter 12 Monaten sind besonders anfällig, und die Komplikationen, die zum Tod führen können, treten insbesondere bei frühgeborenen Kindern und bei Neugeborenen unter 3 Monaten auf.
Welche Präventionsmaßnahmen können gegen Keuchhusten ergriffen werden?
Bei Säuglingen: Nur die Impfung bietet einen vollständigen Schutz gegen Keuchhusten. Die erste Injektion wird ab dem Alter von 2 Monaten verabreicht. Doch es handelt sich nicht um einen dauerhaften Schutz, sodass lebenslang Auffrischungsimpfungen erforderlich sind.
Der Keuchhusten-Impfstoff ist ein Kombinationsimpfstoff, d. h. er enthält zugleich Impfstoffe gegen andere Infektionskrankheiten (Diphterie, Tetanus, Poliomyelitis, invasive Haemophilus-influenzae-b-Infektion, Hepatitis B). Er wird in Form einer Injektion verabreicht.
Von der luxemburgischen Regierung empfohlener Keuchhusten-Impfkalender:
- 1. Dosis mit 2 Monaten2. Dosis mit 3 Monaten
- 3. Dosis mit 4 Monaten
- 4. Dosis mit 13 Monaten
- Auffrischung mit 5 bis 6 Jahren
- Auffrischung mit 15 bis 16 Jahren
- Im Erwachsenenalter wird eine Auffrischung alle zehn Jahre empfohlen.
Dieser Kombinationsimpfstoff kann bei Ihrem Baby unter Umständen Nebenwirkungen auslösen:
- Rötungen und lokale Schmerzen an der Einstichstelle: Wenden Sie eine Kaltkompresse auf dem Hautbereich an.
- Fieber: Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Kinderarztes.
Wenn Sie sich nach einer Impfung Sorgen machen, können Sie sich jederzeit an Ihren Kinderarzt oder Hausarzt wenden.
Damit das Baby von Geburt an geschützt ist, wird den werdenden Mamas empfohlen, sich zwischen der 24. und 32. Schwangerschaftswoche impfen zu lassen. Das Baby muss dennoch mit 2 Monaten geimpft werden, da die Antikörperkonzentration, die es von seiner Mutter erhält, rasch abnimmt.
Falls während der Schwangerschaft keine Impfung der Mutter stattgefunden hat, wird empfohlen, das Baby durch Impfung seines unmittelbaren Umfeldes (Eltern und Großeltern) indirekt zu schützen.
Die Impfung der Erwachsenen bedeutet, die Übertragung von Krankheiten mit potenziell schwerwiegenden Folgen für ein Kleinkind zu vermeiden.
Wenn Erwachsene und ältere Kinder an Keuchhusten erkranken, husten sie und fühlen sich krank. Doch der Säugling kann daran sterben.
Kann Keuchhusten behandelt werden?
Keuchhusten wird mit Antibiotika behandelt. Sie müssen während der gesamten ärztlich verordneten Dauer eingenommen werden. Dieses Arzneimittel verringert die Ansteckungsgefahr, vermag aber die Krankheit nicht zu heilen.
Die Angehörigen können dasselbe Arzneimittel erhalten.
Bei Babys unter 6 Monaten ist häufig eine stationäre Behandlung erforderlich.
Glossar
- Inkubationszeit: Die Zeit, die zwischen der Infektion eines Menschen durch einen Krankheitserreger und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome vergeht.
- Kombinationsimpfstoff: Ein Impfstoff, der einen mehrfachen Impfschutz bietet. Er kann gegen verschiedene Mikroorganismen, die dieselbe Krankheit auslösen (z. B. verschiedene Stämme desselben Virus), oder gegen mehrere unterschiedliche Krankheiten schützen.