CliniqueBohler_Bebe_12mois

Nun ist das Baby bald ein Jahr alt und hat bereits zahlreiche Fortschritte gemacht. Es kann sich hinsetzen, sich verständlich machen und allein spielen. Möglicherweise kann es sogar schon laufen.

 

Grobmotorik

In dieser Phase durchläuft die Grobmotorik des Kindes eine rasante Entwicklung. Im Alter von ungefähr 10 Monaten ist Krabbeln die bevorzugte Fortbewegungsart der meisten Kinder. Außerdem beginnt das Baby, zu klettern und sich an den Möbeln festzuhalten, um sich aufzurichten. Es kann sogar ein paar Schritte laufen, doch dieser Versuch endet meistens auf dem Hosenboden. Es beugt problemlos die Knie, obwohl das Aufsetzen der Füße noch nicht gut beherrscht wird.

Mit ungefähr elf bis zwölf Monaten wird das Kind beim Krabbeln sicherer, sodass es seine Hände und Füße besser mobilisieren kann. Es macht auch seine ersten Schritte, wenn es von einem Erwachsenen an zwei Händen gehalten wird. Ab diesem Alter gelingt es dem Kind, sich aus der aufrechten Position zu bücken, um einen Gegenstand aufzuheben.

De 10 à 12 mois - Motricité globale bébé

 

Feinmotorik

Der Pinzettengriff (Daumen-Zeigefinger-Griff) wird bereits im Alter von ungefähr neun Monaten erlernt, und das Kind wendet sich spontan den Gegenständen zu, die es spannend findet. In dieser Phase ist bereits eine dominante Hand erkennbar, die häufiger benutzt wird und sich als geschickter erweist als die andere. Zu diesem Zeitpunkt zeigt sich also, ob das Kind Rechtshänder oder Linkshänder wird.

Mit zehn Monaten wird der Pinzettengriff noch präziser. Um den zwölften Monat entfaltet sich die Fingerfertigkeit des Kindes. Es ist jetzt in der Lage, Gegenstände schnell zu holen und aufzureihen. Der Pinzettengriff ist jederzeit einsatzbereit. Er ermöglicht dem Kind die Unterscheidung zwischen oben und unten, Behälter und Inhalt, draußen und drinnen sowie die Wahrnehmung der Tiefe… Das Baby nutzt gern den Zeigefinger, um forschend auf die Gegenstände zu zeigen, die es bemerkt hat.

De 10 à 12 mois - Motricité fine bébé

 

Sprachentwicklung

Im Alter von ungefähr zehn Monaten setzt sich die Wiederholung von Silben wie z. B. „da“, „ba“, „ta“ fort, und es gelingt dem Baby auch, diese zu verdoppeln, wie z. B. bei „Mama“. Es ahmt die Töne aus seiner Umgebung gern nach, wofür es sein eigenes Kauderwelsch verwendet. Für Kleinkinder steht ein Wort für mehrere Dinge, es handelt es sich also um ein „Symbolwort“.

Um sich bei den Erwachsenen verständlich zu machen, wendet das Baby verschiedene Methoden an. Es kann seinen Blick einsetzen, um ihre Unterstützung einzufordern, oder ihre Aufmerksamkeit mithilfe von Gegenständen anziehen. Es kann auch einfache Sätze verstehen, wie z. B. „Gib mir das Blatt“, wenn sie von entsprechenden Gesten begleitet werden.

 

Kognitive Entwicklung

Für ein zehn bis zwölf Monate altes Kind werden die Beziehungen zur Außenwelt immer wichtiger, da sie die Entwicklung seines Zentralnervensystems fördern. In der Tat findet während der ersten beiden Lebensjahre des Kindes eine intensive Vermehrung der Neuronen statt. Ihre Entwicklung setzt sich bis ins Erwachsenenalter fort. Je größer das Kind wird, desto besser wird deshalb seine Merkfähigkeit. Es beginnt außerdem, aus seinen Fehlern zu lernen, um bessere Ergebnisse zu erzielen. Außerdem erweitert sich seine Vorstellungskraft. Wenn es z. B. nach einem Gegenstand sucht, denkt es von nun an auch daran, im Inneren von Taschen oder Schränken oder unter einem umgestülpten Behälter nachzusehen. Außerdem lernt es, richtig zu winken.

Bewusste Sauberkeit ist vor dem Alter von achtzehn Monaten aufgrund einer fehlenden neurologischen Reifung noch nicht möglich.

 

Sozial-emotionale Entwicklung

Es ist wichtig zu wissen, dass Bindung zwar ein angeborenes Grundbedürfnis des Menschen ist, sich aber erst im Lauf der Jahre ausprägt. Im Alter von ungefähr zehn bis zwölf Monaten beginnt das Kind allmählich, bewusst Trost zu suchen, wenn es verstört ist. Es streckt die Arme, damit es hoch genommen wird. Es kann zeigen, dass es traurig, fröhlich, ärgerlich, verängstigt ist oder sich unwohl fühlt, und ganz langsam beginnt es, diese verschiedenen Gefühle bei den anderen zu erahnen. Immer besser erkennt es die Unterschiede zwischen den Personen, und es beginnt, sie nachzuahmen.

In diesem Alter gelingt es dem Kind, sein ständiges Bedürfnis, von einem Erwachsenen gesehen und gehört zu werden, mitzuteilen und es beginnt, seine Zuneigung mithilfe von Zärtlichkeiten, Lächeln und Küsschen zu zeigen. Vor einem unbekannten Kind zeigt es keine Angst, im Gegenteil: Es knüpft sogar eine Beziehung zu ihm.

De 10 à 12 mois - Développement social et affectif bébé