Was ist ein Kaiserschnitt?

Der Kaiserschnitt ist ein chirurgischer Eingriff, der darin besteht, das Baby durch einen Bauch- und Gebärmutterschnitt aus dem Mutterleib zu holen. Selbst wenn diese Operation immer sicherer wird, darf sie keinesfalls als harmloser Eingriff betrachtet werden. Die Durchführung eines Kaiserschnitts beruht auf einer medizinischen Entscheidung und birgt bestimmte Risiken, die nicht zu vernachlässigen sind.

Dieser Eingriff kommt zum Einsatz, wenn die Situation der Mutter oder des Kindes für eine vaginale Entbindung ungünstig ist. Der Kaiserschnitt kann geplant sein oder eine Notfallmaßnahme darstellen.

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Der geplante Kaiserschnitt

Ein geplanter Kaiserschnitt (primäre Sectio) ist ein vorgesehener Kaiserschnitt nach 38 Schwangerschaftswochen (oder 40 Wochen nach dem Ausbleiben der Regelblutung). Er wird vor Einsetzen der Wehen durchgeführt und beruht nicht auf einem Notfall. Meistens erfolgt er unter Spinalanästhesie.

Die häufigsten Indikationen sind:

  • Plazenta prævia: Der Muttermund wird vollständig oder teilweise von der Plazenta bedeckt. Hierbei handelt es sich um eine absolute Indikation für einen Kaiserschnitt.
  • Gebärmutternarben
  • Eine Zwillingsschwangerschaft: Ob ein Kaiserschnitt erforderlich ist, hängt ab von der Lage der Babys und der Plazentas sowie von der Anzahl der Fruchtblasen (eine oder zwei). Wenn keine Kontraindikation festgestellt wird, ist eine vaginale Entbindung möglich.
  • Eine Beckenendlage, die eine vaginale Entbindung erschwert. In dieser Situation muss die Möglichkeit einer vaginalen Entbindung mit Ihrem Gynäkologen erörtert werden. Der Versuch einer äußeren Wendung, mit dem Ziel, Ihr Baby zu „drehen“, kann Ihnen in der Phase um die 36. Schwangerschaftswoche angeboten werden.
  • Makrosomie: In Abhängigkeit vom geschätzten Gewicht des Kindes (über 4,5 kg) kann ein Kaiserschnitt erörtert werden. Bei einem geschätzten Gewicht zwischen 4 und 4,5 kg kann Ihr Gynäkologe eine vaginale Entbindung in Betracht ziehen. Dabei berücksichtigt er weitere Faktoren, wie z. B. Schwangerschaftsdiabetes, Ihren Körperbau, den Verlauf früherer Entbindungen.
  • Virusinfektion der Mutter (aktiver Genitalherpes, HIV): Das Ziel des Kaiserschnitts besteht in der Vermeidung einer Ansteckung des Kindes mit dem Virus durch eine vaginale Entbindung.

 

Der Notfallkaiserschnitt

Hierbei handelt es sich um einen ungeplanten Kaiserschnitt (sekundäre Sectio), der vor oder während der Wehentätigkeit vorgenommen wird.

Ein paar Indikationen:

  • Präeklampsie
  • Plazentaablösung
  • Plazenta prævia
  • intrauterine Wachstumsretardierung
  • unregelmäßige fetale Herzfrequenz

 

Die meisten Kaiserschnitte werden während der Wehentätigkeit durchgeführt, wenn die Öffnung des Muttermundes zum Stillstand kommt, wenn der Kopf des Babys nicht in das Becken eintritt oder wenn Unregelmäßigkeiten in der fetalen Herzfrequenz auftreten.

Der Dringlichkeitsgrad des Kaiserschnittes und die Schnelligkeit, mit der er durchgeführt werden muss, sind abhängig von der vorliegenden Indikation, sowie vom Gesundheitszustand der werdenden Mutter und des Babys.

 

Risiken und Nachteile 

Sowohl der geplante Kaiserschnitt als auch der Notfallkaiserschnitt birgt Risiken bzw. Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt:

Für die werdende Mutter:

  • Komplikationen in Verbindung mit dem chirurgischen Eingriff (Infektionsrisiko, Risiko einer Thromboembolie oder Hämorrhagie usw.)
  • erhöhte Risiken bei zukünftigen Schwangerschaften (Gebärmutterriss, Fehllage der Plazenta, wiederholter Kaiserschnitt usw.)
  • eine etwas längere Erholungsphase
  • eine mitunter unvorteilhafte Narbe

Für das Neugeborene:

  • Atemwegserkrankungen treten häufiger auf, wenn der Kaiserschnitt vor der 38. Schwangerschaftswoche erfolgt.
  • verzögerter Stillbeginn
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