Was verstehen wir unter instrumenteller Hilfe?
Bei einer Entbindung kann der Gynäkologe verschiedene Instrumente einsetzen, um Sie beim Gebären Ihres Kindes zu unterstützen. Dabei kann es sich um eine Geburtszange, eine Saugglocke oder einen Spatel handeln.
Die Indikationen können die Mutter oder den Fötus betreffen.
Indikationen der Mutter
- Kontraindikationen in Bezug auf Austreibungswehen: Augenerkrankungen, Spontanpneumothorax als Vorerkrankung, Ateminsuffizienz…
- Unzureichendes Pressen: Erschöpfung der Mutter, Spannung des Damms
Fetale Indikationen
- Unregelmäßige Herzfrequenz des Babys nach Öffnung des Muttermundes oder nach der Austreibung
- Zu lange Austreibungsdauer mit Stillstand bei der Vorwärtsbewegung des Babykopfes
Wenn geburtshilfliche Instrumente eingesetzt werden, erfolgt die Entbindung in Steinschnittlage (SSL).
Die Geburtszange
Die Geburtszange ist ein metallisches Instrument, mit dessen Hilfe der Austritt des kindlichen Kopfes erleichtert werden kann. Sie besteht aus zwei Blättern, die durch ein Gelenk miteinander verbunden sind.
Jedes Blatt enthält einen Löffel und einen Griff.
Je nach Bedarf setzt der Gynäkologe sie als bloßes Hilfsmittel beim Austritt ein, indem er eine Zugbewegung auf den Griff ausübt, oder er nutzt sie, um den Kopf durch eine Drehbewegung in die richtige Richtung zu lenken.
Die Saugglocke
Die Saugglocke ist ein biegsames Instrument mit beschränkter Zugwirkung. Sie ist mit einem Unterdrucksystem verbunden, das Ihre Haftung am Babykopf gewährleistet.
Es gibt Saugglocken aus Metall und aus Silikon in verschiedenen Größen.
Saugglocke aus Silikon
Die Thierry-Spatel
Das Prinzip der Thierry-Spatel beruht auf dem Auseinanderdrücken der Vaginalwände, um den Durchtritt des Babys zu erleichtern.
Der Babykopf kann sich dabei frei bewegen.
Die Verwendung einer Geburtszange, einer Saugglocke oder eines Spatels hängt von der Entscheidung Ihres Gynäkologen unter Berücksichtigung der Situation ab.