Die Anwendung der sogenannten „natürlichen“ Methoden erfordert eine einwandfreie Kenntnis des weiblichen Hormonzyklus. Die Frau muss nämlich in der Lage sein, die klinischen Anzeichen der fruchtbaren Zyklusphase zu erkennen.

 

Wie funktioniert der Menstruationszyklus?

Der Menstruationszyklus umfasst sämtliche physiologischen und hormonellen Vorgänge, die zwischen dem ersten Tag der Regelblutung und dem letzten Tag vor der nächsten Regelblutung ablaufen.

Die Dauer des weiblichen Zyklus beträgt durchschnittlich 28 Tage und kann durch bestimmte Faktoren, wie z. B. gesundheitliche Probleme, erheblichen Stress oder Reisen usw., beeinflusst werden und unterschiedlich lange ausfallen. Der Eisprung findet 14 Tage vor der nächsten Regelblutung statt. Bei einem kurzen Zyklus findet der Eisprung früher statt und bei einem langen Zyklus später. Deshalb ist es schwierig, das exakte Datum des Eisprungs mit Gewissheit vorherzusagen.

Wenn der Eisprung stattfindet, ist die Eizelle 24 bis 48 Stunden lang befruchtungsfähig. Die Spermien haben eine Lebensdauer von 5 Tagen.

Die 4 Phasen des hormonellen Zyklus

  1. Erster Tag der Periode -> Follikelphase -> Ovulatorische phase -> Lutealphase -> Erster Tag der Periode … 

 

Die Menstruationsphase

Der erste Zyklustag entspricht dem ersten Tag der Regelblutung. Ausgelöst wird dieses Phänomen durch einen Progesteronrückgang, der die Ablösung der verdickten Schicht der Gebärmutterschleimhaut bewirkt. Die Schleimhautüberreste werden mit dem Blut durch die Scheide ausgestoßen: Dieser Vorgang wird als Regelblutung oder Menstruation bezeichnet.
Die Dauer der Regelblutung unterscheidet sich von Frau zu Frau (3 bis 5 Tage).

 

Die Follikelphase oder präovulatorische Phase

Während dieser Phase entwickeln sich durch die Einwirkung eines Hormons (FSH) mehrere Eibläschen (Follikel), in denen die Eizellen (Ovozyten) enthalten sind. Diese Eibläschen sondern ihrerseits Östrogene ab, die für den Aufbau und die Durchblutung des Endometriums sorgen.

 

Die Eisprungphase

Die Eisprungphase dauert normalerweise 4 Tage, und der Eisprung findet um den 14. Zyklustag statt. Eines der Eibläschen stößt die Eizelle in den Eileiter ab.
Das leere Eibläschen verwandelt sich unter dem Einfluss des Hormons LH in den Gelbkörper.

 

Die Gelbkörperphase oder postovulatorische Phase

Während dieser Phase sondert der Gelbkörper Progesteron ab, das weiterhin für den Aufbau und die Durchblutung des Endometriums sorgt. Wenn keine Befruchtung stattfindet, bildet sich der Gelbkörper zurück und zersetzt sich allmählich, indem er weniger Hormone produziert. Die Gebärmutterschleimhaut löst sich ab, und dieser Vorgang wird als Regelblutung bezeichnet.

 

Welche erkennbaren klinischen Anzeichen gibt es?

Drei Aspekte der weiblichen Physiologie können zur Bestimmung der fruchtbaren Phase dienen:

  • Der Zervixschleim: Vor und während der Eisprungphase wird der Zervixschleim, der normalerweise dick und zähflüssig ist, flüssig, transparent und üppig. Die Billings-Methode beruht auf der Beobachtung des Zervixschleims.
  • Die Körpertemperatur: Während der Eisprungphase steigt die Temperatur langsam an. Die Verhütungsmethode, die auf dieser Tatsache beruht, ist die Temperaturmethode.
  • Der Gebärmutterhals: Der Muttermund öffnet sich zum Zeitpunkt der Eisprungphase, um die Wanderung der Spermien zu begünstigen.

Die folgenden Merkblätter erklären Ihnen ausführlich die sogenannten „natürlichen“ Verhütungsmethoden in Verbindung mit dem Menstruationszyklus:

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Die sogenannten „natürlichen“ Verhütungsmittel
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