Die Angina pectoris gehört zu den Symptomen der koronaren Herzkrankheit.

Die koronare Herzkrankheit ist eine häufig auftretende und ernsthafte Erkrankung, die zu einem Herzinfarkt, zu Herzinsuffizienz und zum Tod führen kann. Dabei handelt es sich um eine Verengung* der Koronararterien*, die eine Verringerung der für die Herzfunktion erforderlichen Blutzufuhr zur Folge hat.

Es ist sehr wichtig, eine Angina pectoris erkennen zu können, denn bei einer koronaren Herzkrankheit können Komplikationen durch sehr wirksame Behandlungsmethoden vermieden werden.

Die Koronare Herzkrankheit ist eine häufig auftretende und ernsthafte Erkrankung, die zu einem Herzinfarkt, zu Herzinsuffizienz und zum Tod führen kann. Dabei handelt es sich um eine Verengung*der Koronararterien*, die eine Verringerung der für die Herzfunktion erforderlichen Blutzufuhr zur Folge hat.

Es ist sehr wichtig, eine Angina pectoris erkennen zu können, denn bei einer Koronaren Herzkrankheit können Komplikationen durch sehr wirksame Behandlungsmethoden vermieden werden.

Angina Pectoris

Die Angina pectoris äußert sich als dumpfer Schmerz in der Mitte des Brustkorbs, der von einem heftigen, beängstigenden Druckgefühl begleitet wird. Dieser Druckschmerz tritt bei Belastung auf (schnelles Gehen, Bergaufgehen, Gehen mit Gegenwind) und zwingt zur Unterbrechung. Durch Ruhe und/oder Einnahme von Trinitrin* in Form von Dragees oder als Spray lässt er innerhalb von weniger als zwei Minuten nach. Er ist eine direkte Folge der Minderdurchblutung des Herzens aufgrund der Verengung der Koronararterien*.

In selteneren Fällen tritt der Schmerz während des Verdauungsvorgangs nach einer Mahlzeit auf oder während der nächtlichen Ruhephase. Er kann in den linken Arm ausstrahlen und bis zum Unterarm (mitunter mit einem Engegefühl am Handgelenk) oder zur Außenkante der Hand reichen. Ebenso kann er in den Hals, den Unterkiefer, mitunter sogar in den rechten Arm, den Nacken, den Rücken oder die Magengegend ausstrahlen.

Eine Myokardischämie* kann bei jeder Belastung auftreten und sich durch eine Schmerzattacke und/oder andere Symptome äußern: Auffällige Kurzatmigkeit, Gefühl des Unwohlseins, Bewusstseinsverlust usw. Man geht davon aus, dass drei von vier Myokardischämien* unbemerkt bleiben.

Dabei muss beachtet werden, dass die Symptome von einer Person zur anderen sehr unterschiedlich ausfallen können und mitunter atypisch sind, besonders bei Frauen, bei denen mitunter hauptsächlich die Atmungstätigkeit oder die Verdauung betroffen sind.

Verlauf der Angina pectoris

Der Myokardinfarkt stellt die Hauptkomplikation der Angina pectoris dar, doch er kann vermieden oder zumindest um viele Jahre hinausgezögert werden, wenn frühzeitig eine Behandlung eingeleitet wird: Eindämmung der Risikofaktoren, Arzneimittel, Revaskularisation durch Angioplastie oder Koronararterienbypass* entsprechend dem Schädigungsgrad der Arterien*.

Das Einsetzen oder die Verschlimmerung einer Angina pectoris vollzieht sich häufig ohne Ankündigung in Form von Anfällen mit übergangsloser Heftigkeit, die bei geringen Belastungen oder sogar während der nächtlichen Ruhephase auftreten. Eine solche instabile Angina pectoris (bei der man von einem akuten Koronarsyndrom spricht) muss als Anzeichen eines drohenden Herzinfarkts betrachtet werden und erfordert eine notfallmäßige Einweisung in die kardiologische Station einer Klinik.

Doch auch das umgekehrte Szenario kann eintreten: Dank der Behandlung kann der als Angina pectoris bezeichnete Schmerz verschwinden, sodass der Betroffene ein normales Leben führen und sogar Sport treiben kann. (Doch nicht jede Sportart ist geeignet, und die Lebensweise ist entscheidend.)

In manchen Fällen, vor allem, wenn die Risikofaktoren nicht eingedämmt werden, entwickelt sich die Erkrankung schließlich schleichend zu einer Herzinsuffizienz mit Belastungsdyspnoe. Eine transitorische ischämische Attacke, ein akutes Koronarsyndrom, ein Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen oder ein akutes Lungenödem können erschwerend hinzukommen.

Diagnose einer Angina pectoris

Der Arzt untersucht den Patienten, um Anzeichen anderer Herz-Kreislauf-Erkrankungen im Zusammenhang mit der Atherosklerose zu ermitteln: Arteriitis* der unteren Gliedmaßen, Strömungsgeräusch in der Halsschlagader… Er führt ein Ruhe-EKG* durch, sowie meist eine Echokardiographie, um das Vorhandensein von Folgeschäden eines Herzinfarktes abzuklären.

Je nach den vorhandenen Symptomen, dem Lebensalter und den bestehenden Atherosklerose-Risikofaktoren (Hypercholesterinämie*, Bluthochdruck, Diabetes, Rauchen) können mehrere ergänzende Untersuchungen empfohlen werden, um das Vorhandensein einer koronaren Herzkrankheit abzuklären. Dabei unterscheidet man zwischen funktionsdiagnostischen Verfahren, die der Ermittlung einer Ischämie* infolge der Verengung* der Koronararterien* dienen, und den anatomischen Untersuchungen, die das Vorhandensein atherosklerotischer Plaques in den Koronararterien* nachweisen.

Unter den funktionsdiagnostischen Verfahren wird häufig ein Belastungstest oder ein Belastungs-EKG* als Methode der ersten Wahl zur Diagnose einer koronaren Herzkrankheit angeboten. Sie ermöglichen die Simulation der Umstände, die zum Auftreten einer Angina pectoris führen. Für jedes Patientenprofil gibt es ein eigens abgestimmtes Verfahren (Menschen, die selten oder regelmäßig eine körperliche Betätigung ausüben, Sportler), denn das Ziel besteht darin, dass jeder Patient seine Möglichkeiten vollkommen ausschöpft (Maximalbelastung), was eine unverzichtbare Voraussetzung für die richtige Auslegung des Testergebnisses darstellt.

Häufig weist das während des Tests aufgezeichnete Elektrokardiogramm vor dem Einsetzen des Schmerzes Schwankungen auf. Solche Auffälligkeiten weisen darauf hin, dass die Brustschmerzen höchstwahrscheinlich durch das Herz verursacht werden. (In diesem Fall wird der Belastungstest als elektrisch positiv bezeichnet.) Doch es gibt falsch positive Testergebnisse (insbesondere bei Frauen). Deshalb stellt das Vorhandensein von Auffälligkeiten im EKG* während des Tests keinen Beweis, sondern lediglich einen Anhaltspunkt für die Diagnose dar.

Ein sehr positives Testergebnis veranlasst zur Fortsetzung der Untersuchung durch eine Koronarangiographie*. Ein negatives, also normales Testergebnis ist meist beruhigend, da es in 90% der Fälle einen Ausschluss der koronaren Herzkrankheit ermöglicht.

Weitere funktionsdiagnostische Verfahren, die sensibler sind als der Belastungstest, können zur Vervollständigung des Befunds empfohlen werden. In Kombination mit bildgebenden Verfahren* ermitteln sie die ischämischen Bereiche des Herzens (die bei Belastung von einer Minderdurchblutung betroffen sind). Dazu gehören:

Sie können sofort empfohlen werden, wenn ein starker Verdacht auf eine koronare Herzerkrankung vorliegt, oder als Verfahren der zweiten Wahl, wenn nach einem Belastungstest Zweifel bestehen.

Zu den anatomischen Untersuchungen gehört Folgendes:

  • Die Bestimmung der Koronarverkalkung, bei der durch eine einfache Computertomographie des Herzens ohne Injektion eines jodierten Kontrastmittels das Vorhandensein von Verkalkungen der Koronararterien, die ein Herzinfarktrisiko auslösen, abgeklärt wird. Dieses Verfahren ermöglicht keine präzise Diagnose, sondern dient vielmehr der Einschätzung des Risikos einer koronaren Herzkrankheit.
  • Die Computertomografie der Koronararterien mit Injektion eines jodiertem Kontrastmittels, die immer häufiger als Verfahren der ersten Wahl eingesetzt wird und bei einem unauffälligen Ergebnis den Ausschluss einer koronaren Herzkrankheit zulässt. Sie dient der Darstellung und Lokalisierung der Plaques und Stenosen der proximalen Abschnitte der Koronararterien sowie der Abklärung des Vorhandenseins einer koronaren Herzkrankheit, das die Einleitung einer Behandlung erfordert. Außerdem ermöglicht dieses Verfahren die Ermittlung von Auffälligkeiten in den Koronararterienbahnen.
  • Die Koronarangiographie (invasives Untersuchungsverfahren): In die durch ein jodiertes Kontrastmittel sichtbar gemachten Arterien werden Sonden eingeführt. Diese Untersuchung dient der Abbildung der Anatomie und der Verengungen der Koronararterien.

Glossar

  • Verengung: Einschnürung (Stenose) einer Herzklappenöffnung, einer Venenklappe oder einer Arterie, welche den Blutdurchfluss beeinträchtigt.
  • Arterien: Gefäße, die das sauerstoffhaltige Blut vom Herz zu den Organen befördern
  • Trinitrin: Eines der allerersten Arzneimittel gegen Angina pectoris in der Geschichte (1879). Es wirkt durch Erweiterung der Venen und Arterien. Verschiedene pharmazeutische Präparate leiten sich daraus ab, insbesondere langwirksame Nitroderivate.
  • Koronararterien: Arterien, die den Herzmuskel kranzförmig umgeben und seine Durchblutung und Sauerstoffversorgung gewährleisten. Wenn ein Koronararterienast verstopft ist, kommt es zum Herzinfarkt.
  • Ischämie: Zustand eines Organs, dem vorübergehend (akute Ischämie) oder dauerhaft das normale Blutvolumen fehlt, das zur Deckung seines Sauerstoffbedarfs sowohl in Ruhe als auch bei Belastung erforderlich ist (Herz, Muskel). Die Myokardischämie ist für den als Angina pectoris bezeichneten Schmerz verantwortlich.
  • Bypass-Operation: Ein Verfahren, das darin besteht, zwischen der Aorta und einer Koronararterie unterhalb des verengten oder verstopften Bereichs eine Vene oder Arterie (die dem Patienten vorher entnommen wurde) einzusetzen, um einen für den Herzmuskel ausreichenden Blutfluss wiederherzustellen. Dabei geht es gewissermaßen um die Schaffung einer Verbindungsbrücke, die dem Blutfluss das Umgehen des Hindernisses (Gerinnsel) ermöglicht.
  • Angina pectoris: Brustschmerz, der in Ruhe oder bei Belastung auftritt und durch die Unterversorgung des Herzens verursacht wird, wenn die Koronararterien verengt sind, was eine unzureichende Sauerstoffzufuhr zur Folge hat.
  • Herzinsuffizienz: Abnahme der Kontraktionskraft des Herzmuskels, die sich insbesondere durch eine verringerte Versorgung der Organe mit sauerstoffreichem Blut und eine beeinträchtigte Rückführung des venösen Blutes zum Herz äußert.
  • Arteriitis: Arterielle Minderdurchblutung der Beine infolge der Bildung einer Atherosklerose in den großlumigen Arterien.
  • EKG: Elektrokardiogramm
  • Hypercholesterinämie: Auffällige Erhöhung des Cholesterinwertes im Blut.
  • Diabetes: Stoffwechselerkrankung infolge einer beeinträchtigten Aufnahme von Zucker (Kohlenhydraten). Es gibt zwei Hauptformen: Typ-1-Diabetes, der auf den Ausfall der Insulinsekretion durch die Bauchspeicheldrüse in der Kindheit oder Jugend zurückzuführen ist, und Typ-2-Diabetes, der überwiegend Erwachsene betrifft und mit einer unzureichenden Insulineffizienz zusammenhängt.
  • Bildgebende Diagnoseverfahren: Oberbegriff zur Bezeichnung aller Methoden, die einen Einblick in das Innere des Organismus ermöglichen: Klassische Röntgenuntersuchung, Tomographie, Sonographie, Doppler-Sonographie, MRT.
  • Szintigraphie: Bildgebungsverfahren auf der Grundlage radioaktiver Substanzen (Isotope), welche die Eigenschaft besitzen, sich nach der intravenösen Injektion in den zu untersuchenden Geweben anzureichern. Ein Spezialbildschirm ermöglicht beispielsweise die Darstellung des aktiven Herzmuskels oder die Bestimmung des Umfangs einer Nekrose.
  • Echokardiographie: Sonographie des Herzens

Quelle: www.fedecardio.org