HopitalKirchberg_MaladiesRenales_Cholesterol

Bei Niereninsuffizienz-Patienten besteht ein erhöhtes Risiko einer Entwicklung von Gefäßerkrankungen*. Eine Gefäßerkrankung kann die Niereninsuffizienz verstärken, aber ebenso Herzerkrankungen, Schlaganfälle, Schmerzen in den Beinen usw. auslösen. Abgesehen von einer konsequenten Überwachung des Blutdrucks und des Blutzuckerwertes ist eine engmaschige Überwachung des Cholesterinwertes wichtig, um eine vorzeitge Alterung der Blutgefäße zu vermeiden. Die Einschränkung des Verzehrs von Nahrungsmitteln mit gesättigten Fettsäuren muss häufig durch cholesterinsenkende Arzneimittel ergänzt werden. Es gibt mehrere Arten von Cholesterinsenkern, doch die gängigsten von ihnen sind die Statine. Diese Arzneimittel wirken am besten, wenn sie abends vor dem Schlafengehen eingenommen werden.

 

Simvastatin (Zocor®), Atorvastatin (Lipitor®)

Indikation: Behandlung eines zu hohen Cholesterinspiegels, wenn eine Diät, eine Gewichtsabnahme und mehr Sport nicht ausreichend sind.
Nebenwirkungen:
Muskelkrämpfe

 

Gerinnungshemmer

Gerinnungshemmer werden häufig als „Blutverdünner“ bezeichnet. Diese Arzneimittel tragen zur Prävention der Entstehung und Vergrößerung von Blutgerinnseln bei. Es gibt mehrere Gruppen von Gerinnungshemmern. Da sie die Gerinnung hinauszögern, besteht ihre wichtigste Nebenwirkung in unerwünschten Blutungen.

 

Thrombozytenaggregationshemmer

Thrombozytenaggregationshemmer sind Arzneimittel, die die Thrombozytenaggregation verringern. Sie werden vor allem als Schutz nach einem Hirn-/Herzinfarkt verordnet, sowie bei einer nachgewiesenen schweren Gefäßerkrankung oder nach dem Einsetzen eines Stents.

 

Acetylsalicylsäure (Asaflow®, CardioAspirin®), Clopidogrel (Plavix®)

Indikationen: Angina pectoris*. Nach einem Hirn- oder Herzinfarkt.
Nebenwirkungen:
Verdauungsbeschwerden, gastrointestinale Blutung, Verlängerung der Blutungsdauer, häufigere Entstehung von Blutergüssen.

 

Gerinnungshemmer auf Cumarinbasis

Diese Arzneimittel sind indiziert bei Personen, bei denen das Risiko einer Bildung von Blutgerinnseln erhöht ist. In regelmäßigen Abständen werden Blutproben entnommen, um die richtige Dosierung des Arzneimittels zu überprüfen. Seine Wirkung kann durch Vitamin K neutralisiert werden. Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln sind möglich. Außerdem kann ihre Wirkung durch die Ernährung beeinflusst werden. (Besprechen Sie dieses Thema mit Ihrem Ärzte- und Pflegeteam.)

Acenocoumarol (Sintrom®)

Indikation: Prävention und Behandlung der Krankheiten, die zu Gerinnungsstörungen führen können
Nebenwirkungen: 
Erhöhtes Blutungsrisiko.

Niedermolekulares Heparin

Im Gegensatz zu herkömmlichen Heparinen ist seine gerinnungshemmende Wirkung leichter zu steuern. Seine Anwendung erfordert weniger Labortests und birgt ein geringeres Blutungsrisiko. Das ermöglicht seine Anwendung zur Gerinnungsprävention während der Hämodialyse.

Enoxaparin (Clexane®)

Indikationen: Tiefe Beinvenenthrombose (Phlebothrombose), Lungenembolie. Prävention einer Venenentzündung, Prävention einer Gerinnung im extrakorporalen Blutkreislauf während der Hämodialyse.
Nebenwirkungen:
Blutungen

 

Direkte Thrombinhemmer und sonstige neue Gerinnungshemmer

In den letzten Jahren wurden mehrere neue Arzneimittel mit stabilerer Wirkung entwickelt. Ihre Anwendung erfordert weniger Labortests und birgt ein geringeres Blutungsrisiko. Diese Arzneimittel können leider nicht bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz eingesetzt werden.

 

Glossar

  • Gefäßerkrankung: Erkrankungen der Arterien und Venen infolge ihrer Alterung
  • Stent: Dehnbarer Metallschlauch, der in eine Arterie eingesetzt wird, um ihre Verstopfung zu verhindern.
  • Angina pectoris: Brustschmerzen, die durch mangelnde Sauerstoffversorgung des Herzmuskels entstehen.
  • Bluterguss: Kleine Hämatome (Blutansammlungen)