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Es gibt verschiedene Methoden, das Knie zu schonen bzw. seinen Verschleiß hinauszuzögern. Wie bei vielen Erkrankungen ist eine gesunde Lebensweise entscheidend für die Linderung oder Verringerung der Symptome einer Knieschädigung. Doch sie ist nicht immer ausreichend, und in manchen Fällen muss ein chirurgischer Eingriff in Betracht gezogen werden. Hier möchten wir Sie über die verschiedenen Aspekte einer Knieoperation aufklären, insbesondere über die Operationsrisiken, die Vorbereitung auf die Operation und den Eingriff selbst, sowie über Ihren Aufenthalt in unserem Klinikzentrum.

Eine gesunde Lebensweise

Unter einer gesunden Lebensweise verstehen wir vor allem ein Zusammenspiel gesundheitsbewusster Verhaltensweisen, für das die Wahl des Lebensstils entscheidend ist. Sie umfasst positive Maßnahmen, die ein Mensch freiwillig ergreift, um sich eine einwandfreie Gesundheit und folglich eine gute Lebensqualität zu bewahren. Eine gesunde Lebensweise betrifft mehrere Ebenen:

  • Ernährung
  • Flüssigkeitszufuhr
  • körperliche Aktivität
  • Stressniveau
  • Rauchen
  • Alkoholkonsum

Die richtigen Angewohnheiten und eine gesunde Lebensweise wirken sich positiv auf die Lebenserwartung und die Lebensqualität aus.

Vor der Operation

In Bezug auf die Ernährung muss keine bestimmte Diät eingehalten werden, abgesehen von einer Abmagerungskur, falls Sie von Übergewicht betroffen sind. Übergewicht stellt einen erheblichen Belastungsfaktor für ein gesundes Gelenk dar und umso mehr für ein beschädigtes Gelenk. In diesem Fall eine ausgewogene Diät eingehalten werden, um eine Gewichtszunahme zu vermeiden, denn sie würde sich ungünstig auf Ihre Gelenkprothese und Ihr allgemeines Wohlbefinden auswirken.

Wir empfehlen Ihnen, sich von einer Ernährungsberaterin oder einem Ernährungsmediziner anleiten und betreuen zu lassen. Das Ernährungsberaterteam der HRS bietet Ihnen eine personalisierte Begleitung an.

Potenzielle Infektionsherde müssen beseitigt werden, da sie die Lebensdauer des Implantats durch Bakterienmigration beeinträchtigen könnten. Damit Karies oder Zahnwurzelentzündungen vor dem Eingriff am Knie behandelt werden können, sollte ein Zahnarzttermin vereinbart werden.

Worauf gilt es zu achten?

  • Achten Sie auf die Anzeichen eines Harnwegsinfektes(Brennen beim Wasserlassen, Pollakisurie*)
  • Unterziehen Sie sich vor dem Eingriff nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt einer Fußpflege.
  • Verzichten Sie auf Barfußgehenund vermeiden Sie jede Aktivität mit Verletzungsgefahr.
  • Falls Sie rauchen, verringern Sie Ihren Tabakkonsum oder geben Sie das Rauchen vollständig auf.
  • Führen Sie die Enthaarung des Beinesdas operiert werden soll, angesichts des Verletzungsrisikos nicht mit einem Rasierapparat durch.

Weshalb muss das Rauchen aufgegeben werden?

Es ist wichtig, zu wissen, dass Rauchen die Komplikationsrisiken erhöht, wie z. B. Atembeschwerden, Infektionsgefahr, aber auch Wundheilungsstörungen.

Ein chirurgischer Eingriff ist eine gute Gelegenheit, Ihren Tabakkonsum zu verringern oder das Rauchen vollständig aufzugeben. Vielleicht sind Sie bereit, angesichts dieses Ereignisses Ihr Verhalten zu ändern, um Ihre Gesundheit aufrechtzuerhalten und die Operationsrisiken so weit wie möglich zu verringern?

Ihr Arzt kann Sie bei der Tabakentwöhnung unterstützen und Ihnen einen Tabakologen (Suchtberater) vermitteln.

Nach dem Eingriff

Bei einer Kniegelenksendoprothese (KTP) ist eine gesunde Lebensweise entscheidend. Es kommt vor allem darauf an, Ihr Gewicht unter Kontrolle zu behalten, da Adipositas der Feind aller Prothesen ist. Eine abwechslungsreiche und ausgewogene Diät, in Kombination mit einer regelmäßigen körperlichen Aktivität, wird dringend empfohlen.

Achten Sie auf die geringsten Anzeichen einer Infektion. Hierfür ist Folgendes wichtig:

Überwachung der Wunde:

  • Vergewissern Sie sich sorgfältig, dass keine Anzeichen einer Infektion vorliegen, d. h. Schmerzen, lokale Wärme, Schwellung, Ausfluss, Geruch oder Rötung.
  • Unterlassen Sie es, die getrockneten Krusten im Bereich der Wunde mit den Fingern zu berühren oder zu entfernen, denn Sie könnten dabei eine potenzielle Infektion auf den Prothesenbereich übertragen.
  • Bei einer Wunddehiszenz (Auseinanderweichen der Wundränder) bedecken Sie die Wunde mit einem Verband und suchen Sie schnellstmöglich Ihren Arzt auf.

Achten Sie aufmerksam auf Infektionen in anderen Körperregionen:

  • Nasennebenhöhlenentzündung
  • Bronchitis
  • Zahnabszess
  • Harnwegsinfekt
  • Eingewachsene Nägel (Zehen)

Unter bestimmten Umständen können sich diese Infektionen im ganzen Körper ausbreiten und Ihre Kniegelenksendoprothese befallen. Wenn Sie unsicher sind, wenden Sie sich an Ihren Arzt, der Ihnen bei Bedarf Antibiotika verordnet.

  • Es wird empfohlen, die Fußpflege von einer Fachkraft durchführen zu lassen, um Infektionen zu vermeiden.
  • Vermeiden Sie intramuskuläre oder subkutane Injektionenauf der operierten Seite, um das Abszessrisiko auszuschließen.

Glossar

  • Infektionsherd: Körperstelle, die eine hohe Konzentration an krankheitserregenden Bakterien aufweist
  • Pollakisurie: Häufiges Abgeben geringer Urinmengen