Bei diesen Therapieformen handelt es sich um Methoden, deren Ziel in der Anregung und Mobilisierung der geistigen Ressourcen besteht. Sie spielen in der Behandlung der Depression eine wichtige Rolle.
Kunsttherapie
Kunsttherapie ist eine Therapieform, die über die kreative Betätigung (Malen, Zeichnen, Musik machen) Zugang zum eigenen Innenleben verschafft. Konkret beruht sie darauf, dass künstlerisches Schaffen die Vorstellungskraft, die Gefühlswahrnehmung, die Gestaltungsfähigkeit und die Auseinandersetzung mit der Welt anregt. Auf diese Weise kann die kreative Betätigung Menschen in psychischer Not helfen, ihr emotionales Gleichgewicht wiederherzustellen.
Darüber hinaus fördert die in der Gruppe praktizierte Kunsttherapie gleichzeitig den Austausch zwischen den Teilnehmern. Ebenso bietet der kreative Prozess Gelegenheit, sich selbst und das eigene Innenleben zu entdecken und durch die Schaffung eines intimen Raumes das eigene Selbstbild zu verbessern.
Ergotherapie
Die Ergotherapie beruht auf der Ausführung manueller Tätigkeiten. Sie unterstützt Menschen, die von einer psychischen Krankheit betroffen sind, durch Wiederherstellung ihrer funktionalen körperlichen und psychischen Fähigkeiten und ihrer sozialen Kompetenzen mithilfe des Aufbaus zufriedenstellender Beziehungen zur Umgebung.
Gleichzeitig trägt diese Therapieform zur Förderung der Selbstständigkeit und zur Stärkung der persönlichen Ressourcen, des Selbstwertgefühls und des Selbstvertrauens bei.
Sporttherapie
Sport ist hilfreich bei der Bekämpfung der Symptome verschiedener psychischer Krankheiten. Er bietet eine ganze Bandbreite an körperlichen Aktivitäten, für die bestimmte Regeln gelten und die entweder zum Vergnügen oder im Rahmen eines Wettbewerbs ausgeübt werden, und dies entweder in einer Mannschaft oder einzeln. Sport und körperliche Betätigung* wirken sich in vielfacher Weise wohltuend auf die Psyche aus und beeinflussen die Emotionen positiv.
Sie können Folgendes verbessern:
- das Selbstwertgefühl
- das psychische und geistige Wohlbefinden
- die Körpersensibilität
Sporttherapie bietet die Möglichkeit, die Freude an der Ausübung körperlicher und sportlicher Aktivitäten neu zu entdecken.
*Jede körperliche Bewegung, die durch die Muskeln ausgeführt wird und einen Energieverbrauch bewirkt.
Sophrologie
Die Ziele der Sophrologie bestehen im selbstständigen und nachhaltigen Erreichen eines körperlichen und psychischen Wohlbefindens: Vertrauen, Harmonie, Hoffnung, Ruhe, Konzentration, Erholung, Schmerzbewältigung, Stressbewältigung, bessere Schlafqualität. Je nach dem angestrebten Ziel können die dynamischen oder statischen Übungen im Liegen, Sitzen oder Stehen durchgeführt werden.
Die Sophrologie ermöglicht dem Menschen den Aufbau einer Beziehung zwischen Körper und Geist mithilfe folgender Methoden:
- Erlernen einer Bauchatmungstechnik
- Neugestaltung des Körperbildes durch Arbeit mit der Vorstellungskraft. (Dabei ist die Vorstellung vom Körperschema entscheidend.)
- Wiederherstellung der Beziehung zwischen körperlicher Wahrnehmung und Motorik
- Neugestaltung des emotionalen Erlebens
Die Sophrologie wurde 1960 von Alfonso Caycedo, einem spanischen Neuropsychiater eingeführt. Gemäß seiner Lehre beruht sie auf den vier folgenden Grundprinzipien: positives Handeln, Körperschema als erlebte Realität, objektive Realität und Anpassungsfähigkeit. Stark beeinflusst wurde diese Technik vor allem vom „Autogenen Training nach Schultz“, von der „Progressiven Entspannung nach Jacobson“ sowie vom Yoga, vom Buddhismus und vom Zen.
Kognitive Verhaltenstherapie
Das Ziel der kognitiven Verhaltenstherapie besteht in der Veränderung der Gedanken und Verhaltensweisen, die depressive Phasen auslösen oder aufrechterhalten können. Diese Therapie kann in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden. Mit Unterstützung eines Psychotherapeuten macht sich der Patient seine Gedanken, Verhaltensweisen, Emotionen und körperlichen Reaktionen bewusst, um sie in angemessener Weise verändern zu können.
Hypnose
Die Hypnose ermöglicht den Zugang zum Unbewussten, dem großen Speicher ungenutzter Ressourcen und Fähigkeiten, um dem Patienten zu helfen, diese zu entwickeln und im Alltag einzusetzen. Mit der Unterstützung des Therapeuten tritt der Patient in einen veränderten Bewusstseinszustand ein und konzentriert seine Aufmerksamkeit auf die Sinnesmodalitäten (Sehvermögen, Gehör, Tastsinn, Geruchssinn, Bewegung), indem er sich von den Anregungen und Anweisungen des Therapeuten, die seine Vorstellungskraft ansprechen, leiten lässt.
Systemische Familientherapie
Das Ziel der systemischen Familientherapie besteht in der Förderung des Austauschs zwischen den Mitgliedern einer Familie.
Die Therapeuten können das Gespräch mit einem oder mehreren Familienmitgliedern führen.
Wenn eines der Familienmitglieder von einer Depression betroffen ist, kann die Therapie die Überwindung der Krisensituation mithilfe eines besseren Verständnisses der Krankheit ermöglichen. Außerdem kann sie den anderen Familienmitgliedern helfen, ihre Rolle und Funktion anzunehmen und neu zu definieren.
EMDR
EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing), auf Deutsch „Desensibilisierung und Aufarbeitung durch Augenbewegungen“ ist ein therapeutischer Ansatz, der die abwechselnde bilaterale Stimulation (Augenbewegungen nach links und rechts) nutzt, um die emotionale Auswirkung von belastenden Erlebnissen oder Traumata, die zur Krankheit beitragen, aufzuarbeiten.