Video: Erste Hilfe – Basic Life Support (barrierefreie Version)
In diesem Video erfahren Sie, wie Sie einem bewusstlosen Menschen Hilfe leisten können.
In Luxemburg verliert täglich mindestens ein Mensch das Bewusstsein, entweder zuhause, auf der Straße oder bei der Arbeit. Also besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass Sie zum Zeugen werden. Deshalb ist es wichtig, das Verfahren Basic Life Support zu kennen.
Vergewissern Sie sich, dass die Umgebung weder für die betroffene Person noch für Sie selbst gefährlich ist. Nähern Sie sich und schütteln Sie die betroffene Person leicht an den Schultern, während Sie sie zugleich ansprechen. Ohrfeigen Sie die Person nie, denn das könnte zu Gehirnverletzungen führen. Beruhigen Sie die betroffene Person. Wählen Sie die 112 und informieren Sie den Ansprechpartner über die Situation. Wenn die betroffene Person nicht reagiert, ist sie bewusstlos. Bitten Sie Menschen in Ihrer Nähe um Hilfe.
Die Person ist bewusstlos, aber atmet normal?
Um das herauszufinden, müssen Sie die Sehen-Hören-Fühlen-Methode anwenden. Um ihren Atem zu überprüfen, legen Sie eine Hand auf ihre Stirn und die andere auf ihr Kinn und kippen Sie ihren Kopf vorsichtig nach hinten. Wenn der Kopf in diese Position gebracht wird, kann die Zunge nicht mehr die Atemwege versperren. Öffnen Sie leicht den Mund der Person. Nehmen Sie eine eventuell vorhandene Brille ab und halten Sie den Kopf weiterhin in dieser Position. Nun werden Sie 10 Sekunden lang SEHEN / HÖREN / FÜHLEN. Halten Sie Ihr Ohr in einem Abstand von wenigen Zentimetern an das Gesicht der Person. Sehen Sie eine Atembewegung auf der Brustkorbebene?
Hören Sie regelmäßige Atemgeräusche?
Spüren Sie einen regelmäßigen Atemzug an Ihrer eigenen Wange?
Es kann sein, dass die Person in den ersten Minuten unnatürlich atmet. Das bezeichnet man als Schnappatmung. Dabei handelt es sich nicht um eine normale Atmung. Eine Schnappatmung ist unregelmäßig und sehr laut. Wenn Sie nach 10 Sekunden feststellen, dass die Person bewusstlos ist, aber atmet, bringen Sie sie in die stabile Seitenlage (SSL) und wählen Sie die 112. Sollte die bewusstlose Person nicht atmen, rufen Sie die 112 und informieren Sie den Ansprechpartner über die Situation. Aktivieren Sie den Lautsprecher Ihres Telefons, sodass der Ansprechpartner Sie bei den nächsten Schritten anleiten kann. Es ist zwingend erforderlich, dass die Person auf dem Boden liegt. Keinesfalls darf sie auf einem Sofa oder einem Bett liegen. Öffnen Sie das Hemd oder schieben Sie das T-Shirt hoch. Der Umstand, dass die Person nicht mehr atmet, ist ein Anzeichen für einen Herzstillstand. Deshalb müssen Sie einspringen. Legen Sie Ihren Handballen auf die Brustmitte der betroffenen Person, auf die untere Hälfte des Brustbeins. Beugen Sie Ihre Schultern vor und schlingen Sie Ihre zweite Hand über die erste. Halten Sie die Arme gestreckt mit durchgedrückten Ellbogen. Komprimieren Sie die Brust 30-mal mit einer Drucktiefe von 5 bis 6 Zentimetern. Die Thoraxkompressionen müssen regelmäßig und schnell erfolgen, in einer Frequenz von zwei pro Sekunde. Das Ziel der Kompressionen besteht darin, den Blutkreislauf anzuregen, um den Körper mit Sauerstoff zu versorgen, hauptsächlich das Gehirn, damit alle seine Funktionen erhalten bleiben und der Tod der betroffen Person abgewendet wird.
Auf die 30 Thoraxkompressionen sollten zwei Atemspenden oder Beatmungen folgen. Zur Durchführung der Atemspende kippen Sie den Kopf der betroffenen Person nach hinten. Atmen Sie normal ein, blähen Sie Ihre Wangen auf, drücken Sie die Nase der betroffenen Person zusammen und blasen Sie in ihren Mund. Vergewissern Sie sich, dass sich die Brust hebt und wieder in die Ausgangsposition zurückkehrt, dann blasen Sie ein zweites Mal. Beginnen Sie den Algorithmus 30 zu 2 von vorn, d. h. Sie führen jeweils 30 Thoraxkompressionen gefolgt von 2 Atemspenden durch. Bemühen Sie sich, Unterbrechungen möglichst zu vermeiden und keine Pause einzulegen. Wenn eine weitere Person ihre Hilfe anbietet, nehmen Sie das Angebot an. Eine Herzdruckmassage ist anstrengend, und nach ein paar Minuten könnte Ihre Effizienz nachlassen. Wechseln Sie sich mit der anderen Person im Zwei-Minuten-Takt ab.
Zusammenfassung
Vergewissern Sie sich, dass Sie in Sicherheit sind. Überprüfen Sie dann, ob die betroffene Person bei Bewusstsein ist. Sollte sie bewusstlos sein, wenden Sie die Sehen-Hören-Fühlen-Methode an. Rufen Sie die 112, bitten Sie Menschen in Ihrer Nähe um Hilfe und aktivieren Sie den Lautsprecher Ihres Telefons. Führen Sie 30 Kompressionen mit einer Drucktiefe von 5 bis 6 cm durch. Praktizieren Sie zwei Atemspenden. Fahren Sie mit 30 Kompressionen in einer Frequenz von 100 bis 120 pro Minute fort. Darauf folgen erneut 2 Atemspenden usw. Setzen Sie diesen Algorithmus im Verhältnis 30 zu 2 bis zum Erhalt des Defibrillators oder bis zum Eintreffen der Rettungskräfte fort.