Video: Schwangerschaftskurs: Betreuung, Rhythmus und Sicherheit des Babys zuhause (barrierefreie Version)
„Guten Tag, ich heiße Hélène, ich bin Hebamme, und ich leite unter anderem den Kurs „Betreuung, Rhythmus und Sicherheit des Babys zuhause“. Während dieser Sitzungen behandeln wir zum Beispiel folgende Themen: Betreuung des Babys zuhause, Rhythmus, Weinen, Schlaf, Ernährung, sensorische Förderung und Sicherheit des Babys in der Wohnung im Lauf der Entwicklung. Zunächst bitte ich Sie, sich vorzustellen. Denken Sie vor allem daran, dass dieser Kurs ein Austausch ist, also scheuen Sie sich nicht, mich zu unterbrechen, Ihre Fragen zu stellen und Ihre persönlichen Erfahrungen einzubringen. Würden Sie bitte beginnen?“
„Guten Tag, ich heiße Anne. Ich werde im September entbinden, und das ist mein erstes Kind. Meine Frage ist: Müssen Vorkehrungen für die Sicherheit des Kindes in der Wohnung getroffen werden?“
„Die Sicherheitsmaßnahmen werden also unser erstes Thema in diesem Kurs sein.“
„Guten Tag, ich heiße Béatrice, das ist mein zweites Kind, ich werde im August entbinden. Mein erstes Kind ist 8 Jahre alt, und ich habe die Säuglingsausstattung verkauft. Deshalb interessiert mich, was ich für die Versorgung des Babys brauche.“
„Ok. Die Säuglingsausstattung.“
„Guten Tag, ich heiße Marie, ich bin noch im vierten Monat. Ich habe mich gefragt, wie man wissen kann, weshalb das Baby weint und ab wann es die Nacht durchschläft.“
„Das Weinen und die Nächte. Danke für Ihre Frage. Wir werden mit der ersten Frage beginnen. Solange das Baby in Ihrem Bauch ist, gibt es keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Frühestens eineinhalb Monate nach der Geburt stellt sich dieser Rhythmus allmählich ein. Wenn das Baby einen Monat alt ist, können Sie beginnen, ein Abendritual einzuführen: Legen Sie es nach der letzten Stillmahlzeit in sein Zimmer, ziehen Sie die Vorhänge zu, schalten Sie ein Spieluhr-Mobile ein oder singen Sie ihm ein Lied vor. Allmählich wird das Baby dieses kleine Abendritual mit dem Einschlafen verknüpfen.“
„Kann man das Baby auch anderswo schlafen lassen als in seinem Zimmer?“
„Selbstverständlich können Sie das Baby anderswo schlafen lassen. Entscheidend ist eine gesunde Umgebung, die leise, abgedunkelt und vor allem rauchfrei ist. Sie müssen das Baby auf den Rücken legen. Diese Lage ist unverzichtbar, denn es braucht eine bequeme Körperposition, um sich geborgen zu fühlen. Selbst in Ihrem Bauch war es nicht in einer geräuschlosen Umgebung. Dort waren Ihre Verdauungsgeräusche, Ihre Herzschläge, Ihre Stimme, die Stimme des Papas zu hören. An diese Sinneseindrücke hat es sich gewöhnt, und es braucht Ihren vertrauten Geruch, die Umgebungsgeräusche, die körperliche Nähe. All das vermittelt ihm Geborgenheit, und was zählt – viel mehr als der Ort, an dem es schläft – sind deshalb die Sinneseindrücke.“
„Kann man das Baby im Elternschlafzimmer schlafen lassen?“
„Ja, selbstverständlich können Sie das Baby im Elternschlafzimmer schlafen lassen. Man nennt das Co-Sleeping. Es kann praktiziert werden, bis das Kind 6 Monate alt ist. Das ist eine Entscheidung, die Sie als Paar treffen müssen, deshalb scheuen Sie sich nicht, mit Ihrem Partner/Ihrer Partnerin darüber zu sprechen. Dieses Konzept hat Vorteile, weil es das Stillen in der Nacht erleichtert, es hat aber auch Nachteile für die Intimität. Sie können sich entscheiden, das Baby in Ihrem Schlafzimmer schlafen zu lassen, jedoch auf keinen Fall in Ihrem Bett. Davon wird dringend abgeraten, sofern keine anpassbare Wiege vorhanden ist.“
„Worauf muss man achten, um die Sicherheit des Babys in seiner Wiege zu garantieren?“
„Befolgen Sie die europäischen Sicherheitsnormen. Die Matratze muss fest sein und der Größe der Wiege und des Gestells entsprechen. Wenn Sie ein Gitterbett haben, darf der Abstand zwischen den Gitterstäben nicht größer als 6 cm sein. Empfohlen wird ein Schlafsack, der an die Größe des Babys und an die Jahreszeit angepasst ist. Es wird dringend davon abgeraten, Kopfkissen, Bettlaken und Decken zu verwenden. Der Schlafsack ersetzt alle diese Bestandteile. Vermeiden Sie es, das Babybett am Kopfende mit Plüschtieren voll zu stopfen. Von einem Nestchen wird abgeraten, da es dem Baby auf das Gesicht fallen könnte, wenn es nach den Wänden greift und die Knoten sich lösen.
„Welche Zimmertemperatur ist geeignet?“
Die ideale Temperatur liegt zwischen 18 und 20 °. Es ist sehr wichtig, das Zimmer zu lüften. 10 Minuten genügen. Auf keinen Fall sollten Sie innerhalb des Zimmers rauchen. Von klimatisierter Luft wird abgeraten. Eine ausreichende Luftfeuchtigkeit ist erforderlich. (Hierfür können Sie Wasserbehälter aufstellen oder feuchte Tücher auf die Heizkörper hängen.) Das Baby weint aus unterschiedlichen Gründen, aber nicht, weil es launisch ist. Sein Zentralnervensystem ist noch nicht vollständig ausgereift. Gründe für das Weinen sind: Das Bedürfnis, frisch gewickelt zu werden, ein Bäuerchen, eine Kolik, das Bedürfnis, geschaukelt, beruhigt, in die Arme genommen zu werden. Es braucht Ihre Nähe, und das ist sehr wichtig. In der Regel kommt es am Abend häufiger vor, dass es aufwacht und weint, als mitten in der Nacht. Zwischen 17 Uhr und 22 Uhr kann es sein, dass Ihr Baby Sie auf eine harte Geduldsprobe stellt. Sie können den sogenannten Fliegergriff anwenden, um es zu beruhigen, es einwickeln, es in Ihr Tragetuch nehmen, mit ihm spazieren gehen. Scheuen Sie sich nicht, Angehörige oder Freunde um Hilfe zu bitten. Sollte das Weinen nicht nachlassen, können Sie sich jederzeit von Gesundheitsfachkräften beraten lassen.“
„Was kann die Ursache für Koliken sein, und wie kann man sie lindern?“
„Koliken entstehen durch Gase, die für das Baby unangenehm sind. Sie hängen mit Stress oder Ärger zusammen. Sie können Ihr Baby massieren, schaukeln, einwickeln. Die Fachkräfte der Entbindungsklinik zeigen Ihnen die Handgriffe, mit denen Sie es in solchen Momenten beruhigen können. Der Hautkontakt wird dringend empfohlen, da er zur Entspannung und Beruhigung des Babys beiträgt. Solange Sie es nicht aus den Augen lassen, können Sie es auch auf den Bauch legen.“
„Ich empfehle Ihnen, Säuglingsausstattung mit Sicherheitslabel zu kaufen. Vermeiden Sie den Kauf von Second-Hand-Ware, wie z. B. eine alte Wiege, die nicht unbedingt den Sicherheitsnormen entspricht. Wenn Sie in den Laden gehen, um Ihre Säuglingsausstattung zu kaufen, bitten Sie die Verkäufer, Ihnen die Gegenstände vorzuführen und Ihnen zu gestatten, sie selbst auszuprobieren (Kinderwagen, Klappbett, Babyschale). Auch kleines Sicherheitszubehör ist unverzichtbar, wie z. B. Fenster- und Türstopper, Schutzecken für spitze Enden, Steckdosensicherungen, Schutzzäune. Es bringt nichts, unendlich viel Säuglingsausstattung zu kaufen. Sie erhalten von uns eine Liste mit den wichtigsten Dingen.“
„Welches Transportsystem ist für Babys geeignet?“
„Die Babyschale ist im Großherzogtum Pflicht, die Babywanne ist in Luxemburg verboten, aber in Belgien und in Frankreich zugelassen. Sie muss einen Beckengurt und einen Schleuderschutz haben. Die Babyschale kann bis zu einem Körpergewicht von 13 kg verwendet werden und muss rückwärtsgerichtet sein. Das Baby muss mit den eingestellten Gurten einwandfrei befestigt sein.“
„Darf man das Baby in der Babyschale auf dem Beifahrersitz befestigen?“
„Sie dürfen das Baby auf dem Beifahrersitz unterbringen, aber denken Sie daran, es rückwärtsgerichtet zu positionieren und den Airbag auf der Beifahrerseite zu deaktivieren. Falls Sie sich dafür entscheiden, das Baby auf dem Rücksitz unterzubringen, gibt es spezielle Rückspiegel, damit Sie es sehen können, während Sie am Steuer sitzen.“
„Wie lange darf das Baby in der Babyschale bleiben?
Die Babyschale darf ausschließlich für den Transport verwendet werden. Das Baby verbringt darin die Zeiträume, die Sie für Ihre Fahrten benötigen. Während der übrigen Zeit, sollten Sie abwechseln: Sie können es auf die Spieldecke, in den Laufstall, in sein Bett oder in den Kinderwagen legen oder in das Tragetuch nehmen.“
„Welche Tragehilfe empfehlen Sie uns?“
„Es gibt eine Vielzahl an Tragehilfen in unterschiedlichen Formen. Sie werden in der Entbindungsklinik erklärt. Wöchentlich finden Kurse mit dem Pflegepersonal statt. Kaufen Sie vor Ihrem Aufenthalt keine Tragehilfe, warten Sie die Empfehlungen der Gesundheitsfachkräfte ab.“
„Lassen Sie uns über die Sicherheitsmaßnahmen sprechen. Erfassen Sie die Gefahrenbereiche in Ihrem Haus, um es anschließend entsprechend anpassen und die erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen ergreifen zu können.
„Welches Risiko tritt am häufigsten auf?“
„Das Sturzrisiko gefährdet das Baby am meisten. Es gibt praktische Empfehlungen, die Sie anwenden können, wie z. B. immer in Körperkontakt mit dem Baby bleiben. Wenn Sie das Baby wickeln, legen Sie die Ausstattung vorher bereit. Wenn das Baby in seiner Babyschale oder in der Wippe sitzt, stellen Sie diese immer auf den Boden und achten Sie darauf, dass das Baby gut befestigt ist. Lassen Sie das Baby außerhalb der Wiege nie unbeaufsichtigt.“
„Darf man einen Badesitz verwenden?“
„Ungefähr ab dem vierten Lebensmonat können Sie einen Badesitz verwenden. Doch er ersetzt Sie keineswegs, und Sie müssen das Baby trotzdem beim Baden festhalten.“
„Gibt es noch andere Fragen?“
„Können wir den plötzlichen Kindstod ansprechen?“
„Der plötzliche Kindstod kann bei jedem gesunden Neugeborenen zwischen 4 Wochen und 1 Jahr eintreten. Dafür gibt es mehrere Gründe: Atemstillstand, Verschlucken oder ungeklärte Ursachen. Manche Babys weisen ein erhöhtes Risiko auf: Frühgeborene, Babys von Raucherinnen oder Alkoholikerinnen oder Müttern, die Antidepressiva einnehmen. Sprechen Sie in einem solchen Fall mit Ihrem Kinderarzt darüber. Er wird die Situation einschätzen und Ihnen geeignete Hilfsmittel verordnen. Folgendes wird zur Prävention empfohlen: Eine Temperatur zwischen 18 und 20 °, die Rückenlage als Schlafposition, eine feste Matratze, die der Größe des Bettes entspricht, ein Schlafsack, Verzicht auf Decke und Kopfkissen.“
„Braucht man einen Atemsensor, ein Anti-Plattkopf-Kissen oder eine Spezialmatratze?“
„Eine Atemsensor-Matratze ist nicht erforderlich, es sei denn, sie wird vom Kinderarzt verordnet. Doch sie ist nicht erforderlich, wenn das Baby nicht gefährdet ist. Auch eine Matratze oder ein Kissen gegen das Plattkopfsyndrom ist nicht notwendig. Es kommt darauf an, das Baby so bequem wie möglich zu positionieren: „Beim Schlafen liege ich auf dem Rücken, beim Spielen liege ich auf dem Bauch.“
„Ich habe eine andere Frage: Ab wann kann man mit dem Baby nach draußen gehen und wie lange?“
„Sie können gleich nach der Rückkehr nach Hause mit dem Baby nach draußen gehen. Aber vielleicht brachen Sie Zeit, um Ihren eigenen Rhythmus und den Rhythmus des Babys zu finden. Es ist eine sehr gute Idee, mit dem Baby spazieren zu gehen, denn das bringt Sie auf andere Gedanken. Meiden Sie beengte Räume. Beginnen Sie mit einem kurzen Spaziergang. Den Außentemperaturen entsprechend sollten Sie das Baby dabei gut zudecken. Im Sommer sollten Sie es vor der Sonne schützen und die kühlsten Stunden bevorzugen. Im Winter sollten Sie die wärmsten Tageszeiten nutzen. Lassen Sie das Baby nie unbeaufsichtigt im Auto. Die Plattform www.acteurdemasante.lu können Sie jederzeit besuchen, um sich ausführlicher zu informieren.“
„Ab wann kann man mit dem Baby verreisen? Und welches Verkehrsmittel eignet sich am besten?“
Sie können ab der Geburt mit dem Baby verreisen. Es ist wichtig, seinen Rhythmus einzuhalten und auf seine Bedürfnisse einzugehen. Dasselbe gilt auch für Sie selbst. Das Baby passt sich problemlos an. Doch wählen Sie das Reiseziel sorgfältig aus. Unter www.acteurdemasante.lu finden Sie ausführlichere Informationen zu diesem Thema. Auch vom Pflegepersonal der Entbindungsklinik erhalten Sie Auskunft zu diesen Aspekten. Vor, während und nach der Schwangerschaft bietet Ihnen die Klinik eine Gesundheitsplattform, auf der Sie verlässliche Antworten auf Ihre Fragen finden. Unsere Plattform informiert Sie auf verständliche und unterhaltsame Weise über Themen, die Sie betreffen. Die Lektüre unserer Merkblätter, die einen guten Überblick über die wichtigsten Themen bieten, ist für junge Eltern hilfreich. Nutzen Sie auch die Präsentationen und Videos, die Ihnen die richtigen Verhaltensweisen und Handgriffe vorführen. Testen Sie Ihr Wissen mit unseren Quizfragen und nehmen Sie an den interaktiven Online-Kursen teil. Danke für Ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe, ich konnte Ihnen die gewünschten Informationen vermitteln und Ihre Erwartungen erfüllen. Ich wünsche Ihnen alles Gute für die Endphase Ihrer Schwangerschaft.