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Wou deet et wéi ? Staffel 2, Folge 4 – Gefäßchirurgie (Barrierefreiheit)

Wo tut es weh? Wie weit können Sie zu Fuß gehen?

Die Gefäßchirurgie ist für die Behandlung der Blutgefäße zuständig. Das deutsche Wort „Adern“ bezeichnet zugleich die Arterien und Venen, die wir in der Gefäßchirurgie zu kurieren versuchen, wenn sie eine Störung aufweisen. Das kann bedeuten, dass sie verstopft oder zu dick sind. In solchen Fällen greifen wir ein, um diese Gefäße in Ordnung zu bringen.

Im Lauf des Lebens kann es schlicht und einfach zu einer Abnutzung der Gefäße kommen. Das ist ein ganz banaler Vorgang. Ich vergleiche ihn gern mit einem alten Haus, in das Wasser eindringt: Durch die Einwirkung zahlreicher Faktoren beginnen die Gefäße zu verkalken, bis sie schließlich verstopft sind. Einer dieser Faktoren ist Bluthochdruck: Er führt zu Rissen in den Gefäßen, die Calciumablagerungen begünstigen, sodass es langsam aber sicher zu einer Verstopfung des betroffenen Gefäßes kommt, was im Lauf eines Menschenlebens durchaus normal ist. Leider vollzieht sich dieser Vorgang bei manchen Menschen schneller als bei anderen, und dann gilt es einzugreifen.

Das ist eine Gefäßklemme. Sie stammt aus dem Keller, doch sie kommt immer noch zum Einsatz. Ich verwende sie, um bei der Gefäßreparatur das betreffende Gefäß abklemmen zu können, weil es andernfalls bluten würde. Also lege ich die Klemme an und schließe auf diese Weise das Gefäß. Dieser Gefäßabschnitt ist nun abgeklemmt – auch hier befindet sich eine Klemme – und anschließend kann ich zwischen den beiden nähen, um zu verhindern, dass das Aneurysma platzt, was für den Patienten sehr ungünstig wäre. Doch, wenn ich den Patienten bereits operiert habe, benötige ich all das nicht. Anschließend führe ich die Prothese durch die Leiste ein. Um die Prothese einführen zu können, musste ich das Gefäß der Leiste ebenfalls mit einer Klemme wie dieser abklemmen.

Es ist faszinierend festzustellen, dass sich diese Instrumente seit der Antike kaum verändert haben. Der Zukunftsfaktor besteht hier in der ständigen Weiterentwicklung der Materialien. Titan und Carbon lösten den schweren Edelstahl ab, verringerten das Gewicht dieser Instrumente und machten sie handlicher, ergonomischer und pflegeleichter. Andererseits verfügen wir über Instrumente und Methoden, die im Vergleich mit den historischen Instrumenten kaum wieder zu erkennen sind. Bei den Verfahren der Gefäßchirurgie handelt es sich heute größtenteils um sogenannte endovaskuläre Eingriffe. Hierfür punktieren wir das Gefäß, und mithilfe von Drähten dieser Art und kleinen Kathetern, deren Länge mehrere Meter betragen kann, dringen wir durch die Gefäßstrombahn des Patienten bis zum Gefäßverschluss vor, den wir anschließend aufspreizen, d. h. wir rekanalisieren ihn. Schließlich führen wir einen Ballonkatheter dieser Art ein, wie den, den Sie hier sehen. Mitunter ist seine Oberfläche Arzneimitteln beschichtet. Er wird aufgepumpt, sodass er sich um mehrere Millimeter aufbläht, was die Erweiterung der verengten Gefäße ermöglicht.

Aufgrund der Alterung der Bevölkerung und der gleichzeitigen Zunahme der Risikofaktoren ist ein weiterer zahlenmäßiger Anstieg der Gefäßerkrankungen zu erwarten. Es handelt sich um ein sehr innovatives Fachgebiet, das trotz der rasanten Entwicklung der Verfahren und neuen Therapieansätze im Lauf des vergangenen Jahrzehnts der Wissenschaft und der Pharmaindustrie noch zahlreiche offene Fragenstellungen zu bieten hat.

Ich empfehle Ihnen dringend, nicht zu rauchen. Nikotin schadet allen Gefäßen, vom Kopf bis zu den Füßen, und es ist nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Ausdauersportarten stellen eine ideale Präventionsmaßnahme dar, und dasselbe gilt für die typische, mediterrane Kost, die viel Fisch und Gemüse enthält und weitgehend auf tierische Fette verzichtet. Dieser Speiseplan hat sich als Musterbeispiel für eine ausgewogene Ernährung erwiesen.

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