Genau wie die Toxoplasmose ist die Listeriose eine Infektionskrankheit, die durch Lebensmittel übertragen wird, sodass schwangere Frauen besonders auf ihre Ernährung achten müssen.

 

Was ist Listeriose?

Listeriose ist eine Erkrankung, die durch einen Erreger mit der Bezeichnung Listeria monocytogenes ausgelöst wird. Dieses Bakterium lebt im Boden, in der Vegetation und im Wasser. Es ist sehr kälteresistent und kann sich noch bei +4 °C vermehren. Tiefkühlung hält sein Wachstum auf, jedoch ohne es zu zerstören. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt durch kontaminierte Lebensmittel.

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Listeria monocytogenes ist am häufigsten in Rohmilchprodukten anzutreffen, und insbesondere in Weichkäse, aber auch in Wurstwaren, vor allem in Rillettes, Pastete, Sülze, rohem oder unzureichend gegartem Fleisch und Geflügel, in Rohkost, Räucherfisch und Meeresfrüchten.

Rohkost, Räucherfisch und Meeresfrüchte können ebenfalls befallen sein.
Eine Routineuntersuchung gibt es nicht. Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, die aber in der Schwangerschaft besonders gefährlich ist.

Listeriose äußert sich häufig durch wenig ausgeprägte, grippeähnliche Symptome, kann aber zu Sepsis, Meningitis und bei der schwangeren Frau zu intrauterinen Infektionen führen, was ein Totgeburtsrisiko (im zweiten und dritten Trimenon) bzw. ein Frühgeburtsrisiko bewirkt.
Bei ausgeprägten Symptomen, wie z. B. Rhinopharyngitis, oder anhaltendem Fieber, wird ein Arztbesuch empfohlen.

Die Diagnose der Listeriose erfolgt bei Fieber anhand einer Blutkultur bzw. bei Anzeichen einer Meningitis anhand der durch Lumbalpunktion entnommenen Liquorprobe. Wenn Zweifel bestehen, kann eine Antibiose angeboten werden.

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Wie kann man sich schützen? (Vermeidung bestimmter Lebensmittel)

  • Verzichten Sie auf Rohmilchkäse (sowie auf abgepackten Reibekäse).
  • Verzichten Sie auf Räucherfisch und rohen Fisch (Sushi, Sashimi, Tarama…) sowie auf rohe Meeresfrüchte.
  • Angesichts des Infektionsrisikos durch Anfassen oder aufgrund niedriger Gartemperaturen muss auf bestimmte Wurstwaren, insbesondere Rillettes, Sülze, Pastete, Gänsestopfleber, ebenfalls verzichtet werden. Abgepackte, gekochte Wurstwaren sollten gegenüber Wurstaufschnitt bevorzugt werden.
  • Vorzugsweise sollte bei Hartkäse die Kruste entfernt werden.
  • Waschen Sie rohes Gemüse, Küchenkräuter und Keimlinge (insbesondere Sojasprossen) gründlich.
  • Fleisch und Fisch sollten ausreichend erhitzt werden.

 

Außerdem sollten die üblichen Hygieneempfehlungen sorgfältig eingehalten werden:

  • Waschen Sie sich regelmäßig die Hände.
  • Reinigen Sie regelmäßig den Kühlschrank mit Javelwasser (einmal pro Monat).
  • Beachten Sie das Mindesthaltbarkeitsdatum der Lebensmittel.
  • Lesen Sie die Angaben auf den Etiketten der gekauften Käsewaren („Rohmilch“ ist eine PFLICHTANGABE).