Definition

Psychosen können definiert werden als psychische (psychiatrische) Erkrankungen, die durch einen gestörten Realitätsbezug gekennzeichnet sind.
Die betroffene Person ist sich ihrer Erkrankung nicht immer bewusst. Sie unterscheidet nicht zwischen dem Realen und dem Irrealen.
Die Psychose beeinflusst die Gedanken, die Gefühle, die kognitiven Fähigkeiten und das Verhalten. Sie wirkt sich auf das Familienleben, das gesellschaftliche Leben, das Gefühlsleben und das Berufsleben aus. Eine angemessene Begleitung kann die Symptome lindern und der betroffenen Person helfen, den Bezug zur Realität wiederherzustellen.
Die Psychose kann plötzlich ausbrechen oder sich allmählich entwickeln.

Bei psychotischen Erkrankungen können zahlreiche Symptome auftreten. Sie werden in sogenannte Positiv- und Negativsymptome eingeteilt.

Hinweis: Es gibt verschiedene Einteilungen der Psychosen. Bei der unten erläuterten Einteilung handelt es sich um eine vereinfachte Version.

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Schizoaffektive Störung

Bei dieser Erkrankung liegt eine Kombination einer bipolaren Störung (Manie oder Depression) mit Symptomen der Schizophrenie vor.

Die Symptome dieser Erkrankung lassen keine ausschließliche Diagnose einer psychotischen oder affektiven Störung (Depression, bipolare Störung) zu.

Hinweis: Man spricht eher von einer bipolaren Störung als von einer manisch-depressiven Erkrankung, ein Begriff, der heute nicht mehr verwendet wird. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der affektive Störungen das vorherrschende Symptom darstellen, die aber sowohl während der depressiven Phasen als auch während der manischen Phasen mit psychotischen Symptomen einhergehen kann.

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Schizophreniforme Störung

Hierbei handelt es sich um dieselben Symptome wie bei der Schizophrenie, doch die Dauer der Erkrankung schwankt zwischen 1 und 6 Monaten. Das bedeutet, diese Störung weist eine längere Dauer auf als der wahnhafte Schub , doch eine kürzere Dauer als eine Schizophrenie. Allerdings entwickeln 2 von 3 Betroffenen anschließend eine Schizophrenie. Die Erkrankung beeinflusst nicht immer das gesellschaftliche Leben des Patienten.

Organische Psychosen

Hierbei handelt es sich nicht um eine Psychose im eigentlichen Sinn, sondern um einen psychotischen Zustand, der durch eine körperliche Erkrankung oder Störung entsteht.

Mögliche Ursachen:

  • Neurologische Erkrankungen: Demenz, Epilepsie, Hirnverletzungen, Tumor, Multiple Sklerose
  • Endokrinopathien: Störungen der Schilddrüsenfunktion, Diabetes
  • Infektionen: schwere Lungenentzündung, Septikämie
  • Arzneimittel: Cortison
  • Stoffwechselstörungen: Hyponatriämie (zu niedriger Natriumspiegel im Blut)
  • Illegale Drogen wie z. B. Cannabis, LSD (Vergiftung oder Entzug)
  • Legale Drogen: Alkohol (Vergiftung oder Entzug)
  • Operationskrankheit: Gesamtheit der Komplikationen nach einer Allgemeinanästhesie
  • Dehydratation bei alten Menschen

Behandlungsmethoden:

Die Therapieverfahren für organische Psychosen bestehen hauptsächlich in der Behandlung der Grunderkrankung. Diese kann dennoch durch psychiatrische Arzneimittel ergänzt werden, um die Symptome zu lindern.