HopitalKirchberg_Geriatrie_Escarres

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus ist eine Läsion, die durch Druckeinwirkung auf die Haut, die Muskeln und die Blutgefäße entsteht, wenn diese zwischen einer harten externen Oberfläche (z. B. eine Matratze, ein Sessel..) und dem Skelett gequetscht werden.

 

Wann tritt er auf?

Ein Dekubitus wird durch ununterbrochenes Liegen im Bett oder Sitzen im Sessel ohne Bewegung verursacht.

Die Folgen dieser Druckeinwirkung können bereits nach kurzer Zeit sichtbar werden.

Zwei Stunden ohne Bewegung können erhebliche und manchmal irreversible Schädigungen hervorrufen.

Die am häufigsten betroffenen Körperstellen sind:

  • das Gesäß
  • die Fersen
  • die Ellbogen

 

Was bedeutet das für Sie?

Ein Dekubitus darf nicht verharmlost werden. Er kann schmerzhaft sein, das Wohlbefinden stark beeinträchtigen und sogar Ihren Klinikaufenthalt verlängern.

Ihre aktive Mitwirkung sowie die Unterstützung Ihrer Angehörigen sind für die Prävention und die Behandlung unverzichtbar.

 

Auf welche ersten Anzeichen müssen Sie achten?

Die ersten Anzeichen sind Schmerzen und eine Rötung an der Druckstelle.

Im fortgeschritteneren Stadium erscheint ein „schwarzer“ Fleck. Dieser löst sich schließlich ab und hinterlässt ein echtes „Loch“, das in der Regel schlecht heilt.

 

Besteht bei bestimmten Patienten ein höheres Risiko?

Ja, folgende Patienten sind unabhängig von ihrem Alter „anfälliger“:

  • bettlägerige und immobile Patienten
  • Patienten mit Schwierigkeiten bei der Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme
  • Inkontinenzpatienten
  • Patienten mit bestimmten Erkrankungen, die das Risiko erhöhen können, wie z. B. Diabetes, Schlaganfall, Lähmungen…

 

Wie kann ein Dekubitus vermieden werden?

Vorbeugen ist besser als heilen!

  • Bewegen Sie sich häufig oder bitten Sie jemanden um Hilfe.
  • Vermeiden Sie Reibungen und sorgen Sie dafür, dass nichts in Ihr Bett gelangt, was Sie verletzen oder Reizungen verursachen könnte (Haarnadeln, Brotkrümel, Münzen, Falten im Bettlaken…).
  • Vermeiden Sie es, im Bett nach unten zu rutschen.
  • Sie sollten wissen, dass jede Positionsänderung, selbst wenn sie noch so gering ist, ausreicht, um den Druck auf Ihr Gesäß oder Ihre Fersen zu verringern.
  • Gewährleisten Sie die Aufrechterhaltung Ihrer Position im Bett oder im Sessel mithilfe von Stützkissen.
  • Wenn Sie in einem Sessel sitzen, stehen Sie regelmäßig auf, indem Sie sich mit den Armen abstützen.
  • Gehen Sie so oft wie möglich umher, entweder allein oder in Begleitung Ihrer Angehörigen.
  • Der Zustand Ihrer Haut ist entscheidend und muss deshalb bei jeder Mobilisation überprüft werden.
  • Wenn Sie von Inkontinenz betroffen sind, ist eine Intimpflege

Wenn Ihre Haut empfindlich ist, können Sie sie durch dünnschichtiges Auftragen einer Creme schützen (achten Sie darauf, nicht zu viel nehmen, denn das könnte die Haut aufweichen). Meiden Sie Lösungen auf Alkoholbasis – wie z. B. Eau de Cologne – , da diese zu einem Austrocknen der Haut führen. Scheuen Sie sich nicht, Ihr Pflegeteam um Rat zu fragen.

Achten Sie auf ausreichende Nahrungszufuhr (vor allem Proteine: Käse, Milch, Joghurt, Fleisch, Fisch) und Flüssigkeitszufuhr (Wasser, Fruchtsäfte, Kaffee, Schwarztee).
Versuchen Sie, die Ihnen empfohlenen Nahrungsergänzungsmittel zu sich zu nehmen.

Eine qualitativ und quantitativ einseitige Ernährung erhöht das Dekubitus-Risiko.

Eine Ernährungsberaterin ist für Sie da, um alle Ihre eventuellen Ernährungsprobleme zu lösen. Sprechen Sie Ihr Pflegeteam darauf an.