Sie sind Raucherin und schwanger? Die elektronische Zigarette liegt im Trend: Das erscheint Ihnen attraktiv, weil Sie hoffen, risikofrei rauchen zu können? Wir klären, was davon wirklich zu halten ist.

Wovon sprechen wir?

„E-Zigaretten“ ahmen die Form einer Zigarette nach. Manche enthalten Nikotin, andere nicht. Der „Tabakteil“ besitzt an einem Ende eine Diode, die optisch die Verbrennung simuliert, und am anderen Ende einen Widerstand, der in den „Filterteil“ mündet. Mithilfe von E-Liquid-Flakons kann der leere Tank wieder aufgefüllt werden. Beim Zug erhitzt sich die im Tank befindliche Lösung und der dadurch entstehende Dampf wird vom Nutzer inhaliert.

Derzeit erlebt die „E-Zigarette“ oder der Vaporizer einen beispiellosen kommerziellen Erfolg. Dafür gibt es hauptsächlich zwei Erklärungen: Niedrigere Kosten für den Raucher, besser gesagt für den Dampfer, und die Verringerung oder sogar Beseitigung des gesundheitlichen Risikos. Es kommt noch besser: Angeblich soll sie die Tabakentwöhnung erleichtern. Trotzdem ist ihr Verkauf in der Apotheke nicht erlaubt.

Worin besteht der Unterschied zwischen der herkömmlichen Zigarette und der E-Zigarette?

Im Gegensatz zur herkömmlichen Zigarette erzeugt die „E-Zigarette“ kein Kohlenstoffmonoxid, eine Substanz, die den Sauerstoff im Blut verdrängt und deshalb eine Gefahr für die Mutter und vor allem für das deutlich anfälligere Baby darstellt.

Ist also die „E-Zigarette“ unbedenklich, vor allem die nikotinfreie Variante? Offenbar nicht. Sämtliche Hersteller dieser „E-Zigaretten“ raten schwangeren und stillenden Frauen dringend von der Nutzung dieses Produktes ab. Bisher konnte weder eine Gefahr für das Baby oder die Mutter noch das Nichtvorhandensein von Risiken nachgewiesen werden. (Die Studien über die Toxizität bestimmter in der „E-Zigarette“ enthaltenen Produkte sind noch nicht abgeschlossen.) Also ist es besser, vollständig auf das Rauchen zu verzichten. Und wenn Sie sich das Rauchen schrittweise abgewöhnen möchten oder nach einer Alternativlösung Ausschau halten, ist Ihr Arzt der beste Ratgeber.

Welche Risiken bewirkt der Tabakkonsum während der Schwangerschaft?

Während der Schwangerschaft ist die Zigarette der Risikofaktor Nummer 1, der folgende Komplikationen begünstigt:

Im 1. Trimenon:

  • Spontanabort (oder Fehlgeburt)
  • Eileiterschwangerschaft

Im 2. und 3. Trimenon:

  • Plazentaablösung
  • Plazenta prævia
  • vorzeitiger Blasensprung
  • Frühgeburt
  • intrauteriner Fruchttod

Anmerkung: Passivrauchen hat dieselben Auswirkungen. Sie sind zwar geringer, aber nicht zu leugnen.

In der ersten Zeit nach der Geburt:

  • plötzlicher Kindstod
  • „Wenn die Eltern rauchen, husten die Kinder“: Erkrankungen der Atemwege, HNO-Erkrankungen usw.
  • erhöhtes Fehlbildungs- und Krebsrisiko
  • erwiesene toxische Auswirkung des Tabaks auf die Gehirnentwicklung des Fötus und des Kindes (Verringerung des IQ, Lernschwäche, Konzentrationsschwierigkeiten, kognitive Störungen und Verhaltensauffälligkeiten usw.)
  • Nikotin gelangt in die Muttermilch.

Der Verzicht auf Tabak hat mehrere positive Auswirkungen:

  • Verringerung des Mortalitätsrisikos des ungeborenen Kindes
  • Normalisierung des fetalen Wachstums dank der Beseitigung des CO und der daraus folgenden Wiederherstellung der einwandfreien Sauerstoffversorgung
  • Verringerung der Risiken einer Frühgeburt, eines vorzeitigen Blasensprungs
  • Verbesserung der Durchblutung und der Atemfunktion
  • Verringerung von HNO- und bronchopulmonalen Infektionen während der Schwangerschaft
  • Verringerung des Hustens und der Müdigkeit

Dieselben Auswirkungen sind bei Einstellung des Passivrauchens zu beobachten.

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