Prävention, Erkennung und Behandlung der Schmerzen des Neugeborenen bzw. des Frühgeborenen stellen zentrale Aspekte der Neugeborenenpflege dar.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass Babys Schmerzen empfinden und sich daran erinnern, doch der Mechanismus der Schmerzbekämpfung ist bei ihnen noch nicht ausgereift.

Deshalb bemühen sich Pflegekräfte und Ärzte um Schmerzprävention und Schmerzlinderung bei Babys.

Ihr Kind teilt sich Ihnen über seinen Körper, seine Haltungen (verkrampfte Hände und Füße) und sein Verhalten (Weinen, Schreien, Stöhnen…) mit.

Durch aufmerksames Beobachten erkennen die Pflegekräfte Anzeichen für Unbehagen und Schmerzen. Sie unternehmen alles, um den Bedürfnissen Ihres Kindes gerecht zu werden.

Ein zusätzliches Instrument hilft den Pflegekräften bei dieser Betreuung: Die NIPS-Skala.

 

Welche Methoden der Schmerzlinderung gibt es?

Zunächst bietet das Team nicht-medikamentöse Methoden an:

Das Auflegen Ihrer Hand oder der Hand einer Pflegekraft, eine sanfte Stimme, ein Schnuller, eine Positionierungshilfe können Ihr Kind beruhigen und trösten.

Die Tragetechnik mit Hautkontakt, die sogenannte „Känguru-Methode“, unterstützt ebenfalls das Wohlbefinden Ihres Babys und vermittelt ihm Geborgenheit. Das Pflegepersonal erklärt Ihnen diese Methode, damit Sie sie risikofrei anwenden können.

Auch das Anlegen an die Brust wirkt sich positiv aus und kann Ihr Kind beruhigen.

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Zu den wirksamsten Präventions- und Therapiemethoden gehört die orale Verabreichung von Glucose vor einer schmerzhaften Behandlungsmaßnahme. Dabei handelt es sich um eine medikamentöse Glucoselösung, die beim Stillen oder mithilfe eines Schnullers verabreicht wird und Ihr Kind in einen optimalen Komfortzustand versetzt, sodass es die Behandlungsmaßnahme leichter aushalten kann. Das gleichzeitige, behutsame Auflegen Ihrer Hand beruhigt das Baby zusätzlich und gewährleistet seine optimale Versorgung. Ihre Anwesenheit wird von Ihrem Kind mehr als gewünscht.

Medikamentöse Therapiemethoden werden eingesetzt, wenn die oben beschriebenen Beruhigungsstrategien nicht ausreichen. In diesem Fall werden geeignete Schmerzmittel verabreicht, und ihre Wirkung wird anhand der NIPS-Skala bewertet.