Bereits in der 3. Woche beginnt das Herz des Embryos zu schlagen.

Nach 4 Wochen setzt die Bildung des Gehirns und der Wirbelsäule ein.

Nach 12 Wochen sind alle Organe vorhanden. Während dieser Wachstumsphase ist der Embryo besonders anfällig für:

  • Angriffe von außen (Viren, Bakterien, Parasiten)
  • giftige Substanzen (Arzneimittel, Drogen, Alkohol, Tabak, einschließlich Passivrauchen)

Bereits in der 12. Woche, wenn alle Organe vorhanden sind, wird aus dem Embryo ein Fötus. Er ist 3,5 Zentimeter lang, wiegt ungefähr 13 Gramm und besteht aus Millionen von Einzelzellen.

Lange war man der Meinung, dass der Fötus wenig oder sogar überhaupt nichts wahrnimmt und kaum etwas empfindet, und dies von der Empfängnis bis zur Geburt. Neuere Forschungsarbeiten zeigen nicht nur, dass der Fötus zahlreiche Sinneseindrücke wahrnimmt, sondern auch, dass diese unverzichtbar für sein Wachstum und seine Entwicklung sind.

Mittlerweile ist zweifelsfrei erwiesen, dass der Fötus ungeahnte Wahrnehmungsfähigkeiten besitzt.

 

Tastsinn

Bereits in der 7. Woche befinden sich Hautrezeptoren in der Mundpartie, und nach 11 Wochen im gesamten Gesicht sowie an Handflächen und Fußsohlen. Nach 20 Wochen sind sie am ganzen Körper und in den Schleimhäuten vorhanden. Der Fötus erzeugt seine Sinneseindrücke selbst, indem er an seinem Daumen lutscht und mit der Nabelschnur und seinen Füßen spielt.

 

Gleichgewichtssinn

Das Gleichgewichtsorgan entwickelt sich ab der 8. Woche. Es wird stimuliert durch die Bewegungen des Fötus und durch die Fortbewegung seiner Mama, die seine Position verändert.

 

Geruchssinn und Geschmackssinn

Die für den Geruchssinn zuständigen Zellen bilden sich ab der 4. Woche heraus.
Nach 8 Wochen ist die Struktur des Riechkolbens vergleichbar mit derjenigen eines Erwachsenen.
Im Mutterleib atmen Babys nicht, und die Stimulation der Geruchsrezeptoren erfolgt durch Aromen im Fruchtwasser, dessen Zusammensetzung von der Ernährung der schwangeren Frau beeinflusst wird.
Dieser Vorgang hilft dem Neugeborenen später, die im Mutterleib wahrgenommenen Aromen in der Muttermilch wieder zu erkennen.

 

Das Gehör

Mithilfe der Sonographie ist feststellbar, dass Töne in der Nähe des mütterlichen Bauches Reaktionen und Bewegungen des Fötus auslösen. Er nimmt zahlreiche Geräusche des Alltagslebens seiner Mutter wahr (Musik, die Stimme seiner Mutter, die zugleich von außen und aus dem Körperinneren zum ihm dringt.)
Deshalb erkennt er gleich nach der Geburt ihre Stimme an ihrem Klang und Sprechrhythmus.

 

Sehvermögen

Es entsteht schrittweise nach 30 Schwangerschaftstagen.
Bei der Geburt nimmt das Kind Farben und Kontraste wahr, und in einem Umkreis von 20 cm kann es scharf sehen, aber seine Augen sind noch nicht zur Akkommodation fähig.
Die emotionale Sicherheit des Babys beruht auf den vertrauten Eindrücken, die es nach seiner Geburt wieder entdeckt (Geräusche, Stimmen, Aromen, und alles Verbindende mit seiner Mutter, die es am Geruch, an der Hautwärme, am Geschmack der Muttermilch und an der Stimme erkennt).
Diese Empfänglichkeit des Neugeborenen für Sinneseindrücke erklärt teilweise die Panik und das Weinen von Säuglingen, die in den ersten Wochen auf sich gestellt sind und ohne Körperkontakt auskommen müssen.

 

In der Klinik Bohler wird diese komplexe sensorische Entwicklung durch den Hautkontakt gefördert, und außerdem werden Haptonomie-Übungen angeboten.

Dank dieser Übungen können Sie einen emotionalen Kontakt zu Ihrem Kind herstellen, sobald es sich zum ersten Mal bewegt, und schließlich unmittelbar nach seiner Geburt, indem Sie ihm eine beständige emotionale Geborgenheit vermitteln.

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