Was ist die Dreimonatsspritze und wie wirkt sie?
Es handelt sich um eine hormonelle Langzeitverhütungsmethode, bei der ein sehr hoch dosiertes, synthetisches Gestagen intramuskulär injiziert wird.
Die Wirkweise der Spritze besteht in der Hemmung des Eisprungs über einen Zeitraum von 12 Wochen (3 Monate). Diese Injektion muss am Zyklusbeginn erfolgen und alle 3 Monate wiederholt werden.
Das Arzneimittel ist auf ärztliche Verordnung nach einem Besuch beim Gynäkologen erhältlich. Die Injektion kann von einem Gynäkologen, einer Hebamme oder einer Pflegekraft durchgeführt werden.
Wirksamkeit
Es handelt sich um eine sehr effiziente Verhütungsmethode mit einer theoretischen Wirksamkeit von 99%. Bestimmte Arzneimittel (Antibiotika, Antiepileptika, Benzodiazepin, usw.) können ihre Wirksamkeit beeinträchtigen.
Vorteile
- Das Vergessen der Verhütung ist ausgeschlossen.
- hohe Wirksamkeit
Hauptnebenwirkungen
- Möglichkeit der Gewichtszunahme
- Auftreten von Hautproblemen, wie z. B. Akne
- Hitzewallung
- unregelmäßige Menstruation, entweder zu häufig, zu selten oder sogar vollständiges Ausbleiben der Blutungen (Amenorrhoe). Oft handelt es sich dabei um eine willkommene oder erwünschte Nebenwirkung.
- Die Wartezeit nach der letzten Spritze bis zur Wiedergewinnung der Fruchtbarkeit kann drei bis zwölf Monate betragen.
- Osteoporose-Risiko bei sehr langer Anwendung (vor allem wenn zusätzliche Risikofaktoren vorliegen)
Die wichtigsten Kontraindikationen
- Thrombophlebitis
- Thromboembolische Erkrankungen
- Leberfunktionsstörungen
- hormonabhängiger Tumor
- Adipositas
- Verdauungsbeschwerden
- Verschlimmerung oder Auftreten depressiver Zustände, Nervosität, Schwindel, Kopfschmerzen
- Bluthochdruck
- Diabetes
In der Wochenbettphase
Stillenden Frauen kann die Dreimonatsspritze ab dem 21. Tag nach der Entbindung verabreicht werden.
Nicht stillende Frauen können die Dreimonatsspritze ab dem 7. Tag nach der Entbindung erhalten.
Diese Verhütungsmethode schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten (STD).
Das Arzneimittel ist auf ärztliche Verordnung nach einem Besuch beim Gynäkologen erhältlich.
Seit 1. April 2023 ist dieses Verhütungsmittel für alle Versicherten der Nationalen Gesundheitskasse (CNS) auf ärztliche Verordnung kostenlos und ohne Altersbeschränkung erhältlich.
In den Zentren der Organisation Planning familial ist es ebenfalls kostenlos erhältlich, auch für Personen, die nicht bei der CNS versichert sind.
Die angewandte Verhütungsmethode darf nicht ohne vorherige Rücksprache mit dem Arzt geändert werden.