HopitalKirchberg_Operation_Genou_Preparation

Damit sich der Chirurg für den Einsatz einer Kniegelenkstotalendoprothese (KTP) entscheidet, müssen starke, anhaltende und arzneimittelresistente Schmerzen oder Beschwerden vorliegen, und der Knorpelverschleiß muss durch eine Röntgenaufnahme bestätigt werden.

Ihr Chirurg spielt bei Ihrer Operation und Rehabilitation zwar eine unverzichtbare Rolle, doch Sie sollten wissen, dass die Hauptrolle bei diesen Vorgängen von Ihnen übernommen wird. Damit die Operation optimal verläuft, müssen Sie sich nämlich darauf vorbereiten.

 

Vorbereitung Ihres Klinikaufenthalts

Bereiten Sie Ihren Klinikaufenthalt ebenso vor, wie Sie eine Reise vorbereiten würden. Für Ihre stationäre Behandlung ist es wichtig, dass Sie alles mitbringen, was Ihr Chirurg oder Anästhesist Ihnen verordnet oder empfohlen hat:

  •   Ihre üblichen Arzneimittel (Bitte beachten Sie, dass Ihr Anästhesist Sie möglicherweise aufgefordert hat, vor dem Eingriff die Einnahme bestimmter Arzneimittel abzubrechen. Das kann z. B. oral verabreichte Gerinnungshemmer sowie manche oral verabreichten Antidepressiva oder Antidiabetika betreffen.)
  • Krücken, sofern sie bereits verordnet wurden

Zur Gewährleistung Ihres Komforts ist Folgendes hilfreich:

  • bequeme, geschlossene Schuhe der Art Turnschuh, möglichst mit rutschfesten Sohlen und schnürfreien Schnürsenkeln, sowie ein langer Schuhlöffel
  • Ihre Brille, falls erforderlich, sowie bequeme Kleidung, die leicht an- und auszuziehen ist (Nachthemd, „Jogginganzug“, Pyjama, Morgenmantel, weit geschnittene Slips, die nach dem Eingriff bequem an- und ausgezogen werden können)
  • eine langstielige Greifzange: Sie ist nicht unverzichtbar, erhöht aber Ihren Komfort während des Klinikaufenthalts und danach.

Die Zeit erscheint kürzer, wenn man sich beschäftigt!

Denken sie daran, die Telefonnummern Ihrer Familienmitglieder und Freunde mitzunehmen, sowie eine Lektüre und Ohrstöpsel, falls Sie geräuschempfindlich sind. Ein WLAN-Code kann Ihnen außerdem kostenlos zur Verfügung gestellt werden.

 

Vorbereitung Ihrer Wohnung

Wir empfehlen Ihnen, Ihre Wohnung vor Ihrem Klinikaufenthalt sorgfältig vorzubereiten, um eine risikofreie Rückkehr zu gewährleisten.

Folgende Tipps erleichtern Ihnen das Leben während Ihrer Rehabilitationsphase:

  • Entfernen Sie kleine Teppiche und störende Kabel sowie alle sonstigen Gegenstände, auf denen Sie ausrutschen könnten.
  • Legen Sie die Gegenstände des täglichen Bedarfs in Reichweite bereit (Geschirr, Kleidung, Arzneimittel).
  • Sie können Ihr Bad entsprechend ausstatten: Toilettensitzerhöhung, Wandgriff, Hocker, rutschfeste Duschmatte.
  • Bringen Sie in Ihrem Schlafzimmer und im Flur Nachtlampen an, um zu vermeiden, dass Sie stolpern, wenn Sie nachts aufstehen müssen.
  • Bereiten Sie im Voraus ein paar Mahlzeiten zu und frieren Sie diese ein. Sie können Sie später auftauen und sich auf diese Weise in den ersten Tagen das Kochen ersparen.
  • Unterlassen Sie das Wachsen von Parkettböden.

 

Die Untersuchungen vor der Operation

Ein paar Tage vor der Operation

Ein paar Tage vor Ihrem Eingriff haben Sie einen Termin beim Aufnahmedienst. Dazu sollten Sie Folgendes mitbringen:

  • Ihre Röntgenbilder oder Röntgenaufnahmen auf CD
  • das Formular zur Erteilung der Einwilligung nach Aufklärung
  • eventuell die neuesten Blutwerte

Ein paar Tage vor dem Eingriff findet ein Gespräch mit dem Anästhesisten statt.  Dieser Termin hat mehrere Ziele:

  • Vorbereitung des Eingriffs durch Verordnung bzw. Abbruch bestimmter Behandlungen
  • Erläuterung der verschiedenen Anästhesie-Methoden und Möglichkeiten der Schmerzbehandlung
  • Gelegenheit zum Stellen aller Fragen, die Sie zu Ihrer Information für sinnvoll erachten

Die Anästhesie ist ein Spektrum an Methoden, die die schmerzfreie Durchführung eines chirurgischen Eingriffs ermöglichen.

Es gibt zwei Arten der Anästhesie:

  • die Vollnarkose, die einen schlafähnlichen Zustand darstellt
  •  die Lokal- / Regionalanästhesie, bei der nur der Teil Ihres Körpers, an dem die Operation durchgeführt wird, in den Schlaf versetzt wird. Die Periduralanästhesie und die Spinalanästhesie sind zwei Sonderformen der Lokal- / Regionalanästhesie, bei denen das Anästhetikum in der Nähe der im Periduralraum bzw. im Rückenmark verorteten Nerven der operierten Extremität injiziert wird.

Die Anästhesie-Art wird unter Berücksichtigung des geplanten Eingriffs, Ihres Gesundheitszustands und der Befunde der eventuell verordneten Voruntersuchungen ausgewählt.

Der Arzt, der die Anästhesie durchführt, ist nicht zwangsläufig derselbe, den Sie beim Vorgespräch kennengelernt haben, doch er hat Zugang zu Ihrer Patientenakte und zu allen erforderlichen Informationen.

 

Der Vortag

Die Aufnahme in der Klinik erfolgt in der Regel am Vortag Ihres Eingriffs oder mitunter am Morgen des Eingriffstages.
Ihr chirurgischer Eingriff erfordert eine besondere Aufmerksamkeit und Vorbereitung.

Diese besteht zum Zeitpunkt der Ankunft in folgenden Schritten:

  • ­ Vervollständigung der Patientenakte
  • Anlegen des Identifizierungsarmbandes

Außerdem beantwortet die Pflegekraft Ihre eventuellen Fragen und informiert Sie über die Uhrzeit des Eingriffs.

 

Der Tag des Eingriffs

Am Tag Ihrer Aufnahme in der Klinik werden Sie vom Pflegeteam der Chirurgiestation erwartet. Die Pflegekraft erteilt Ihnen die erforderlichen Auskünfte in Bezug auf Ihren Klinikaufenthalt (wie z. B. Besuchszeiten, Organisation der Abteilung usw.) und den Eingriff, und sie beantwortet Ihre Fragen.

Am Tag des Eingriffs führt das nicht-ärztliche medizinische Fachpersonal, das aus Pflegekräften und Pflegeassistenten besteht, mit Ihnen gemeinsam die letzten Vorbereitungen durch:

  • Enthaarung des zu operierenden Bereichs
  •   Kontrolle der Vitalparameter, mitunter Entnahme einer Blutprobe
  • Vorbereitende Dusche: Nach dem Duschen müssen Sie spezifische Kleidung anziehen: Ein Hemd und einen Slip.
  • Es ist wichtig, 6 Stunden vor dem Eingriff nüchtern zu bleiben (auf Trinken und Essen zu verzichten). Außerdem ist vor einer Anästhesie das Rauchen verboten. Ihr Anästhesist sagt Ihnen, ob Sie am Eingriffstag Ihre üblichen Arzneimittel mit einem Schluck Wasser einnehmen dürfen.
  • Legen Sie weder Lippenstift noch Nagellack auf, um die Überwachung Ihrer Hautfärbung während der Anästhesie nicht zu erschweren.
  • Sie erhalten einen Gerinnungshemmer (Arzneimittel zur Verringerung des Phlebitis- oder Thrombose-Risikos) auf oralem oder subkutanem Weg.
  • Wir bitten Sie, Ihre Kontaktlinsen und Ihren herausnehmbaren Zahnersatz zu entfernen.
  • Je nach ärztlicher Verordnung wird Ihnen eine Prämedikation (ein Beruhigungsmittel, das Ihnen hilft, sich zu entspannen) verabreicht. Um das Sturzrisiko auszuschließen, ist es sehr wichtig, dass Sie nach der Verabreichung der Prämedikation nicht mehr ohne Unterstützung einer Pflegekraft aufstehen.

 

Planung Ihrer Rehabilitation

Ihre Rehabilitation muss gemeinsam mit Ihrem Arzt geplant werden, idealerweise vor dem Eingriff, andernfalls während Ihres Klinikaufenthalts.

 

Glossar

  • Vitalparameter: Die Vitalzeichen sind Indikatoren für die Gesundheit eines Menschen, dazu gehören z. B. Körpertemperatur, Puls, Atmung und Blutdruck.