Zahlreiche Menschen fühlen sich psychisch und körperlich unwohl und sind traurig und müde, ohne zu wissen, dass sie an einer DEPRESSION leiden.

 

Hier sind die 6 Schritte zur Bewältigung der Krankheit:

1. DIE DEPRESSION ANERKENNEN UND AKZEPTIEREN

Dabei geht es um die Wahrnehmung des Problems durch den Betroffenen. Das ist ein entscheidender und notwendiger Schritt, wenn man sich eine Besserung des Zustandes wünscht.

Er kann sich nicht ohne die präzise Diagnose eines Arztes vollziehen.

Sofern es möglich ist, sollte man sich vom Ehepartner oder einem Angehörigen zu diesen Arztterminen begleiten lassen, denn mitunter ist der Betroffene bei der Mitteilung der Diagnose nicht mehr in der Lage, die Information zu aufzunehmen.

Die Begleitperson erkennt, was der Patient von den Informationen über die Erkrankung und die einzuleitende Behandlung erfasst hat.

Auf die Mitteilung der Diagnose reagieren Patienten unterschiedlich: Mit Wut, Tränen, Traurigkeit, Verständnislosigkeit… Die Begleitperson (der Ehepartner, ein Angehöriger) sollte dem Betroffenen zur Seite stehen, um seine Reaktion aufzufangen und anzunehmen, egal, wie sie ausfällt, und dem Ausdruck der Gefühle freien Lauf zu lassen, ohne sie zu beurteilen.

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2. NACH HILFE SUCHEN und DIESE HILFE ANNEHMEN

Es ist wichtig, dass der depressive Patient nicht allein bleibt, sich nicht isoliert. Er sollte mit seiner Familie, seinen Angehörigen, seinen Freunden und seinen Kollegen in Kontakt bleiben.

Ein weiterer Aspekt dieses Schritts besteht darin, die vom Arzt angebotene Hilfe und Behandlung anzunehmen. Es wird dringend empfohlen, sich über die Krankheit zu informieren, um das Erkennen der Symptome zu erlernen.

Hilfe suchen heißt ebenso, bei Bedarf den Notdienst zu rufen, eine Einweisung in eine Spezialeinrichtung zu akzeptieren, wenn der eigene Zustand dies erfordert.

3. DIE VOM ARZT VERORDNETE BEHANDLUNG SORGFÄLTIG EINHALTEN

Die Voraussetzungen dafür sind ein Vertrauensverhältnis zum Arzt, eine verständliche Erklärung der Behandlung sowie das Wissen um die erwünschten Wirkungen und Nebenwirkungen der Arzneimittel.

Außerdem ist es wichtig, nachzuvollziehen, wie die Behandlung wirkt, wozu sie dient und warum sie zu Ende geführt werden muss.

4. AN DER EIGENEN BEHANDLUNG MITWIRKEN, DIE EIGENE GESUNDHEIT IN DIE HAND NEHMEN

Das bedeutet, angesichts der Erkrankung nicht passiv und ausgeliefert zu sein, sondern Verantwortung zu übernehmen, sich ihr gegenüber zu verpflichten und bewusst auf die Behandlung einzulassen. Das heißt, Strategien zu erlernen, um ein Gleichgewicht und eine gesunde Lebensführung aufrechtzuerhalten, Beziehungen und Aktivitäten zu pflegen.

Als „Mitwirkender“ beteiligt sich der Patient an den therapeutischen Entscheidungen. Um entscheiden zu können, muss er die Einzelheiten kennen, und seine Meinung muss berücksichtigt werden (von der Familie, dem Umfeld, dem Arzt).

5. SELBSTMEDIKATION VERMEIDEN

Keine Zuflucht in nicht ärztlich verordneten Medikamenten, im Alkohol oder in Drogen suchen. Diese Substanzen können vorübergehend eine Linderung oder das Gefühl der Entspannung herbeiführen, aber langfristig tragen sie zur Verstärkung der Depression bei, was die Genesung hinauszögert.
Alkohol und Drogen verringern die Wirkung der Arzneimittel.

Der regelmäßige Konsum dieser Substanzen kann zu Missbrauch oder sogar zu Abhängigkeit führen.

6. PRÄVENTION VON RÜCKFÄLLEN

Dies setzt ein Wissen über die Depression, das Kennen ihrer Symptome und die Sensibilisierung für die ersten Anzeichen eines Rückfalls voraus.

Wenn ein Rückfall eintritt, muss der Betroffene erneut akzeptieren, dass er an einer Depression leidet und seinen Arzt oder Therapeuten so schnell wie möglich aufsuchen.

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Patientenstellungnahme: Depression
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