„Ich werde Papa…“

„Die Neuigkeit wurde mir zärtlich ins Ohr geflüstert: „Ich bin schwanger! “ Freude und Rührung überwältigten uns! Das ist jetzt siebeneinhalb Monate her. Wir traten damals eine zauberhafte Reise in unbekannte Gefilde an, in eine Zukunft zu dritt.

Die ersten Monate waren von Ungewissheit geprägt. Begreifen, was mit uns geschieht, die Neuigkeit verkünden, warten, sich freuen, wieder den nächsten Untersuchungstermin abwarten, immer noch sehr zaghaft… Kein leichtes Spiel, vor allem für meine Partnerin, denn noch mehr als ich trägt sie die Verantwortung für dieses kleine Würmchen, das in ihr wächst. Wir leugnen die Risiken nicht, wir sprechen miteinander darüber und bewahren zugleich das Vertrauen in dieses kleine Wesen, das durch uns entstanden ist und dessen Herz wir schlagen sahen!

Sobald diese erste Hürde überwunden ist und das Bangen ein Ende hat, tauchen die tausend übergangenen Fragen nach und nach wieder auf. Die Geburt ist noch in weiter Ferne, der Bauch meiner Partnerin wird kaum dicker, wir haben noch keine Ahnung von dem, was uns erwartet, und schon bekommen wir von überall Ratschläge, von der Familie, von Freunden, Kollegen… Gar nicht so einfach, diese Flut an mitunter widersprüchlichen Informationen zu sortieren! Eine Krippe suchen, auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten, Vitamine einnehmen, die richtige Schwangerschaftsbegleitung auswählen, die richtige Frauenärztin, eine Hebamme, an Physiotherapie- und Haptonomiekursen teilnehmen.

Unter Berücksichtigung der eigenen Wünsche und Erwartungen und der Zeit, die man dieser Vorbereitung widmen kann, Entscheidungen treffen. Entscheidungen, die es „mehr oder weniger“ zu zweit zu treffen gilt. Denn die Wahrnehmung ist ganz anders für denjenigen, der die Dinge von außen beobachtet als für diejenige, die sie von innen fühlt. „Wenn ich eine Frau wäre“, würde ich wahrscheinlich eine weniger medizinische Begleitung wählen. Aber ich verstehe ebenso die Befürchtungen der werdenden Mama angesichts des Unbekannten, das Bedürfnis, von der Frauenärztin beruhigt zu werden. Für die unbeantworteten Fragen, die zukünftigen Fragen, die Vorbereitung der Entbindung als solche fehlte der Raum. Er wurde uns schließlich von einer Hebamme geschenkt. Auch für mich eine Möglichkeit, meinen Platz als zukünftiger Papa zu finden, in einer persönlichen und beruhigenden Atmosphäre, die meiner Partnerin hilft, dem schicksalhaften Moment ins Auge zu sehen, mit Vertrauen in die Unterstützung, die ich ihr bieten kann.

Massagen und Zärtlichkeiten bewirken im Lauf der Tage die Entstehung einer neuen Intimität, die dem ungeborenen Kind gilt. Zu meiner großen Freude beginnt es, sich zu bewegen, zu hüpfen, sich bemerkbar zu machen, zu existieren. Ich spreche mit ihm, ich fühle seine Bewegungen, wir sprechen über die Zukunft, über die Zeit, wenn es da ist…

Inzwischen ist der Bauch kugelrund, und die Alltagstätigkeiten sind beschwerlich. Ich bemühe mich, ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, ohne mich selbst zu vernachlässigen. Langsam nehme ich Abschied von unserem Leben zu zweit. Allmählich gewinne ich eine Vorstellung von der Entbindung, obwohl nichts mich auf die bevorstehende, gewaltige Veränderung vorbereitet. Aber ich vertraue ihr, ihm und mir. Mit einem Lächeln auf den Lippen und voller Liebe kann ich es kaum erwarten, dass seine Nasenspitze zum Vorschein kommt…“

Mathieu