Regelung der sozialen Angelegenheiten

Das bio-psycho-soziale Modell geht davon aus, dass biologische, psychologische und soziale Faktoren bei der Entstehung einer Depression eine Rolle spielen. Ein anderes Modell vertritt die Ansicht, dass die Depression die Folge einer bereits bestehenden Anfälligkeit ist und durch belastende Ereignisse im Leben des Einzelnen zum Ausbruch kommt.

Da es dem depressiven Patienten sehr schwer fällt, sich größeren Schwierigkeiten zu stellen, sollten soziale Probleme, beispielsweise eine Scheidung oder erhebliche finanzielle Probleme, zunächst beiläufig angesprochen werden.

Empfehlungen, Unterstützung und Begleitung bei den wichtigen Schritten stellen häufig eine wertvolle Hilfe dar, denn die Begleitperson nimmt dem Betroffenen eine Arbeitslast ab, die diesen häufig bedrückt, ausbremst oder sogar lähmt, so als befände er sich vor einem unbezwingbaren Berg.

Telefongespräche zur Auflösung einer kritischen finanziellen Situation, die Vereinbarung eines ersten Termins bei einem Anwalt mit dem entsprechenden Fachgebiet und die Begleitung dorthin stellen häufig eine Befreiung von angestautem Druck dar.

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Spezifische Betreuung bei Burn-out und Mobbing

Eine Depression in Verbindung mit Problemen im Arbeitsumfeld erfordert eine ausführliche Betrachtung des beruflichen Werdegangs des Patienten, aber auch des Ablaufs der in der Burn-out– bzw. Mobbing-Situation ausschlaggebenden Ereignisse.
Häufig trägt der Bericht über die Hintergründe eines Krankheitsauslösers zu einer teilweisen Entzerrung der Umstände und zur Vermittlung einer anderen, weniger düsteren und weniger zerstörerischen Perspektive bei.
Manchmal erfordert die Genesung des Patienten eine Langzeitkrankschreibung, die jedoch die Wiedereingliederung in das Berufsleben erschweren kann.

Die Pflege des Kontakts zu den Vorgesetzten und Kollegen des Patienten ist häufig hilfreich, um die Verbindung zum Arbeitsumfeld aufrechtzuerhalten. Sie trägt auch zur Beruhigung der Spannungen bei, die der Betroffene während des Konfliktes erlebt hat.

Die Ermutigung zu einer begleiteten Wiederaufnahme der Arbeit unter veränderten Bedingungen und mit geklärten Beziehungen zum beruflichen Umfeld ermöglichen dem Betroffenen die Vermeidung eines Arbeitsplatz- und Statusverlustes und folglich eines Einkommensverlustes.

Wenn eine Langzeitkrankschreibung unvermeidlich ist, hat der Patient häufig das Gefühl, in einem Meer aus komplexen behördlichen und rechtlichen Schritten, die dadurch erforderlich werden, unterzugehen.
Eindeutige und präzise Erklärungen zu diesen Schritten und den möglichen langfristigen Folgen der Erkrankung helfen dem Betroffenen, den durch die Änderung der sozialen Stellung entstandenen Stress (Arbeitslosigkeit, Mindesteinkommen usw.) zu verringern.

Die Regelung der sozialen Angelegenheiten stellt eine Ergänzung der medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlung der Depression dar.

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Patientenstellungnahme: Depression
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