Cannabiskonsum

Nicht alle Cannabiskonsumenten reagieren gleich auf die Einnahme der Substanz. Tatsächlich wirkt sich Cannabis bei jedem Menschen anders auf den Organismus aus.

Wichtig: Bei manchen Menschen kann bereits eine einmalige Anwendung von Cannabis auffällige, psychoseähnliche Symptome hervorrufen.

Cannabiskonsum kann eine vorübergehende psychotische Störung oder einen wahnhaften Schub auslösen. In diesem Fall spricht man von einer induzierten psychotischen Störung. Das bedeutet, dass die psychotische Störung bei Menschen ohne bekannte psychiatrische Vorerkrankungen durch Cannabis, andere illegale Substanzen oder auch durch Arzneimittel verursacht wird.

Der Betroffene weist zum ersten Mal vorübergehend wahnhafte, halluzinogene Symptome auf, die nach dem Absetzen der Substanz innerhalb weniger Stunden oder Tage verschwinden (bei bestimmten Drogen erst ein paar Wochen später). Bei manchen Menschen halten die Symptome allerdings an. Doch es kann sein, dass sie bereits vor dem Cannabiskonsum vorhanden waren, aber nicht aufgefallen sind.

Die Wirkungen von Cannabis fallen unterschiedlich aus. Folgende Faktoren spielen dabei eine Rolle:

  • Die konsumierte Menge: Je höher der Konsum ist, desto stärker sind die Wirkungen.
  • Der THC-Gehalt (Tetrahydrocannabinol): THC ist das Hauptmolekül von Cannabis. Es wirkt euphorisierend, lindert Angstgefühle, vermindert die Wachsamkeit und die Aufmerksamkeit und kann zugleich die Konzentration verändern. Es erhöht das Selbstvertrauen und die Kontaktfreudigkeit. THC ist eine psychoaktive Substanz, das bedeutet, dass es das Nervensystem beeinflusst. Es kann die psychische Verfassung des Betroffenen verändern, d. h. sich auf seine Stimmung, seine Wahrnehmung und sein Bewusstsein auswirken, und dies mitunter langanhaltend.
  • Das Alter des Konsumenten: Zwischen dem 15. und 25. Lebensjahr vollzieht sich ein entscheidender Reifungsprozess der Nervenzellen. Der Konsum halluzinogener Substanzen beeinflusst das Gehirn und beeinträchtigt infolgedessen die Entwicklung der Nervenzellen (allmählicher Aufbau des Nervensystems und des Gehirns). Der Cannabiskonsum in jugendlichem Alter erhöht deshalb das Risiko einer psychotischen Störung.
  • Die Anfälligkeit des Konsumenten: Manche Konsumenten reagieren empfindlicher auf bestimmte Faktoren : facteurs environnementaux, facteurs de vulnérabilité renvoi vers la fiche les causes de la psychose Wer anfällig ist und wer nicht, kann nicht vorhergesagt werden.

Die Auswirkungen oder Folgen von Cannabis

  • Vor dem Ausbruch der Erkrankung: Cannabis allein verursacht keine psychotische Störung, doch es kann ein auslösender Faktor der Erkrankung sein.
  • Nach dem Ausbruch der Erkrankung kann Cannabis:
    • die psychotischen Symptome verschlimmern: Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Ideenflucht, Depersonalisation, Denkstörungen.
    • eine Resistenz gegenüber dem antipsychotischen Arzneimittel bewirken (sodass die Behandlung weniger anschlägt).
    • die Einhaltung der Behandlung beeinträchtigen: Der Betroffene neigt dazu, sein Arzneimittel nicht gemäß der ärztlichen Verordnung einzunehmen, was das Risiko eines Behandlungsabbruchs erhöht.
    • die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls und einer stationären Behandlung erhöhen.
    • Suizidgedanken auslösen: Bei Menschen, die von einer psychotischen Störung betroffen sind, bewirkt Cannabiskonsum eine Enthemmung, die zu einer Zunahme von Suizidgedanken führt.
  • Nach dem Absetzen von Cannabis : Eine Besserung der Positivsymptome und der Organisationsfähigkeit tritt ein, und die Stimmung stabilisiert sich.